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Leiteisen, G. D.

Leiteisen, G. D. (Lindow) (1877–1919) – Sozialdemokrat, Iskrist, Parteiliterat, Mitarbeiter der „Iskra" und der „Sarja". Schloss sich der revolutionären sozialdemokratischen Bewegung in den 90er Jahren in Jekaterinoslaw an, zuerst als Mitglied eines Jugendzirkels, dann als Propagandist in Arbeiterzirkeln. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre schloss er sich, als er sich im Ausland befand, der Gruppe „Befreiung der Arbeit" an, auf deren Vorschlag hin er in den Auslandsbund der russischen Sozialdemokraten aufgenommen wurde. Im April 1900 nahm er am Zweiten Kongress des Auslandsbundes in Genf teil. Nach der Spaltung auf dem Kongress trat er zusammen mit den Mitgliedern der Gruppe „Befreiung der Arbeit" aus dem Auslandsbund aus und nahm an der Gründung der revolutionären Organisation „Sozialdemokrat" teil. Im Oktober 1901 nahm er an der sogenannten „Einigungs"-Konferenz der sozialdemokratischen Auslandsorganisation in Zürich teil. Nach der Konferenz beteiligte er sich aktiv an der Gründung der Auslandsliga der russischen revolutionären Sozialdemokratie, die alle iskristischen Elemente im Auslande vereinigte. Auf dem Ersten Kongress der Liga im Herbst desselben Jahres wurde er zum Mitglied der Administration gewählt, aber zur Zeit des Zweiten Kongresses der Liga hatte er bereits seit einem Jahr an der Arbeit der Administration keinen aktiven Anteil mehr genommen. Nach dem Zweiten Parteitag, zur Zeit der Tagung der Liga, hatte L. seine Stellung zur „Mehrheit" und zur „Minderheit" noch nicht geklärt. Später schloss er sich den Bolschewiki an. Arbeitete am „Wperjod", am „Proletarij" und an den späteren legalen Blättern der Bolschewiki mit. In den Jahren der Reaktion arbeitete er in verschiedenen Parteiorganisationen in Russland. Anfang 1911 wurde er verhaftet und für zwei Jahre verbannt. Nach der Februarrevolution 1917 war L. einige Zeit Mitglied der Organisation der sozialdemokratischen Internationalisten. Im Jahre 1918 kehrte er in die Reihen der Bolschewiki zurück. Am 20. Januar 1919 wurde er an der Ostfront, wo er als Kommissar der 4. Armee tätig war, getötet.

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