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Stockholmer Konferenz

Es handelt sich um die für den 18. Mai 1917 geplante dritte „Zimmerwalder Konferenz". Diese Konferenz fand, wie Balabanoff in ihren Erinnerungen berichtet, erst am 5. September 1917 in Stockholm statt und tagte streng konspirativ. Die russische Delegation bestand aus folgenden Vertretern: vom Zentralkomitee der BolschewikiWorowski (Orlowski) und Semaschko (Alexandrow); vom Organisationskomitee der Menschewiki – P. B. Axelrod und Panin (die beiden letzteren haben die Konferenz noch vor ihrer Beendigung verlassen, da sie mit den Konferenzbeschlüssen nicht einverstanden waren); von den menschewistischen Internationalisten – Ermanski; von der polnischen Sozialdemokratie (Landesvorstand) – Radek und Hanecki. Von Deutschland beteiligten sich Georg Ledebour, Hugo Haase, Käthe Duncker u. a. Außerdem waren noch folgende Länder vertreten: Rumänien, Finnland, Österreich, Schweiz, Schweden und Norwegen. Den Vorsitz führte Lindhagen. Die Tagesordnung umfasste folgende Punkte: 1. Bericht der Internationalen Sozialistischen Kommission. 2. Der Kampf um den Frieden und die Stellung der Zimmerwalder hierzu. 3. Der Fall Grimm. 4. Stellung zur Stockholmer Konferenz. Es wurde beschlossen, dass die Beschlüsse der Konferenz auch für die Parteien bindend sind, die auf der Konferenz nicht vertreten waren, aber der Zimmerwalder Vereinigung angehörten. Über die geplante Stockholmer „Friedens"konferenz der offiziellen Parteien wurden Berichte der Vertreter des Zentralexekutivkomitees der Räte, Goldenberg, Smirnow (Menschewik) und Rusanow (Sozialrevolutionär), entgegengenommen. Die grundlegende Frage auf der Konferenz war, in welcher Weise man der russischen Revolution eine reale Unterstützung gewähren könne. Die Konferenz veröffentlichte einen Aufruf mit dem Appell zu einem internationalen Generalstreik gegen den Krieg zum Schutz der russischen Revolution: „Entweder wird die Revolution den Krieg töten, oder der Krieg tötet die Revolution". Die dritte Zimmerwalder Konferenz in Stockholm war die letzte der Zimmerwalder internationalen Vereinigung. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 151]

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