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Wladimir I. Lenin 19061100 Martow und Tscherewanin in der bürgerlichen Presse

Wladimir I. Lenin: Martow und Tscherewanin in der bürgerlichen Presse1

[Geschrieben im November (Oktober) 1906 Veröffentlicht 1906 als Broschüre im Verlag „Proletarskoje Djelo". Nach Sämtliche Werke, Band 10, Wien-Berlin 1930, S. 153-161]

Wie gewisse Sozialdemokraten die bürgerlichen, kadettischen Zeitungen vom Schlage des „Towarischtsch", und auf dem Wege über ihn auch den „Nowyj Putj"99 zur Verbreitung von Lügennachrichten über die revolutionäre Sozialdemokratie benützen. – Widerlegung. – Bewertung – Schlussfolgerungen

Eine Unwahrheit, die L. Martow durch die bürgerliche Presse verbreitet

In der bürgerlichen, kadettischen Zeitung „Towarischtsch" vom 25. (12.) Oktober (Nr. 85) werden ohne jeden Kommentar die Worte der ebenfalls kadettischen Zeitung „Nowyj Putj" zum Abdruck gebracht:

Wir (,Nowyj Putj') können nicht umhin, anzuerkennen, dass sie (die Bolschewiki), wenn sie auf einem ständigen Block mit der äußersten Linken bestehen (wir erfahren hiervon aus dem Briefe des Herrn Martow), folgerichtiger handeln als Herr Martow".

Der „Nowyj Putj" beruft sich also zur Bekräftigung seiner Lügenmeldung über die Bolschewiki direkt auf L. Martow.

Es ist notwendig, den wahren Sachverhalt wiederherzustellen.

In Nr. 1 des „bolschewistischen" „Proletarij" wurde in dem Artikel „Über den Boykott" gesagt:

Wir werden den 5. Parteitag einberufen; wir werden auf ihm beschließen, dass im Falle von Wahlen für einige Wochen ein Wahlabkommen mit den Trudowiki erforderlich ist (ohne Einberufung des 5. Parteitages ist eine geschlossene Wahlkampagne unmöglich, alle ,Blocks mit andern Parteien' aber sind durch einen Beschluss des 4. Parteitages unbedingt verboten). Und wir werden dann die Kadetten aufs Haupt schlagen."

Das ist alles, was bisher in der uns bekannten sozialdemokratischen Literatur über die Stellung der Bolschewiki zu den Wahlabkommen gesagt wird. Es ist klar, dass Herr Martow den „Nowyj Putj" irregeführt hat. Erstens: die Bolschewiki haben nicht nur niemals auf einen „ständigen Block mit den äußersten Linken" bestanden, sondern haben ihn nicht einmal erwähnt. Zweitens: für gleichviel welche „Blocks" forderten die Bolschewiki eine Revision des vorliegenden Beschlusses auf einem neuen Parteitag. Das verschweigen ganz umsonst jene, denen ein neuer Parteitag der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schrecken einjagt. Das verschweigen ganz umsonst auch die bürgerlichen Zeitungen, die ihren Lesern Lügenmeldungen vorsetzen oder den falschen Eindruck erwecken, als ob den Sozialdemokraten nicht in aller Form alle Blocks verboten wären.

Drittens: der in den bürgerlichen Zeitungen schreibende L. Martow versucht absichtlich oder aus Fahrlässigkeit oder aus Unwissenheit durch Vermittlung der Kadettenzeitung „Towarischtsch" den Lesern den Gedanken einzuflößen, dass die Bolschewiki auch in dem niedrigsten Stadium der Wahlkampagne, d. h. in der Agitation unter den Massen, Abkommen für zulässig erachten, während er, L. Martow, selbst nur „Teilabkommen in den höheren Stadien unseres vielstufigen Wahlsystems" für zweckmäßig erachtet.

Irgendwelche Tatsachen für diese Behauptung hat Martow nicht. L. Martow verbreitet durch Vermittlung der bürgerlichen Presse eine Unwahrheit, denn nur für die höheren Stadien haben die Bolschewiki ein Abkommen vorgeschlagen, und zwar nur mit den Trudowiki, und nur auf einige Wochen, und nur mit Genehmigung des 5. Parteitages.

Zur Verbreitung dieser Unwahrheit – die, bei der allgemein bekannten Geneigtheit der Kadettenzeitungen, mit den Menschewiki zu sympathisieren und aus Sympathie alles abzudrucken, was diese über die Bolschewiki zusammen zu lügen für gut befinden, leicht in die Massen dringen kann – benützte L. Martow die „verkürzte" Wiedergabe der Auffassungen des „Proletarij". Obwohl die erschöpfende Wiedergabe dieser Auffassungen fünf Druckzeilen erfordert, die wir weiter oben ungekürzt wiedergeben, hielt es Martow doch für notwendig, sie zu kürzen und mit seinen Worten wiederzugeben. Und der Leser sieht, dass die gekürzte Wiedergabe L. Martows einer völligen Entstellung gleichkommt.

In den fünf Zeilen des „Proletarij" wird die Frage nur gestreift. Weder die niederen noch die höheren Stufen, Stadien der Wahlen werden dort besonders erwähnt. Vielleicht wird man mir daher entgegnen, auch ich hätte keine Unterlage für die Behauptung, dass in diesen fünf Zeilen von Abkommen im ersten Stadium keine Rede sei? Das könnte jedoch nur ein Mensch einwenden, der sich an den Buchstaben klammern und den offensichtlichen Sinn der Meinungsäußerung eines andern entstellen möchte.

Zweifellos kann eine Frage in fünf Zeilen nur sehr unvollständig behandelt werden. Erlaubt jedoch aber der allgemeine Geist des Artikels und sein ganzer Inhalt das, was unausgesprochen bleibt, im verallgemeinernden (in Hinsicht auf die Abkommen) und nicht im beschränkenden Sinne zu deuten?

Ja, auch der „Buchstabe" des obigen Zitats (wenn man es nicht wie L. Martow „kürzt") spricht unbedingt gegen eine verallgemeinernde Deutung, denn jeder, der sich auch nur ein bisschen in den Wahlen auskennt, begreift, dass ein Abkommen im ersten Stadium sich nicht auf „einige Wochen" beschränken kann, sondern Monate erfordert. Es genügt, darauf hinzuweisen, dass man in Petersburg schon jetzt Parteien nennt, die bei den Wahlen mit den Kadetten einen Block zu bilden wünschen, schon jetzt angibt, wie sich die auf die Stadt Petersburg entfallenden Parlamentsmandate ungefähr auf die Kadetten und die anderen Parteien verteilen werden. Die Wahlen sollen angeblich auf den 30. (17.) Dezember angesetzt werden. Schon zwei Monate vorher beginnen Leute, die wirklich ein Abkommen in einem unteren Stadium wünschen, sich unmittelbar oder durch Mittelsmänner zu verständigen. Man ziehe außerdem die Dauer der Wahlen selbst in Betracht, rechne die Zeit hinzu, die die Parteien für die Entscheidung der Frage, für die. Übermittlung der Weisungen der zentralen Körperschaften an die Parteiorganisationen im Reich benötigen, – und man erkennt, dass Abkommen zwischen Parteien in einem niederen Stadium der Wahlen Monate erfordern, während man in „einigen Wochen" nur gerade ein Abkommen in den höheren Stadien durchführen kann, d. h. ein Abkommen über die Verteilung der Parlamentssitze nach dem Wahlkampf auf Grund des Kräfteverhältnisses, das sich bei der unmittelbaren Stimmabgabe der Wähler selbst herausgestellt hat.

Nachdem man mich einmal gezwungen hat, in der Presse zu dieser Frage Stellung zu nehmen, halte ich es schließlich für unangebracht, auf die Darlegung meiner persönlichen Meinung zu verzichten. In der gegebenen politischen Lage würde ich auf dem 5. Parteitage folgendes vertreten: irgendwelche Blocks und Abkommen mit irgendwelchen andern Parteien sind für die Sozialdemokraten im unteren Stadium der Wahlen unbedingt unzulässig. Wir müssen bei den Wahlen vor den Massen ganz selbständig auftreten. In den oberen Stadien sind Abkommen mit den Trudowiki, und zwar Abkommen, die ausschließlich die proportioneile Verteilung der Mandate betreffen, zulässig, wobei wir die parteilosen Trudowiki zu Partei-Trudowiki „machen" müssen, indem wir die Opportunisten und Halbkadetten, die es unter ihnen gibt (Volkssozialisten, „volkssozialistische Partei" usw.), den revolutionären bürgerlichen Demokraten gegenüberstellen.

Martow und Tscherewanin

L. Martow widerlegte im „Towarischtsch" Tscherewanin, der von einem Abkommen mit den Kadetten gesprochen hat. Tscherewanin klärt jetzt im „Towarischtsch" das „Missverständnis" auf. Aus diesen Erklärungen geht hervor, dass Tscherewanin in der ersten Nummer des „Nasche Djelo" eigentlich nichts ganz Bestimmtes darüber gesagt hat, ob er auf einer unteren oder auf den oberen Stufen Abkommen für zulässig halte. Im Wesen der Sache aber spricht er sich dafür aus, dass Abkommen auch auf den unteren Stufen, sowohl in den Dörfern als auch in den Städten, zuzulassen sind. Mit was für Parteien Abkommen getroffen werden können, darüber redet Tscherewanin nicht. Für ihn (wie offenbar auch für Martow) gibt es keinen Unterschied zwischen der revolutionären und der opportunistischen Bourgeoisie, zwischen den Sozialrevolutionären und den Kadetten, zwischen den Trudowiki vom Schlage der „33" Dumamitglieder und den Trudowiki vom Schlage der „Volkssozialisten" u. ä. Darüber hinaus hält es Tscherewanin sogar für zulässig, bürgerliche Kandidaturen auf den unteren Stufen aufstellen zu lassen, ohne dass ein Abkommen besteht!

Der Standpunkt Tscherewanins ist somit völlig klargestellt. Dieser nicht nur hervorragende (wie es ihm die bürgerliche Presse bescheinigt hat), sondern auch verantwortliche Menschewik, der überdies an der Spitze der Wochenzeitschrift „Nasche Djelo" steht, billigt jeden Block, billigt sogar, dass Sozialdemokraten für bürgerliche Kandidaten stimmen. Die Bolschewiki hatten folglich vollauf und unbedingt recht, als sie erklärten, dass die Menschewiki die Arbeiterklasse in ein Anhängsel der liberal-monarchistischen Bourgeoisie verwandeln, die Sozialdemokratie zu einer Chorstimme der Kadetten degradieren.

Mag sich jetzt niemand mehr einer Täuschung über die wahre Bedeutung der üblichen menschewistischen Losung hingeben: für die Duma, als Organ oder Hebel oder Werkzeug usw. der Revolution. Zur Unterstützung der Revolution unterstützen die Menschewiki die „Duma" schlechthin. Zur Unterstützung der Duma schlechthin aber sind sie bereit, sogar ohne ein Abkommen für eine Kandidatur der Kadettenpartei zu stimmen, die bereit ist, die Revolution abzubrechen!

Man erinnere sich an die französischen Sozialisten vom Schlage Millerands, Vivianis, Briands, die jetzt mit Clemenceau an der Spitze wohlbehalten das erzbürgerliche Frankreich regieren, Truppen gegen streikende Arbeiter beordern usw. Zur Unterstützung des Sozialismus riefen sie zur Unterstützung der Republik überhaupt, der Republik als solcher auf. Zur Unterstützung der Republik stimmten sie, auf Grund von Abkommen und ohne Abkommen, für ganz gewöhnliche bürgerliche Geschäftspolitiker, für Opportunisten. Auf diese Art und Weise sind sie allmählich und unverwandt so weit gegangen, dass sie sich selbst ganz und gar in ebensolche ganze gewöhnliche Anhänger der bürgerlichen Unterdrückung verwandelt haben.

Tscherewanin und seinesgleichen sind auf der Hauptstraße, auf einem ausgetretenen Weg gelandet!

Und Martow? Er ist gegen Abkommen auf den unteren Stufen. Er hat Tscherewanin widerlegt. Das ist im höchsten Grade erfreulich. Nur … nur schaue man sich an, wie er ihn widerlegt hat. Jeder vernünftige Politiker ordnet stets seine Wahltaktik seiner allgemeinen politischen Taktik unter. Die Taktik Tscherewanins ist jetzt dank der Dienstfertigkeit der Kadettenzeitungen jedermann bekannt:

Es wäre Unsinn und Wahnwitz, wenn das Proletariat versuchte – wie es gewisse Leute vorschlagen –, zusammen mit der Bauernschaft sowohl gegen die Regierung als auch gegen die Bourgeoisie den Kampf für die souveräne und vom ganzen Volke zu wählende Konstituante aufzunehmen."

Dieser berühmte Satz Tscherewanins wurde ebenfalls in derselben Nummer des „Towarischtsch" angeführt, auf die L. Martow „antwortete". Und siehe da, L. Martow, der die Wahltaktik Tscherewanins widerlegt, lässt nicht ein einziges Wort gegen diesen Grundsatz der ganzen politischen Taktik Tscherewanins verlauten.

Wer von den beiden ist grundsatztreuer? Wer steht fester auf den Füßen? Für die Duma oder für die Revolution? Für die Duma schlechthin, das bedeutet: für die Kadetten, das bedeutet: gegen die Konstituante. Für die Revolution, das bedeutet: nur für einen bestimmten Teil der Duma unter bestimmten Bedingungen, das bedeutet: gegen die Kadetten, das bedeutet: es ist Unsinn und Wahnwitz, jetzt die Losung der Konstituante aufzugeben oder auch nur abzuschwächen.

Sozialdemokraten in bürgerlichen Zeitungen

Ist es angängig, dass ein Sozialdemokrat an bürgerlichen Zeitungen mitarbeitet?

Nein. Sowohl theoretische Erwägungen als auch der politische Anstand und auch die Praxis der europäischen Sozialdemokratie sprechen gegen eine solche Mitarbeit. Es ist bekannt, dass auf einem der letzten Parteitage der deutschen Sozialdemokratie diese Frage aufgeworfen und erörtert wurde. Es ist bekannt, dass unsere deutschen Genossen die Beteiligung von Sozialdemokraten an der bürgerlichen Presse streng verurteilen und entschieden dafür kämpfen, dass die Partei des revolutionären Proletariats auch auf diesem Gebiet weder Blocks noch Abkommen zulasse, sondern ihre Selbständigkeit wahre, dass die Schriftsteller der Arbeiterpartei in der Tat, und nicht nur in Worten, organisiert, einer Kontrolle unterstellt seien, mit einem Wort, streng in die Rahmen der Partei eingegliedert seien.

Haben wir das Recht, bei uns in Russland von diesen Regeln abzuweichen?

Man wird uns erwidern: eine Ausnahme von der Regel ist stets möglich. – Das ist unbestreitbar. Man kann einen Verbannten nicht verurteilen, der sich an eine beliebige Zeitung wendet. Manchmal ist es schwer, einen Sozialdemokraten zu verurteilen, der des Verdienstes wegen in irgendeiner untergeordneten Abteilung einer bürgerlichen Zeitung arbeitet. Man kann die Veröffentlichung einer dringlichen und sachlichen Widerlegung usw. u. dgl. m. rechtfertigen.

Aber schaut einmal, was bei uns geschieht. Unter der Flagge der Widerlegung von „Missverständnissen", die durch das sozialdemokratische „Nasche Djelo" verursacht worden sind, füllt L. Martow fast zwei Spalten in einer Kadettenzeitung, wobei er ganz ruhig die Ansichten der einen Sozialdemokraten darlegt, gegen andere Sozialdemokraten polemisiert, die Ansichten der ihm nicht genehmen Sozialdemokraten entstellt, ohne sich im geringsten darüber Sorgen zu machen, dass er allen Feinden des Proletariats durch seinen literarischen „Block" mit den Kadetten ein Vergnügen bereitet. Die Kadettenzeitungen greifen den Artikel L. Martows in der Kadettenpresse auf, preisen ihn, fügen von sich aus einiges zu der Lüge hinzu, die Martow über die revolutionären Sozialdemokraten in Umlauf gesetzt hat, klopfen Martow auf die Schulter („Rjetsch") usw. Das verlockt Tscherewanin. Wenn Martow im „Towarischtsch" die „Missverständnisse" Tscherewanins widerlegt und hierbei von tausenderlei Dingen und vielem anderen spricht, warum sollte dann nicht auch Tscherewanin sich im „Towarischtsch" mit der Widerlegung der „Missverständnisse" L. Martows befassen? Ja, warum sollte man eigentlich nicht diesen Fall dazu benützen, in der Kadettenpresse (in der sozialdemokratischen Presse wäre es vielleicht doch unbequem!) mit der Erörterung der Frage zu beginnen, ob nicht die Sozialisten auch ohne ein Abkommen bürgerlichen Kandidaten ihre Stimme geben sollen*?

Und siehe da, in den Kadettenzeitungen wird ein besonderer Teil eröffnet: familiär-literarische Korrespondenz sozialdemokratischer Opportunisten. Da er die Zulässigkeit von Blocks mit den Kadetten und sogar die Stimmenabgabe für Kadetten zum Gegenstand hat, so räumen die Kadetten den obdachlosen „progressiven" Sozialdemokraten, die sich von den „konservativen" Regeln der revolutionären Sozialdemokratie abwenden, gern ein Plätzchen ein.

Die menschewistischen Generale der Literatur richten sich zwei Haushaltungen ein. Im Vorderhaus unterhalten sie sich mit den vornehmen Herren über Blocks mit den Kadetten und halten es außerdem für angebracht, hierbei Witze über die revolutionären Sozialdemokraten zu erzählen. Im Hinterhaus – in irgendeiner Arbeiterzeitung oder einer sozialdemokratischen Zeitschrift oder etwa in einem Flugblatt – tischen sie den Arbeitern den „parteilosen Arbeiterkongress" auf und klären sie über die Unsinnigkeit und den Wahnwitz des Kampfes für die Konstituante auf. Mögen die Arbeiter ein bisschen warten, sich ein bisschen gedulden: sobald in der Kadettenzeitung „Towarischtsch" die sozialdemokratische Diskussion über Blocks von Sozialisten mit der Bourgeoisie ihren Abschluss findet, werden auch die Arbeiter irgend etwas erfahren… Und nach der Lebensregel eines Turgenjewschen Helden schreiben unsere Anhänger des Arbeiterkongresses Brief um Brief an den „Towarischtsch" und murmeln dabei: unsere Partei ist eine Partei von Intellektuellen…

Werden sich die sozialdemokratischen Arbeiter wirklich nicht einmischen, um dieser Schweinerei ein Ende zu bereiten? Ist das alles wirklich allen Mitgliedern unserer Partei gleichgültig?

1 Die Broschüre von Lenin „Martow und Tscherewanin in der bürgerlichen Presse" wurde nicht konfisziert. Sie wurde erst 1912 durch den Leiter der Gendarmerie-Verwaltung des Gouvernements Jennissej der Zensur vorgelegt. Das Komitee für Presseangelegenheiten ließ die Broschüre beschlagnahmen und das Petersburger Appellationsgericht beschloss, sie zu vernichten; zu jener Zeit aber war die ganze Broschüre bereits vergriffen.

* Th. Dan ist nicht einmal zur Widerlegung von „Missverständnissen", sondern ganz einfach zur Gesellschaft in den „Towarischtsch" übergesiedelt. [Lenin meint anscheinend den Artikel von Th. Dan „Zur Erläuterung des Senats über das Wahlrecht der Bauern und der Arbeiter" („Towarischtsch" Nr. 86 vom 26. [13.] Oktober 1906). Der in der Form eines Briefes an die Redaktion abgefasste Artikel ist der Kritik der Senatserläuterungen zu den Wahlgesetzen gewidmet.]

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