Leo Trotzki‎ > ‎1917‎ > ‎

Leo Trotzki 19171221 Rede auf der gemeinsamen Sitzung des Rates der Volkskommissare, des ZEK, des Petrograder Sowjets, der Stadtduma, der Gewerkschafts- und Arbeiterorganisationen im Alexandrinski-Theater zu den Friedensverhandlungen

Leo Trotzki: Rede auf der gemeinsamen Sitzung des Rates der

Volkskommissare, des ZEK, des Petrograder Sowjets, der Stadtduma,

der Gewerkschafts- und Arbeiterorganisationen

im Alexandrinski-Theater zu den Friedensverhandlungen

(8. Dezember)1

[„Protokoll der Sitzungen des ZEK der 2. Einberufung", Ausgabe des ZEK von 1918. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 2. Москва-Ленинград, 1925]

Zu Beginn seiner Rede zitierte Genosse Trotzki zwei charakteristische Begegnungen, die er nach dem Ausbruch des gegenwärtigen Krieges 1914 hatte. Der deutsche Abgeordnete Molkenbuhr antwortete auf die Frage des Genossen Trotzki, ob der Krieg lange dauern werde: „Wir glauben, dass die Kämpfe nicht länger als zwei bis drei Monate dauern werden. Energischer Druck auf Russland, zwei oder drei starke Schläge gegen Frankreich, und wir haben den Sieg errungen, dem die Beendigung des Krieges folgen wird.“ Eine ebensolche Gewissheit des nahen Endes des Krieges drückte in einem Gespräch mit Genossen Trotzki ein französischer Sozialist aus, der glaubte, dass Frankreich die Deutschen in der Schlacht an der Marne zurückgeschlagen habe und sich weiter über den Rhein bewegen werde, während Russland gleichzeitig in einer energischen Offensive Berlin bedrohen werde. Dies war die Meinung der Gesprächspartner des Genossen Trotzki und tatsächlich hätte ein Mensch, der damals zu sagen wagte, dass der Krieg sich ein Jahr oder sogar mehr hinziehen könnte, als Wahnsinniger gegolten. Offenbar dienten diese gewaltigen lebendigen Kräfte, die kolossalen militärtechnischen Mittel, mit denen die europäischen Mächte in die Arena des Kampfes traten, als Garantie dafür, dass der Krieg nicht lange dauern könne.

Inzwischen – sagt der Redner – ist die Menschheit im vierten Jahr nicht aus dem Teufelskreis des Krieges herausgekommen. Wahrlich, dieser Krieg zeigte, wie stark der Mensch ist, wie viele unerhörte Leiden er ertragen kann, aber derselbe Krieg zeigt, wie viel Barbarei noch im modernen Menschen vorhanden ist. Der technologische Fortschritt war noch nie so hoch wie jetzt; die Menschen überwinden den Raum durch Radiotelegraphen, Menschen steigen ohne jede Mühe auf ohne die Elemente zu fürchten – und dieselben Leute kriechen auf den Knien im Schlamm, nisten sich in den Schützengräben ein und machen durch ihre Gucklöcher ihr schreckliches, ekelhaftes Geschäft unter dem Kommando der herrschenden Klassen. Der Mensch, der Zar der Natur, sitzt an diesen Schießscharten und schaut durch seine Gucklöcher wie aus einer Gefängniszelle eine andere Person als seine zukünftige Beute an ... So tief ist die Menschheit in diesen Krieg gefallen. Es ist kränkend für den Menschen, für sein Fleisch, seinen Geist, sein Blut, wenn man sich vorstellt, dass Menschen, die eine lange Reihe von kulturellen Stadien durchlebt haben – Christentum, Absolutismus und Parlamentarismus – sich als erbärmliche Sklaven unter dem Stock der herrschenden Klassen gegenseitig töten. Und wenn dieser Krieg damit endet, dass die Menschen wieder in ihre Verschläge zurückkehren und jene elenden Krümel aufsammeln, die die Bourgeoisie ihnen zuwirft, wenn dieser Krieg mit dem Triumph des Imperialismus endet, dann wäre die Menschheit nicht diese Leiden und diese enorme Gedankenarbeit wert, die sie seit Jahrtausenden durchgemacht hat. Aber das wird nicht passieren, das darf nicht sein! (Stürmischer Beifall.)

Im Rückblick auf die Zimmerwalder Konferenz sagte der Redner: „Die Internationalisten versammelten sich dort, die die Chauvinisten aller Länder rücksichtslos verfolgten. Drei Dutzend Leute waren dort. Es schien, als sei die ganze Vergangenheit des Sozialismus von blutigen Wellen chauvinistischer Blindheit überflutet worden und wir seien die letzten Überbleibsel des abgeschlossenen großen Kapitels. Wir erhielten einen Brief des Genossen Liebknecht, der von den deutschen Tyrannen in der Festung inhaftiert war.2 Er schrieb uns, dass wir nicht darüber beunruhigt sein sollten, dass es nicht genug von uns gebe; er zeigte sich zuversichtlich, dass unsere Arbeiten, unsere Bemühungen nicht verschwendet wären; mit Einzelpersonen kann man leicht und straflos abrechnen, aber in den Herzen des Volkes wird der Glaube an den revolutionären Sozialismus nicht getötet werden. Und Karl Liebknecht hat dies nicht getäuscht, das Leben bestätigt diese Hoffnung immer lebendiger.

Genosse Trotzki rief im Namen der Versammelten aus: „Es lebe unser Freund, der überzeugte Kämpfer für den Sozialismus, Karl Liebknecht!" (Stürmischer Beifall. Von den Sitzen ertönen Stimmen: „Wir fordern die Freilassung von Liebknecht und Fritz Adler!"). Nachdem der Redner Fritz Adler, Höglund, Rosa Luxemburg und andere angesprochen hatte, die die russischen imperialistischen Regierungen als Söldner feindlicher Staaten bezeichneten und sie des Verrats beschuldigten, während sie in den Kasematten eingesperrt waren – verwies der Redner auf eine Reihe von Fakten, die beredt darauf hinweisen, dass die Anstrengungen dieser Menschen, die mutig die Stimme des Protestes gegen die Unterdrückung der Völker durch eine Handvoll imperialistischer Gewalttäter erhoben, nicht spurlos verstrichen sind, und es niemandem mit keinem Mittel, mit keiner Gewalt gelingen werde, auf irgendeine Weise, aus dem Bewusstsein der Völker das Verbrechen dieses Krieges zu entfernen, der nur Ruin und Leiden bringt.

Er ging zum Kampf für den Frieden über, den wir begonnen haben, und sagte:

Wir können darüber trauern, dass sich Ereignisse nicht so schnell entwickeln, wie wir es gerne hätten, aber „die Erde dreht sich immer noch!". Es gibt keinen Raum für Verzweiflung. In Russland, dem jungen, unkultivierten, rückständigen Russland, wo die Tyrannei der zaristischen Regierung besonders hart drückte, entfaltet sich das Banner des revolutionären Kampfes früher als in anderen Ländern. Wir waren die ersten. Aber die gleichen Gründe, die unsere Volksmassen in den Kampf stießen, wirken in allen Ländern, unabhängig vom nationalen Temperament dieses oder jenes Volkes. Und früher oder später werden sich diese Gründe auswirken. Die Tatsache, dass wir während des Krieges den Zaren und die Bourgeoisie stürzten, die Tatsache, dass in einem Land mit einer Bevölkerung von 180 Millionen Menschen diejenigen, die vor kurzem als kleine Gruppe bezeichnet wurden, an die Macht gekommen sind – diese Tatsache hat eine weltgeschichtliche Bedeutung, wird für immer ins Bewusstsein der Arbeitermassen aller Länder eindringen. Und das russische Volk, das sich im Land des Gendarmen Europas erhoben hat (so ehrenvoll wurde Nikolai Romanow tituliert), erklärt, dass es mit seinen Brüdern sprechen will, die in Deutschland, Österreich, der Türkei, etc. unter Waffen stehen, nicht mit der Stimme der Waffen, sondern in der Sprache der internationalen Solidarität der Arbeiter aller Länder. Dieses Volk erklärte der ganzen Welt lautstark, es brauche keine Eroberung, es vergreife sich nicht an fremden Eigentum, sondern wolle nur nach einer Sache trachten: der Brüderlichkeit der Völker und der Befreiung der Arbeit. Diese Tatsache kann nicht aus dem Bewusstsein der Volksmasse aller Länder, die unter dem schweren Joch des Krieges leiden, ausgelöscht werden, und früher oder später werden diese Massen unsere Stimme hören, zu uns kommen und uns eine helfende Hand reichen. Aber selbst wenn wir annehmen, dass die Volksfeinde uns besiegen werden, dass wir untergehen werden; wenn wir als Besiegte von der Erde weggedrückt werden, wenn wir zu Pulver zermahlen werden, so würde die Erinnerung an uns von einer Generation zur nächsten Generation übergehen und unsere Kinder zu einem neuen Kampf erwecken. Natürlich wäre unsere Situation viel besser, wenn die Völker Europas mit uns rebellierten und wir nicht mit General Hoffmann und Graf Czernin, sondern mit Liebknecht, Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und anderen sprechen würden. Aber das ist noch nicht so, und man kann dafür nicht uns verantwortlich machen. Unsere Brüder in Deutschland können uns nicht vorwerfen, mit ihrem geschworenen Feind, dem Kaiser, hinter ihrem Rücken zu verhandeln. Wir sprechen mit ihm als mit einem Feind und halten unsere unversöhnliche Feindschaft gegen diesen Tyrannen aufrecht.

Der Waffenstillstand schlug eine Bresche in den Krieg, der Lärm der Geschütze verstummte, und alle warteten ängstlich auf die Stimme, mit der die Sowjetregierung mit den Hohenzollern- und Habsburger-Imperialisten reden würde. Und ihr müsst uns unterstützen, dass wir mit ihnen reden wie mit den Feinden der Freiheit, ihren Würgern, und dass kein Atom dieser Freiheit dem Imperialismus geopfert werde. Nur dann wird der wahre Sinn unserer Bestrebungen, unserer Ziele, die Tiefen des Bewusstseins der Völker Deutschlands und Österreichs erreichen. Wenn diese dritte Kraft – die Stimme der Arbeiterklasse Deutschlands – nicht erwacht und keinen so starken Einfluss hat, der eine entscheidende Rolle spielen muss, wird der Friede unmöglich sein. Aber ich glaube, dass der Rubikon überschritten ist, dass es keine Rückkehr in die Vergangenheit gibt, und wir werden zuversichtlicher, dass die Friedensverhandlungen ein starkes Werkzeug in den Händen der Völker im Kampf für den Frieden sein werden. Aber wenn wir uns täuschten, wenn in Europa die Grabesstille weiter existierte, wenn dieses Schweigen Wilhelm die Gelegenheit gäbe, in die Offensive zu gehen und Bedingungen zu diktieren, die die revolutionären Würde unseres Landes verletzen, dann weiß ich nicht, ob wir bei einer maroden Wirtschaft und allgemeiner Verwüstung, die das Ergebnis von Krieg und innerem Aufruhr war, kämpfen könnten. Ich denke: Ja, wir könnten! (Stürmischer Applaus.) Für unser Leben, für die revolutionäre Ehre hätten wir bis zum letzten Tropfen Blut gekämpft. (Neuer Applaus.) Müde, ältere Altersgruppen wären gegangen. Aber wir würden sagen, dass unsere Ehre in Gefahr ist, würden einen Aufruf machen und eine mächtige Armee von Soldaten und Rotgardisten schaffen, die stark im revolutionärem Enthusiasmus sind und bis zur letzten Möglichkeit kämpfen würden. Unser Spiel wäre noch nicht ausgespielt. Denn unsere Feinde und die „alliierten" Imperialisten müssen wissen, dass wir den Zaren und die Bourgeoisie nicht gestürzt haben, um vor dem deutschen Kaiser zu knien, um uns vor dem fremden Militarismus zu beugen und um den Frieden zu bitten. Wenn uns Bedingungen geboten werden, die für uns und alle Länder unannehmbar sind, die den Grundlagen unserer Revolution widersprechen, werden wir diese Bedingungen der Konstituierenden Versammlung unterbreiten und sagen: Entscheide! Wenn die Konstituierende Versammlung diesen Bedingungen zustimmten würde, würde die bolschewistische Partei gehen und sagen: Sucht nach einer anderen Partei, die diese Bedingungen unterzeichnen wird, denn wir – die bolschewistische Partei und, wie ich hoffe, die linken Sozialrevolutionäre – wir würden alle zu einem heiligen Krieg gegen die Militaristen aller Länder aufrufen (Lauter und langgezogener Applaus.) Wenn wir wegen dem wirtschaftlichen Verfall nicht kämpfen können, wenn wir den Kampf um unsere Ideale aufgeben müssen, dann werden wir unseren ausländischen Genossen sagen, dass der proletarische Kampf nicht vorüber, sondern nur aufgeschoben ist, so wie 1905 der Zar den Kampf gegen den Zarismus nicht zerschlug, sondern ihn nur verschob. Deshalb sind wir in die Friedensgespräche ohne Pessimismus und ohne schwarze Gedanken eingetreten. Und egal wie sehr die bürgerliche Presse wütet und sagt, dass wir durch unsere Verhandlungen die Interessen der Demokratie verletzen, wir werden nicht aufhören, denn alles, was uns zugeschrieben wird, sind Lügen und Verleumdungen.

Wir werden Verräter an den Völkern Englands und Frankreichs genannt, weil wir uns dessen schuldig gemacht hätten, dass neue Kräfte über die Alliierten herfallen, die von der Ostfront verlegt werden. Aber ihr wisst, dass die russische Delegation stark darauf bestand, dass der deutsche Generalstab keine Soldaten von der russischen Front an die Westfront verlegen dürfe. General Hoffmann widersprach heftig; er bemühte sich sehr, diesen Punkt abzulehnen, aber wir gaben nicht nach, und die Verlegung von Truppen wurde jetzt nicht ausgeführt.

Genosse Trotzki zeigt zwei Landkarten von der [russischen] Westfront vom September und Oktober, aus denen hervorgeht, dass während dieser zwei Monate große Kräfte von unserer Front an die Westfront verlegt wurden. „Aber in diesen Monaten“, sagt der Redner, „waren wir nicht an der Macht und Friedensverhandlungen wurden damals nicht geführt …“

Wir“, fährt der Redner fort, „gaben nicht einmal an dem Punkt nach, wo die Deutschen die Einstellung der Propaganda unter den deutschen Truppen forderten. Wir antworteten, wir seien nach Brest gekommen, um mit den deutschen Generalen über die Einstellung der Feindseligkeiten zu sprechen, aber wir würden nicht den Rest, insbesondere über die revolutionäre Propaganda, mit ihnen verhandeln. Unsere wirklichen Verhandlungen führen wir mit deutschen Bauern und Proletariern, die in Soldatenmäntel gekleidet sind; dort, unter ihnen, entfaltet sich unsere wirkliche, Volks-, Soldaten-, Schützengraben-Diplomatie. (Lärmender Applaus.)

Genosse Trotzki charakterisiert die Haltung, die die bürgerlich-imperialistischen Kreise aller Länder zeigen, die die Lakaienpresse verwenden, um eine Atmosphäre des Hasses und des Zorns gegen die russische Revolution und die Aktivitäten der Sowjetregierung zu schaffen, die die werktätige Masse der ganzen Welt zum Kampf für den Sturz des Kapitalismus und Imperialismus erweckt.

Genosse Trotzki teilt eine Reihe von Dokumenten mit, aus denen hervorgeht, dass es in Russland Vertreter ausländischer Mächte gibt, die sich aktiv an der Organisation eines konterrevolutionären Aufstands beteiligen. Aus diesen Dokumenten kann man zum Beispiel sehen, wie die Vertreter der amerikanischen Mission in Russland versuchten, unter der Flagge der Hilfe für das in Iasi befindliche Rote Kreuz Automobile an den Don zu schaffen, um sie der Kaledin-Bande zu übergeben. Diese Dokumente bezeugen, dass die Fäden dieses Falles zum amerikanischen Botschafter Francis führen. Dieser amerikanische Botschafter, Mr.3 Francis, sagt der Redner, „war seit dem Umsturz der leiseste aller Diplomaten. Offensichtlich hielt er sich konsequent und fest an das Prinzip des Diplomaten Bismarck: ,Schweigen ist Gold, Reden ist Silber'. Aber Mr. Francis muss endlich das Schweigen brechen und seine Erklärung zu dem durch die Dokumente eröffneten Fall geben. Möge Mr. Francis ein wenig Silber seiner Beredsamkeit ausgeben.“ (Lachen.)

Mögen“ – fährt der Redner fort, – „die Vertreter aller fremden Mächte wissen, dass wir nicht so schwach sind, um uns ungestraft auf die Füße treten zu lassen. Wir werden dies jedem sagen, einschließlich deutschen und österreichischen Diplomaten. Wenn sie denken, dass sie als Vertreter fremder Mächte im Dunkeln Kaledin Geld zur Unterstützung zukommen lassen können unter dem Vorwand, für das Rote Kreuz zu arbeiten, dann irren sie sich. Von dem Moment an, in dem ihre Rolle bei der Unterstützung von Konterrevolutionären klar wird, werden sie für uns zu Privatpersonen, und die schwere Ferse der Revolution wird auf sie mit allem Gewicht niedersinken. (Stürmischer Applaus.)

Die Bourgeoisie ist reich an Gold und Dollars, die in ihren Händen als Werkzeug der Unterdrückung dienen. Wir haben nicht diese Mittel, aber wir stehen fest und verlassen uns auf unabhängige revolutionäre Kräfte. Sie haben nur Gold, wir haben die Sympathie der Massen und die sozialistischen Prinzipien. Durch diese Prinzipien werden wir den Feind schlagen und im all-proletarischen Kampf gegen alle Imperialisten, nicht nur gegen die Deutschen, sondern auch gegen die Herren Clemenceau, Lloyd George und andere, werden wir siegen oder untergehen! (Stürmischer Beifall.) Mögen sie wissen, dass wir nicht dem Einfluss der angloamerikanischen Bourgeoisie erliegen werden, dass wir uns nicht der Gnade der imperialistischen Börsen Europas ergeben werden und nötigenfalls den letzten Tropfen Blut im Kampf für unsere revolutionäre Würde, für unsere Ehre, für Frieden, Freiheit und Brüderlichkeit aller Völker vergießen werden. (Stürmischer langer, ununterbrochener Applaus, der sich in eine Ovation verwandelt.)

1 Die Festversammlung im Alexandrinski-Theater war der Frage des abgeschlossenen Waffenstillstandes und des weiteren Kampfes um einen allgemeinen demokratischen Frieden gewidmet. Das Treffen wurde von Genossen Swerdlow eröffnet, der darauf hinwies, dass mit den Internationalisten, die zu Beginn des Krieges eine kleine Handvoll Leute vertraten, jetzt große Volksmassen gehen und dass ein Friede näher kommt, der den Kampf der Arbeit mit dem Kapital vollenden wird. Dann kam die linke Sozialrevolutionärin Spiridonowa. „Der Abschluss des Waffenstillstandes", sagte sie, „schlug eine Bresche in jene Mauer der Lüge, Heuchelei, Unterdrückung und Willkür, die die ganze Zeit über bestanden hatte.“ Nach der Rede Trotzkis sprach Moisejew von den Vereinten Internationalisten, der die Erklärung seiner Gruppe verlas. Für die Fraktion der Bolschewiki hielt als nächste Genossin Kollontai eine Rede, in der sie sagte: „Die Bemühungen der revolutionären Arbeiter, Soldaten und Bauern haben kühn einen Waffenstillstand erreicht, und wofür wir Verrückte und Verräter genannt wurden, wurde verwirklicht. Wir glauben, dass die revolutionäre Fackel über Russland die Flamme der Revolution der ganzen Welt entzünden wird.“ [In der Überschrift wird das Theater als „Alexandrowski“-Theater bezeichnet, die Bezeichnung „Alexandrinski“ in der Fußnote scheint mir richtig – Der Übersetzer]

2Tatsächlich war Liebknecht im Herbst 1915 nicht inhaftiert, sondern zur Armee eingezogen. [Der Übersetzer]

3 Im Original steht hier und in den folgenden Zeilen „сэр“ (Sir), aber der Amerikaner Francis war ja kein britischer Adliger. [Der Übersetzer]

Kommentare