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Wladimir I. Lenin 19050114 Von schönen Worten wird man nicht satt

Wladimir I. Lenin: Von schönen Worten wird man nicht satt

[Wperjod" Nr. 2, 1./14. Januar 1905. Nach Sämtliche Werke, Band 7, 1929, S. 67-75]

Wir lenken die Aufmerksamkeit der Leser auf die soeben von der neuen „Iskra" herausgegebene Broschüre eines Arbeiters:„Arbeiter und Intellektuelle in unseren Organisationen", mit einem Vorwort von Axelrod. Wahrscheinlich werden wir noch mehrmals Gelegenheit haben, auf dieses äußerst lehrreiche Schriftchen zurückzukommen, das glänzend beweist, welche Früchte die demagogische Propaganda der „Minderheit" oder der neuen „Iskra" gezeitigt hat und zeitigt, und wie diese jetzt selbst sich aus all dem von ihr zusammen geredeten Unsinn herauszuwinden sucht. Vorerst wollen wir aber nur das Wesentliche der Broschüre und des Vorworts festhalten.

Der „Arbeiter" hatte das Pech, der Predigt der neuen „Iskra" Glauben zu schenken. Deshalb wirft er mit Phrasen à la „Rabotscheje Djelo", im Geiste Akimows nur so um sich. „Unsere Führer aus den Kreisen der Intellektuellen … haben sich nicht zur Aufgabe gemacht … das Bewusstsein und die Selbsttätigkeit der Arbeiter zu entwickeln…" Das Streben nach Selbsttätigkeit „wurde systematisch bekämpft". „Ob der Organisationstypus so oder anders war, es gab und gibt darin keinen Spielraum für die Entfaltung der proletarischen Selbsttätigkeit…" „Der wirtschaftliche Kampf wurde vollkommen vernachlässigt", selbst zu den Propaganda- und Agitationszusammenkünften „wurden die Arbeiter nicht zugelassen" (was Sie sagen!). Die Demonstrationen „haben sich überlebt" – alle diese Schrecklichkeiten (über die sich das alte „Rabotscheje Djelo" längst gegen die alte „Iskra" heiser geschrien hatte) seien natürlich von den „bürokratischen Zentralisten" verursacht worden, d. h. von der Mehrheit unseres II. Parteitages, die gegen das „Rabotscheje Djelo" einen Kampf führte. Der von der gekränkten Minderheit gegen den Parteitag aufgehetzte unglückselige „Arbeiter" lässt kein gutes Haar an diesem Parteitag, weil er „ohne uns" (ohne die Arbeiter), „ohne unsere Teilnahme" stattgefunden habe, weil „fast kein einziger Arbeiter" dabei gewesen sei, wobei selbstverständlich bescheiden die Tatsache umgangen wird, dass alle wirklichen Arbeiter, die Parteitagsdelegierte waren, Stepanow, Gorski und Braun, entschiedene Anhänger der Mehrheit und Gegner der intelligenzlerischen Charakterlosigkeit waren. Das ist jedoch nicht das Wichtige. Wichtig ist, zu welcher grenzenlosen Demoralisierung die Propaganda der Anhänger der neuen „Iskra" führt, die nach ihrer Niederlage bei den Wahlen1 den Parteitag „herunterreißen", und zwar vor denen herunterreißen, die am Parteitag nicht teilgenommen haben, indem sie zur Missachtung aller sozialdemokratischen Parteitage anstiften, während sie zur selben Zeit so edel waren, sich in die ausschließlich im Namen des Parteitages auftretenden zentralen Instanzen einzuschleichen. Ist da nicht die Stellungnahme Rjasanows (siehe seine Broschüre „Zerstörte Illusionen") ehrlicher, der offen den Parteitag als einen zusammengeschobenen erklärte und der wenigstens keinerlei Titel und Ämter von diesem zusammengeschobenen Parteitag empfangen hat?

Es ist jedoch äußerst bezeichnend für die Psychologie eines Arbeiters, wenn auch eines gegen die „Mehrheit" aufgehetzten, dass er sich mit den Phrasen über Autonomie, proletarische Selbsttätigkeit und dergleichen mehr nicht zufrieden gibt. Er wiederholt wohl diese Worte wie jeder andere Anhänger der neuen „Iskra" oder des „Rabotscheje Djelo", aber er fordert mit nüchternem proletarischen Instinkt Taten zur Bekräftigung der Worte, er lässt sich nicht mit schönen Worten abspeisen. Schöne Worte, sagt er, bleiben „ohne Veränderung in der Zusammensetzung" (von dem „Arbeiter" gesperrt) der Führerschaft bloße Worte. Man müsse fordern, dass der Arbeiter zu allen wichtigen Parteiinstitutionen Zutritt bekomme, man müsse gleiche Rechte mit den Intellektuellen anstreben. Mit dem tiefen Misstrauen eines wahren Proletariers und wahren Demokraten gegenüber jeglicher Phrase sagt der „Arbeiter": Wо ist die Garantie, dass in den Komitees nicht bloß Intellektuelle sitzen werden? In Bezug auf die Anhänger der neuen „Iskra" trifft das den Nagel auf den Kopf. Diese ausgezeichnete Frage zeigt, dass die Hetze des „Rabotscheje Djelo" das klare Denken des Proletariers noch nicht getrübt hat. Er erklärt rund heraus, das Komitee, in dem er gearbeitet hat, „blieb ein Komitee der Minderheit im Prinzip und auf dem Papier (hört, hört), in seiner Praxis jedoch unterschied es sich in nichts von den Komitees der Mehrheit. Für uns Arbeiter gab es keinen Zutritt zu irgendeiner verantwortlichen, also leitenden Institution (vom Komitee schon gar nicht zu reden)."

Niemand hätte die Menschewiki so schön entlarven können, wie dieser menschewistische Arbeiter. Er hat begriffen, dass ohne Garantien das Gerede über Autonomie und Selbsttätigkeit des Proletariats eine banale Phrase ist. Welche Garantien sind aber in sozialdemokratischen Organisationen möglich, haben Sie darüber nachgedacht, Genosse „Arbeiter"? Welche Garantien kann es dagegen geben, dass Revolutionäre, die gemeinsam einen Parteitag abgehalten haben, nachher, weil der Parteitag sie nicht gewählt hat, zu schreien anfangen, dass der Parteitag ein reaktionärer Versuch gewesen sei, die „Iskra"-Auffassungen durchzusetzen (Trotzki in einer Broschüre, die unter der Redaktion der neuen „Iskra" herausgegeben wurde), dass die Beschlüsse des Parteitages kein Heiligtum, dass auf dem Parteitag keine Arbeiter aus der Masse gewesen seien? Welche Garantien kann es dagegen geben, dass ein gemeinsamer Beschluss über die Formen und Normen der Parteiorganisation, ein Beschluss, der sich Organisationsstatut der Partei nennt und nicht anders als in Form eines solchen Statuts existieren kann, – dass dieser Beschluss nachträglich von charakterlosen Leuten, soweit er ihnen nicht in den Kram passt, in Fetzen gerissen wird, unter dem Vorwand, dass solche Dinge, wie Statuten, bürokratisch und formalistisch seien? Welche Garantien kann es dagegen geben, dass Leute, die die gemeinsam beschlossenen Organisationssatzungen verletzt haben, nachher zu räsonieren beginnen, dass die Organisation ein Prozess sei, dass die Organisation eine Tendenz sei, dass die Organisation eine Form sei, die mit dem Inhalt Schritt halte und dass es daher sinnlos und utopisch sei, die Einhaltung der Organisationssatzungen zu verlangen? Der „Arbeiter", der Verfasser der Broschüre, hat über keine dieser Fragen nachgedacht. Aber er ist ihnen so greifbar nahe gekommen, er hat sie den Phrasenhelden und Politikastern so aufrichtig und kühn, ohne Umschweife gestellt, dass wir von ganzem Herzen seine Broschüre empfehlen. Sie ist ein vortreffliches Beispiel dafür, wie die Ritter der „schönen Phrase" von ihren eigenen Anhängern entlarvt werden.

Der „Arbeiter" lehnt sich, fremden Worten folgend, gegen Lenins „Organisationsplan" auf, wie gewöhnlich, ohne auch nur einen einzigen klaren und bestimmten Punkt für seine Unzufriedenheit mit dem Plan zu nennen, indem er sich auf Panin und Tscherewanin beruft2 (die nichts als erregte Worte vorzubringen wussten) und ohne selbst den Versuch zu machen, in den viel genannten Brief Lenins an einen Petersburger Genossen auch nur einen Blick zu werfen. Hätte aber der „Arbeiter" seinen Hetzern nicht aufs Wort geglaubt und hätte er sich diesen Brief angesehen, so würde er darin zu seinem großen Erstaunen gelesen haben:

Man muss besonders bestrebt sein, dass möglichst viele Arbeiter zu vollkommen klassenbewussten Berufsrevolutionären werden und in das Komitee gelangen. Man muss bestrebt sein, Arbeiterrevolutionäre, die die meisten Beziehungen und den besten ,Ruf' in der Arbeitermasse haben, in das Komitee hineinzubringen. Darum müssen möglichst alle bedeutenden Führer der Arbeiterbewegung aus den Reihen der Arbeiter selbst dem Komitee angehören."

Lesen Sie mehrmals diese Zeilen, Genosse „Arbeiter", und Sie werden sehen, wie die Anhänger des „Rabotscheje Djelo" und der neuen „Iskra", die die alte „Iskra" und ihre Anhänger, die „Mehrheit" des II. Parteitages herunterreißen, Sie beschwindelt haben. Lesen Sie sich in diese Zeilen hinein, und ich fordere Sie auf: finden Sie mir in unserer sozialdemokratischen Literatur eine andere Stelle, in der ebenso klar und unzweideutig und entschieden die von Ihnen aufgeworfene Frage der „Arbeiter und der Intellektuellen in unseren Organisationen" gestellt und auf die Notwendigkeit hingewiesen wird, möglichst viele Arbeiter in das Komitee hineinzubringen, möglichst alle der Arbeiterschaft angehörenden Führer der Arbeiterbewegung in das Komitee zu entsenden. Ich behaupte, dass Sie eine andere solche Stelle nicht nennen können. Ich behaupte, dass jeder, der sich die Mühe genommen hat, unsere Parteistreitigkeiten nach den Dokumenten, nach dem „Rabotscheje Djelo", nach der „Iskra" und den Broschüren und nicht nach dem Gefasel der Klatschmäuler zu studieren, die Verlogenheit und den demagogischen Charakter der Propaganda der neuen „Iskra" sehen wird.

Sie werden vielleicht erwidern: Lenin mag es geschrieben haben, doch sind seine Ratschläge nicht immer befolgt worden. Gewiss, dies ist möglich. Kein Parteischriftsteller wird sich dafür verbürgen, dass alle, die sich seine Anhänger nennen, seine Ratschläge tatsächlich immer befolgen. Aber erstens, würde ein Sozialdemokrat, der sich als Anhänger des „Briefes" bezeichnet und gleichzeitig seine Ratschläge missachtet, nicht durch eben diesen Brief überführt werden? Ist denn der Brief nur für die Intellektuellen und nicht auch für die Arbeiter geschrieben? Hat denn der Schriftsteller außer der gedruckten Erklärung noch andere Mittel, seinen Ansichten Geltung zu verschaffen? Und zweitens, wenn diese Ratschläge, wie der „Arbeiter" bezeugt, weder von den Menschewiki noch von den Bolschewiki befolgt wurden, folgt denn nicht daraus, dass die Menschewiki gar kein Recht hatten, eine solche „Meinungsverschiedenheit" mit den Bolschewiki zu erfinden? Dass die von ihnen betriebene Aufhetzung der Arbeiter gegen die Bolschewiki, die angeblich die proletarische Selbsttätigkeit ignorieren, Demagogie war?

Worin besteht also der wirkliche Unterschied zwischen den Menschewiki und den Bolschewiki in diesem Punkt? Sollte er nicht darin bestehen, dass die Bolschewiki viel früher und viel unumwundener den klaren und bestimmten Rat gegeben haben, Arbeiter in das Komitee zu entsenden? Sollte er nicht darin bestehen, dass die Bolschewiki für „schöne Worte" über Autonomie und proletarische Selbsttätigkeit nur Verachtung übrig hatten und haben, wenn diese Worte (wie bei den Menschewiki) bloße Worte bleiben?

Man sehe sich einmal an, wie sich jetzt der ehrwürdige, verdiente und alte Axelrod, an die Wand gedrückt durch die proletarische Geradheit und Verwegenheit eines Arbeiters, der sich mit der „Rabotscheje Djelo"-Weisheit aus den „glänzenden" Feuilletons Axelrods, aus den unvergesslichen Artikeln Martows, aus der (vom Standpunkt der Interessen der „Mehrheit") vortrefflichen Broschüre Trotzkis voll gelesen hat, in seinem Vorwort herauszuwinden sucht3.

Der „Arbeiter" versucht, die Behauptung Rjadowois zu widerlegen, dass unsere Parteiorganisation seit der Zeit des Ökonomismus ihrer personellen Zusammensetzung nach relativ proletarischer geworden sei4. Der „Arbeiter" ist offensichtlich im Unrecht. Das weiß jeder, der unsere Parteiverhältnisse während einer geraumen Zeitspanne aus der Nähe beobachtet hat. Am drolligsten jedoch ist es, zu sehen, wie unser Axelrod umschwenkt. Wer erinnert sich nicht seiner großartigen, von den Feinden der Sozialdemokratie, den liberalen „Oswoboschdjenije"-Leuten, so geschickt ausgeschlachteten Behauptungen, die Sozialdemokratie sei eine Intellektuellenorganisation? Wer erinnert sich nicht, wie die sich von der Partei gekränkt fühlenden Anhänger der neuen „Iskra" diese Verleumdung der Partei wiederholten und breittraten? Und nun schlägt eben dieser selbe Axelrod, erschreckt vor den eindeutigen und ehrlichen Schlussfolgerungen, die der „Arbeiter" aus dieser Verleumdung gezogen hat, folgenden Purzelbaum:

In der Periode der Entstehung und Anfangsentwicklung der Sozialdemokratie“ – sagt er im Vorwort – „war die russische revolutionäre Partei eine reine Intellektuellenpartei … Jetzt bilden die bewusst-revolutionären Arbeiter die Haupttrupps (hört, hört!) der sozialdemokratischen Partei." (S. 15.)

Armer „Arbeiter"! Wie ist er gestraft, weil er an die „schönen Worte" Axelrods geglaubt hat! Und so wird es immer jenen ergehen, die Schriftstellern glauben, welche im Laufe von anderthalb Jahren bald das eine, bald etwas anderes sagen, je nach den Erfordernissen der „Kooptation".

Man beachte, wie Axelrod gegenüber der ihm ohne Umschweife gestellten Frage nach den „Garantien" sich dreht und windet. Das ist doch reizend, das ist doch eine literarische Perle der neuen „Iskra". Der „Arbeiter" spricht vom Verhältnis der Arbeiter und Intellektuellen in den Organisationen, der „Arbeiter" hat tausendmal recht, wenn er erklärt, dass ohne Garantien, ohne gleiche Rechte, d. h. ohne das Wahlprinzip, alle schönen Reden über nicht-bürokratischen Zentralismus lediglich eine Phrase bleiben. Und wie antwortet darauf Axelrod? „Die Begeisterung für den Gedanken, die Rechtslage der Arbeiter in unseren Organisationen abzuändern, ist einseitig," zu Unrecht verlege der Verfasser die Frage nach der Beseitigung des Übels „in das Gebiet der formal-organisatorischen Verhältnisse", zu Unrecht vergesse er, dass die „Teilaufgabe der Angleichung der Rechte" nur „im Prozess der weiteren Entwicklung unserer Praxis in sozialdemokratischer Richtung" gelöst werden könne. „Die Frage, die den Verfasser der Broschüre speziell interessiert, kann nur im Prozess der zielbewussten kollektiven Arbeit unserer Partei radikal gelöst werden".

Nicht wahr, ist das nicht eine Perle? Axelrod selbst ist es doch gewesen, der auf dem Kongress der Liga und in der neuen „Iskra" (Nr. 55) gerade die Organisationsfrage, und nur diese, angeschnitten und als erster gestellt hatte5, und nun, da der „Arbeiter" eine spezielle Broschüre über die Organisation schreibt, erklärt man ihm erhaben: wichtig ist nicht die Formalität, sondern der Prozess der Arbeit!

Nicht die Grundsätze der Organisation sind der neuen „Iskra" und Axelrod wichtig, sondern der Prozess des Schwatzens zur Rechtfertigung einer prinzipienlosen Stellung. Und irgendeinen anderen Inhalt als die Rechtfertigung der Prinzipienlosigkeit wird man an der ganzen famosen Theorie von der Organisation als Prozess (siehe insbesondere die Artikel Rosa Luxemburgs6) nicht finden, einer Theorie, die den Marxismus verflacht und prostituiert.

Wir wiederholen: man kann die bemerkenswerte Broschüre des „Arbeiters" gar nicht genug empfehlen, um die ganze Falschheit in der Stellung der neuen „Iskra" zur Organisationsfrage kennen zu lernen. Besonders eindringlich empfehlen wir diese Broschüre den Arbeitern, die von den Menschewiki gegen die Bolschewiki durch die Propaganda des Wahlprinzips aufgehetzt werden*. Die Arbeiter entlarven die Phrasenhelden und Lügenbolde ganz vorzüglich. Sie stellen ausgezeichnet die Frage: entweder das Wahlprinzip oder nur der Rat, Arbeiter in die Komitees zu entsenden. Wenn Wahlprinzip, dann gebt formale Garantien, statutenmäßige Garantien, statutenmäßige Gleichberechtigung. Die Arbeiter werden sehen, wie die Anhänger der neuen „Iskra" sich vor dieser Frage wie der Teufel vor dem Kreuz drehen und winden werden. Wenn aber Ratschläge zur Entsendung von Arbeitern wünschenswert sind, wenn die alte „Iskra" recht hat, die den Demokratismus, d. h. die allgemeine Anwendung des Wahlprinzips in den russischen konspirativen Organisationen mit dem absolutistisch-polizeilichen Regime für unvereinbar hielt, dann wird man nirgends solche eindeutige und lehrreiche Ratschläge finden, Arbeiter in die Komitees zu entsenden, wie bei der Mehrheit.

1 Es handelt sich um die Wahlen zu den zentralen Parteikörperschaften auf dem 2. Parteitag (1903), bei denen die Menschewiki eine Niederlage erlitten haben.

2 Gemeint sind folgende Broschüren: 1. M. Panin, „Handwerklerei und Parteiorganisation" und 2. F. Tscherewanin, „Die Organisationsfrage" (mit einem Vorwort von Mаrtоw). Beide Broschüren sind 1904 in Genf erschienen (russisch).

3 Es handelt sich um die Feuilletons von P. Axelrod in den Nummern 55 und 57 der „Iskra" vom 28. (15.) Dezember 1903 und 15./28. Januar 1904 unter der Überschrift: „Die Vereinigung der Sozialdemokratie Russlands und ihre Aufgaben" und in Nr. 68 vom 25. Juni/8. Juli 1904: „Zur Frage nach der Quelle und der Bedeutung unserer organisatorischen Differenzen"; die Artikel von Martow: „Unser Parteitag" in Nr. 53 der „Iskra" vom 15./28. November 1903 und „Zirkel oder Partei" in Nr. 56 vom 1./14. Januar 1904, und die Broschüre von Trotzki: „Unsere politischen Aufgaben".

4 Gemeint ist der Artikel Rjadowois „Rosa Luxemburg gegen Karl Marx" in der Broschüre von Galerka und Rjadowoi, „Unsere Missverständnisse", Genf 1904 (russisch). Ein Abschnitt dieses Artikels trägt die Überschrift: „Sagt die Sozialdemokratie Russlands die Wahrheit, wenn sie sich .Arbeiterpartei' nennt, oder ist es nur eine (gewollte oder ungewollte) Falsifikation?"

5 Lenin hat hier im Auge die in der vierten Sitzung des zweiten Kongresses der Liga am 15./28. Oktober 1903 verlesene Resolution, unterzeichnet von Axelrod, Starowjer, Martow und Sassulitsch, über die Organisationsfrage, sowie den Artikel Axelrods: „Die Vereinigung der Sozialdemokratie Russlands und ihre Aufgaben" in Nr. 55 der „Iskra"; im Text des „Wperjod" ist irrtümlich die Nr. 53 der „Iskra" angegeben.

6 Gemeint ist der Artikel Rosa Luxemburg: „Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie" in den Nummern 42 und 43 der „Neuen Zeit", Jahrgang 22, Bd. II (1903/04). Der Artikel wurde gleichzeitig in Nr. 69 der „Iskra" vom 23. (10.) Juli 1904 abgedruckt.

* Siehe N. Lenin, „Erklärung und Dokumente über den Bruch der Zentralinstanzen mit der Partei". Der in dieser Broschüre zitierte Brief eines Führers der Menschewiki besagt: „Die Arbeiter fordern das Wahlsystem, das ist ein offenbares Symptom für die Agonie der Steinharten". Ich gehöre zu den Steinharten, bin jedoch mit einer solchen Agonie sehr zufrieden. Das Fordern des Wahlprinzips durch die Arbeiter beweist klar, dass es den Anhängern der neuen „Iskra nicht gelungen ist, die Arbeiter mit schönen Worten abzuspeisen, und keine Ausflüchte Axelrods werden ihn jetzt vor der völligen Entlarvung retten

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