Lenin‎ > ‎1915‎ > ‎

Wladimir I. Lenin 19150201 Die russischen Südekums

Wladimir I. Lenin: Die russischen Südekums

[Sozialdemokrat Nr. 37, 1. Februar 1915. Nach Sämtliche Werke, Band 18, Wien-Berlin 1929, S. 118-125]

Das Wort „Südekum“ hat die Bedeutung eines Gattungsnamens erhalten: es bezeichnet den Typus des selbstzufriedenen, gewissenlosen Opportunisten und Sozialchauvinisten. Es ist ein gutes Zeichen, dass alle Welt mit Verachtung von den Südekums spricht. Es gibt aber nur ein Mittel, dabei nicht selbst in Chauvinismus zu verfallen. Dieses Mittel heißt: nach Maß der Kräfte mithelfen an der Entlarvung der russischen Südekums.

An ihre Spitze ist endgültig Plechanow mit seiner Broschüre „Über den Krieg“1 getreten. In seinen Betrachtungen ist die Dialektik restlos durch Sophistik ersetzt. Sophistisch wird der deutsche Opportunismus angeklagt zu besserer Bemäntelung des französischen und russischen Opportunismus. Als Resultat ergibt sich daraus nicht der Kampf gegen den internationalen Opportunismus, sondern seine Unterstützung. Sophistisch wird das Schicksal Belgiens beweint – bei gleichzeitigem Stillschweigen über Galizien. Sophistisch wird die Epoche des Imperialismus (d. h. die Epoche, in der nach allgemeiner Auffassung der Marxisten die objektiven Bedingungen für den Sturz des Kapitalismus schon herangereift sind und in der es bereits sozialistische Proletariermassen gibt) mit der Epoche der bürgerlich-demokratischen nationalen Bewegungen verwechselt; die Epoche der bereits zur Möglichkeit herangereiften Vernichtung der bürgerlichen Vaterländer durch die internationale Revolution des Proletariats – mit der Epoche ihrer Entstehung und Festigung. Sophistisch wird die deutsche Bourgeoisie des Friedensbruchs beschuldigt, die lange und beharrliche Vorbereitung des Kriegs gegen Deutschland durch die Bourgeoisie der „Triple-Entente“ jedoch verschwiegen. Sophistisch wird die Baseler Resolution übergangen. Sophistisch wird der Sozialdemokratismus durch den National-Liberalismus ersetzt: man wünscht dem Zarismus den Sieg und motiviert diesen Wunsch mit den Interessen der ökonomischen Entwicklung Russlands, wobei auf die Nationalitätenfrage in diesem Lande, auf die Hemmung seiner ökonomischen Entwicklung durch den Zarismus oder auf das unvergleichlich viel raschere und erfolgreichere Wachstum der Produktivkräfte in Deutschland usw. auch nicht mit einem Wort eingegangen wird. Die Analyse sämtlicher Sophismen Plechanows würde eine Reihe von Artikeln erfordern und bei vielen von seinen lächerlichen Absurditäten wird nicht auszumachen sein, ob sie die Analyse lohnen. Verweilen wir nur bei einem einzigen angeblichen Argument. Engels schrieb im Jahre 1870 an Marx, Wilhelm Liebknecht mache den Anti-Bismarckismus irrigerweise zu seinem einzigen Leitprinzip. Plechanow war sehr froh, als er dieses Zitat fand; bei uns sei es ja dasselbe mit dem Anti-Zarismus! Versucht aber einmal, die Sophistik (d. h. das Aufgreifen der äußeren Ähnlichkeit verschiedener Fälle außerhalb des Zusammenhangs der Ereignisse) durch die Dialektik (d. h. durch das Studium der gesamten konkreten Umstände des Ereignisses und seiner Entwicklung) zu ersetzen. Die Einigung Deutschlands war notwendig, und das hat Marx vor wie nach dem Jahre 1848 stets anerkannt. Engels hat noch im Jahre 1859 das deutsche Volk zum Krieg für die Einigung direkt aufgerufen. Als die Einigung auf revolutionärem Wege nicht gelang, da vollzog sie Bismarck auf konterrevolutionäre, junkerliche Art. Der Anti-Bismarckismus als alleiniges Prinzip wurde zur Absurdität, denn die Vollendung der notwendigen Einigung war ja zur Tatsache geworden. Und in Russland? Hat denn unser tapferer Plechanow den Mut gehabt, von vornherein zu verkünden, für die Entwicklung Russlands sei die Eroberung von Galizien, Konstantinopel, Armenien, Persien usw. eine Notwendigkeit? Hat er den Mut, das heute zu sagen? Hat er darüber nachgedacht, dass Deutschland (das von Frankreich und Russland während der ersten zwei Drittel des 19. Jahrhunderts unterdrückt war) von der Zersplitterung der Deutschen zu ihrer Einigung überzugehen hatte, während in Russland die Großrussen eine Reihe anderer Nationen nicht so sehr vereinigt, als vielmehr unterdrückt hatten? Plechanow, der darüber gar nicht nachgedacht hat, will einfach seinen Chauvinismus verdecken, indem er den Sinn des Engels-Zitates aus dem Jahre 1870 entstellt, wie Südekum das Engels-Zitat aus dem Jahre 1891, in dem Engels von der für die Deutschen gegebenen Notwendigkeit schrieb, gegen alliierte Heere Frankreichs und Russlands auf Leben und Tod zu kämpfen.

In einer anderen Sprache, unter anderen Verhältnissen wird der Chauvinismus von „Nascha Sarja in Nr. 7, 8 und 9 vertreten.2 Herr Tscherewanin prophezeit die „Niederlage Deutschlands“ und ruft sie herbei, mit der Versicherung, „Europa“ (!!) sei „aufgestanden“ gegen Deutschland. Herr A. Potressow wettert gegen die deutschen Sozialdemokraten wegen ihres „Fehltritts“, der „schlimmer sei als jedes Verbrechen“, usw.; er versichert dabei, der deutsche Militarismus habe „spezielle, alle Normen überschreitende Sünden“ auf sich geladen, „nicht die panslawistischen Träumereien gewisser russischer Kreise“ hätten „eine Bedrohung des europäischen Friedens dargestellt“ usw.

Heißt das denn nicht Purischkjewitsch und den Sozialchauvinisten zustimmen, wenn in der legalen Presse die „alle Normen überschreitende“ Schuld Deutschlands und die Notwendigkeit seiner Niederlage ausgemalt werden? Dass der russische Militarismus hundertmal mehr von den „alle Normen überschreitenden“ Sünden auf dem Kerbholz hat, muss unter dem Drucke der zaristischen Zensur verschwiegen werden. Sollten nun Leute, die keine Chauvinisten sein wollen, in solcher Lage nicht verpflichtet sein, von der Niederlage Deutschlands und seinen übermäßigen Sünden zum mindesten nicht zu reden?

Nascha Sarja hat sich nicht nur das „Sich dem Kriege nicht widersetzen“ zur Leitschnur genommen; nein, sie schüttet geradezu Wasser auf die Mühlen des großrussischen, zarisch-purischkjewitsch’schen Chauvinismus: sie predigt mit „sozialdemokratischen“ Argumenten die Niederlage Deutschlands und wäscht die Panslawisten rein. Gerade die Mitarbeiter von „Nascha Sarja“, niemand anders als sie, waren es ja auch, die in den Jahren 1912-1914 unter den Arbeitern Massenpropaganda für das Liquidatorentum getrieben haben.

Nehmen wir schließlich Axelrod, der genau wie die Mitarbeiter von „Nascha Sarja“ so ärgerlich und so unglücklich von Martow gedeckt, verteidigt und reingewaschen wird.

Axelrods Ansichten sind mit seiner Zustimmung in den Nummern 86 und 87 des Golos dargelegt.3 Es sind sozialchauvinistische Ansichten. Den Eintritt der französischen und der belgischen Sozialisten in das bürgerliche Ministerium verteidigt Axelrod mit folgenden Argumenten: 1. „Die historische Notwendigkeit, auf die man sich jetzt so gern in unpassender Weise zu berufen pflegt, bedeutete für Marx nicht im Geringsten ein passives Verhalten gegenüber dem konkreten Übel – in Erwartung des sozialistischen Umsturzes.“ Was ist das für ein Durcheinander? Was hat das damit zu tun? Alles, was in der Geschichte geschieht, geschieht notwendig. Das ist eine ABC-Weisheit. Die Gegner des Sozialchauvinismus haben sich nicht auf die historische Notwendigkeit, sondern auf den imperialistischen Charakter des Kriegs berufen. Axelrod tut, als hätte er das nicht verstanden, als hätte er nicht begriffen, welche Einschätzung des „konkreten Übels“: der Bourgeoisherrschaft in allen Ländern, sich daraus ergibt und dass jetzt in allen Ländern für den Beginn revolutionärer Aktionen, die zum „sozialen Umsturz“ führen, die Zeit gekommen ist. „Passiv“ ist das Verhalten der Sozialchauvinisten, die das leugnen. 2. Man dürfe die Frage nicht ignorieren, wer der wirkliche Urheber des Kriegs gewesen sei und „eben dadurch alle dem militärischen Angriff ausgesetzten Länder in die Notwendigkeit versetzt“ habe, „ihre Selbständigkeit zu verteidigen“. Und auf derselben Seite das Bekenntnis, dass „die französischen Imperialisten allerdings bestrebt waren, zwei bis drei Jahre später den Krieg zu provozieren“! Während dieser Zeit – man sehe – wäre eben das Proletariat stärker geworden und damit auch die Friedenschancen! Wir aber wissen, dass während dieser Zeit der dem Herzen Axelrods so liebe Opportunismus und damit auch die Aussichten auf einen noch gemeineren Axelrodschen Verrat am Sozialismus stärker geworden wären. Wir wissen, dass Jahrzehnte hindurch drei Räuber (die Bourgeoisie und die Regierungen Englands, Russlands, Frankreichs) sich zur Plünderung Deutschlands rüsteten. Ist es verwunderlich, dass zwei Räuber den Überfall unternahmen, bevor noch die drei die von ihnen bestellten neuen Messer hatten erhalten können? Ist das nicht etwa Sophisterei, wenn man die in Basel von allen Sozialisten ohne Widerspruch einstimmig anerkannte gleichmäßige „Schuld“ der Bourgeoisie aller Länder mit Phrasen über die „Urheber“ zu vertuschen sucht? 3. „Den belgischen Sozialisten die Verteidigung ihres Landes vorwerfen“, ist „nicht Marxismus, sondern Zynismus“. So hatte nämlich Marx das Verhalten Proudhons zum polnischen Aufstand (1863) genannt. Von dem historisch fortschrittlichen Charakter eines polnischen Aufstands gegen den Zarismus sprach Marx seit 1848 ständig. Niemand wagt das zu leugnen. Die konkreten Bedingungen bestanden in der Tatsache, dass das nationale Problem im Osten Europas nicht gelöst war, d. h. in dem bürgerlich-demokratischen, und nicht imperialistischen Charakter des Kriegs gegen den Zarismus. Das ist eine elementare Wahrheit.

In diesem konkreten, gegenwärtigen Kriege kann man dem belgischen „Lande“, wenn man sich zum sozialistischen Umsturz ablehnend oder zynisch oder nachlässig verhält (wie es die Axelrode tun), in keiner andern Form Hilfe leisten, als indem man dem Zarismus bei der Erdrosselung der Ukraine Hilfe leistet. Das ist eine Tatsache. Wenn der russische Sozialismus an ihr vorbeigeht, so ist das Zynismus. Über Belgien zetern und über Galizien schweigen, ist Zynismus.

Was hatten also die belgischen Sozialisten zu tun? Wenn sie den sozialen Umsturz zusammen mit den Franzosen usw. nicht durchführen konnten, so mussten sie sich der Majorität der Nation im gegebenen Moment unterwerfen und in den Krieg gehen. Aber indem sie sich dem Willen der Sklavenhalterklasse unterwarfen, hätten sie auf diese die Verantwortung abwälzen, nicht für die Kredite stimmen, Vandervelde nicht auf Ministerreisen zu den Ausbeutern schicken, sondern ihn (zusammen mit den revolutionären Sozialdemokraten aller Länder) unter die Organisatoren der illegalen revolutionären Propaganda für die „sozialistische Umwälzung“ und den Bürgerkrieg abordnen müssen; auch in der Armee hätte man diese Arbeit tun müssen (die Erfahrung hat gezeigt, dass sogar die „Verbrüderung“ der Proletarier-Soldaten in den Schützengräben der kämpfenden Armeen möglich ist!). Von Dialektik und Marxismus schwatzen und nicht verstehen, die notwendige Unterwerfung unter die Majorität (wenn sie zeitweilig notwendig ist) mit der revolutionären Arbeit unter allen Bedingungen zu vereinigen, ist eine Verspottung der Arbeiter, eine Verhöhnung des Sozialismus. „Bürger Belgiens! Unser Land ist von einem großen Unglück betroffen, die Bourgeoisie aller Länder, darunter auch die belgische, hat es verursacht. Ihr wollt diese Bourgeoisie nicht stürzen, habt keinen Glauben an einen Appell an die Sozialisten Deutschlands? Wir sind in der Minderheit, ich unterwerfe mich euch und gehe in den Krieg, aber auch im Kriege werde ich den Bürgerkrieg der Proletarier aller Länder verkünden, für seine Vorbereitung mich einsetzen, denn ohne ihn gibt es keine Rettung für die Arbeiter und Bauern Belgiens und der übrigen Länder!“ Für eine solche Rede würde ein Abgeordneter in Belgien oder Frankreich usw. im Gefängnis sitzen und nicht im Ministersessel, aber er wäre ein Sozialist und kein Verräter; von ihm würden jetzt in den Schützengräben die französischen wie die deutschen Arbeiter im Soldatenrock als von ihrem Führer und nicht als von einem Verräter an der Arbeitersache sprechen. 4. „Solange Vaterländer bestehen, solange das Leben und die Bewegung des Proletariats im gleichen Maße wie bisher in die Rahmen dieser Vaterländer eingezwängt sein werden und das Proletariat keinen anderen, besonderen, internationalen Boden fühlen wird, – solange wird es für die Arbeiterklasse ein Problem des Patriotismus und der Selbstverteidigung geben.“ Die bürgerlichen Vaterländer werden bestehen, solange die internationale Revolution des Proletariats sie nicht vernichtet. Die Basis für diese ist schon vorhanden, wie das wiederholt sogar von Kautsky im Jahre 1909, wie das einstimmig in Basel anerkannt worden ist und wie das jetzt bewiesen wird durch das faktische Vorhandensein großer Sympathie bei den Arbeitern aller Länder für die Leute, die nicht für die Kredite stimmen und weder vor dem Gefängnis zurückschrecken noch vor anderen Opfern, die kraft „historischer Notwendigkeit“ mit jeder Revolution verbunden sind. Axelrods Phrase ist nur eine Absage an die revolutionäre Tätigkeit, ist nur eine Wiederholung der Argumente, die von der chauvinistischen Bourgeoisie vorgebracht werden. 5. Genau denselben Sinn haben seine Worte: das Verhalten der Deutschen sei kein Verrat gewesen, die Ursache ihres Verhaltens sei „das lebendige Gefühl, das Bewusstsein eines organischen Zusammenhangs mit dem Stück Vaterlandsboden, auf dem das deutsche Proletariat lebt und arbeitet“. In Wirklichkeit ist das Verhalten der Deutschen, wie auch das von Guesde usw. zweifellos Verrat; es ist eine Würdelosigkeit, es zu bemänteln und zu verteidigen. In Wirklichkeit zerstören, zerreißen, verstümmeln und entstellen gerade die bürgerlichen Vaterländer das „lebendige Verhältnis“ zwischen dem deutschen Arbeiter und dem deutschen Boden und erzeugen nur ein „Verhältnis“ zwischen Sklaven und Sklavenhaltern. In Wirklichkeit kann nur die Vernichtung der bürgerlichen Vaterländer den Arbeitern aller Länder „den Zusammenhang mit dem Boden“, die Freiheit der Muttersprache, das Stück Brot und die Wohltaten der Kultur geben. Axelrod ist einfach ein Apologet der Bourgeoisie.

6. Den Arbeitern Vorsicht predigen, wenn sie so „erprobte Marxisten, wie Guesde“ usw., des Opportunismus beschuldigen, heißt den Arbeitern Kriecherei vor den Führern predigen. Lernt am Beispiel des ganzen Guesdeschen Lebens – werden wir den Arbeitern sagen –, nur nicht an seinem offenen Verrat am Sozialismus im Jahre 1914. Vielleicht lassen sich persönliche oder andere Umstände finden, die seine Schuld mildern, aber es handelt sich überhaupt nicht um die Schuld einzelner Personen, sondern um die sozialistische Bedeutung der Ereignisse.

7. Der Hinweis auf die „formale“ Zulässigkeit des Eintritts ins Ministerium – da ja in der Resolution ein kleiner Punkt über „ausnahmsweise Notbehelfe“ vorgesehen sei – ist die ehrloseste Advokaten-Haarspalterei, denn der Sinn dieses Punktes ist offensichtlich die Förderung der internationalen proletarischen Revolution und nicht deren Hemmung.

8. Die Behauptung Axelrods: „Die Niederlage Russlands, die die organische Entwicklung des Landes nicht beeinträchtigen kann, würde dazu beitragen, das alte Regime zu beseitigen“, ist an und für sich, einzeln genommen, richtig, aber in Verbindung mit der Rechtfertigung der deutschen Chauvinisten ist sie nichts anderes als ein Versuch, sich bei den Südekums anzubiedern. Die Nützlichkeit einer Niederlage Russlands anerkennen, ohne die deutschen und die österreichischen Sozialdemokraten offen des Verrats anzuklagen, heißt in Wirklichkeit ihnen helfen bei dem Bestreben, sich zu rechtfertigen, sich aus der Affäre zu ziehen, die Arbeiter zu betrügen. Axelrods Artikel ist eine doppelte Verbeugung: einmal vor den deutschen, zum andern vor den französischen Sozialchauvinisten. Insgesamt sind diese beiden Verbeugungen nichts anderes als mustergültiger, „russisch-bundistischer“ Sozialchauvinismus.

Mag nun der Leser darüber urteilen, wie konsequent die Redaktion des „Golos“ ist, wenn sie diese so empörenden Ausführungen Axelrods druckt und nur den Vorbehalt macht, „mit verschiedenen seiner Thesen“ nicht einverstanden zu sein, dann aber im Leitartikel der Nr. 96 „scharfe Trennung von den Elementen des aktiven Sozialpatriotismus“4 predigt. Ist denn die Redaktion des „Golos“ tatsächlich so naiv oder so unaufmerksam, dass sie die Wahrheit nicht sieht – nicht sieht, dass Axelrods Ausführungen von Anfang bis zu Ende „Elemente des aktiven (denn die Aktivität des Schriftstellers ist sein Schreiben) Sozialpatriotismus“ sind? Und die Mitarbeiter von „Nascha Sarja“, die Herren Tscherewanin, A. Potressow und Konsorten – sind sie etwa nicht Elemente des aktiven Sozialpatriotismus?

1 Plechanows Broschüre „Über den Krieg“, mit dem Untertitel „Antwort an den Genossen S. P.“, erschien in Paris Ende Dezember 1914.

2 Das dreifache Heft Nr. 7-9 der Zeitschrift „Nascha Sarja“, des führenden Organs der Liquidatoren, erschien im Oktober 1914 mit Artikeln von N. Tscherewanin: „Deutschland vor einer inneren Krise“, und von A. Potressow: „Kritische Skizzen“. Statt dieser seit 1910 existierenden, 1914 verbotenen Zeitschrift begann 1915 „Nasche Djelo“ zu erscheinen.

3 Axelrods Anschauungen waren in dem Interview dargestellt, das er dem Mitarbeiter des Golos, R. Grigorjew, am 2. Dezember 1914 in Zürich gab (Nr. 86 und 87 des „Golos“ vom 22. und 23. Dezember).

4 Nr. 96 des Golos erschien am 3. Januar 1915. Der Leitartikel führte keine Überschrift.

Kommentare