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Wladimir I. Lenin 19061111 Die Spießbürger unter den Revolutionären

Wladimir I. Lenin: Die Spießbürger unter den Revolutionären

[Proletarij" Nr. 6 11. November (29. Oktober) 1906. Nach Sämtliche Werke, Band 10, Wien-Berlin 1930, S. 140-152]

Für konterrevolutionäre Perioden ist unter anderem bezeichnend, dass die konterrevolutionären Ideen nicht nur in grober und unumwundener, sondern auch in feinerer Form Verbreitung erlangen: die spießbürgerlichen Stimmungen in den revolutionären Parteien erstarken. Unter revolutionären Parteien versteht Genosse Martow in seiner neuen Broschüre „Die politischen Parteien in Russland" die Sozialdemokratische Partei und die Partei der Sozialrevolutionäre. Wir hoffen, ein anderes Mal auf diese beachtenswerte Broschüre zurückzukommen, in der Martow die Kadetten mit einer in der menschewistischen Literatur ungewohnten Offenheit und Bestimmtheit kritisiert, gleichzeitig aber eine ganz unrichtige, unmarxistische Klassifizierung unserer politischen Parteien gibt und in den Grundfehler des Menschewismus verfällt, indem er Parteien vom Schlage der Oktobristen zu den Parteien des „Zentrums" rechnet.

Das jedoch nebenbei. Gegenwärtig interessieren uns einige andere neue Erscheinungen in der Literatur der Sozialdemokraten und der Sozialrevolutionäre. Wir wollen die wichtigsten Anzeichen, oder richtiger gesagt, Widerspiegelungen konterrevolutionärer Stimmungen in diesen Parteien verzeichnen. Nach der Niederlage des Dezemberaufstandes war der wichtigste Ausdruck der konterrevolutionären Stimmungen in der Demokratie die Schwenkung der Kadetten, die die Losung der Konstituante über Bord warfen und in den Spalten der „Poljarnaja Swesda" und ähnlicher Zeitschriften die Teilnehmer und Ideologen des bewaffneten Aufstandes auf jede mögliche Art und Weise verunglimpften und mit Schmutz bewarfen. Nach der Auflösung der Duma und dem Misserfolg der Massenaktionen vom Juli war die endgültige Abspaltung des rechten Flügels der Sozialrevolutionäre, die Bildung einer halbkadettischen, „volkssozialistischen" Partei ein neuer Ausdruck der konterrevolutionären Stimmungen in der Demokratie. Nach dem ersten und großen Aufschwung in den Monaten Oktober-Dezember fielen die Kadetten von der aktiven, wehrhaften Demokratie ab. Nach dem zweiten, kleinen Aufschwung in den Monaten Mai-Juni begannen die Volkssozialisten von ihr abzufallen.

In Nr. 4 des „Proletarij" haben wir die Hauptzüge des ideologisch-politischen Gesichts dieser Volkssozialisten geschildert. Seit dieser Zeit sind sie schon in aller Form als Partei aufgetreten, haben das Programm der „Werktätigen (volkssozialistischen)" Partei veröffentlicht – sie haben das revolutionäre Programm der Sozialrevolutionäre in ein opportunistisches, spießbürgerlich-legales Programm umgearbeitet und haben die Zusammensetzung des Organisationskomitees der neuen Partei veröffentlicht. Es ist richtig, dass sich unter den 17 Mitgliedern dieses Organisationskomitees (die Herren Annenski, Elpatjewski, Mjakotin, Pjeschechonow u. a.) alles in allem nur ein früheres Dumamitglied aus der „Trudowiki-Gruppe", Herr Krjukow, ein Realschullehrer und Tagesschriftsteller" befindet. Kein einziger echter „Trudowik", der einen halbwegs bekannten Namen hätte, ist unter den Gründern der neuen Trudowiki-Partei zu finden! Da nimmt es nicht Wunder, dass manche Leute die Volkssozialisten als falsche Trudowiki bezeichnen. Es nimmt nicht Wunder, dass in den Zeitungen bereits Nachrichten über andere Trudowiki-Parteien aufgetaucht sind. Der „Towarischtsch" teilte mit1, dass Herr Sedjelnikow, ein Trudowik, der natürlich viel bedeutender und dem Volke aus der Dumatätigkeit der „Trudowiki" viel bekannter ist als der ganz unbekannte Herr Krjukow, eine Partei des werktätigen Volkes gründet. In einer stark besuchten Versammlung, über die der „Towarischtsch" berichtet, verteidigte Herr Sedjelnikow offen und direkt seine Ansichten, wobei er auf den Namen eines Sozialisten keinen Anspruch erhob und das Banner der demokratischen Monarchie entfaltete. Die Gradheit und Offenheit des Trudowiks aus dem Volke rief nach demselben Bericht den größten Zorn des Trudowiks der Presse, des Herrn Mjakotin, hervor, der in seiner Erwiderung die Ansichten der Volkssozialisten vertrat.

Die Einzelheiten dieses Familienstreits gehen uns nichts an. Wir halten es jedoch für wichtig, die verschiedenen Anzeichen opportunistischer Tendenzen unter den gestrigen Sozialrevolutionären und unter einigen „Trudowiki" festzustellen. Herr Pjeschechonow „schreitet" in dieser Hinsicht (die Sozialrevolutionäre haben bedeutend kühnere „fortschrittliche Erneuerer" als wir) am meisten „fort". Im Septemberheft des „Russkoje Bogatstwo" geht er Schritt um Schritt weiter auf seinem Wege von den Revolutionären zu den Kadetten.2 Er bemüht sich, den Unterschied zwischen dem revolutionären „nehmen" und dem kadettischen „erhalten" zu verwischen. Nachdem er im August „bewiesen" hatte, dass man weder die ganze Freiheit noch das ganze Land nehmen könne, „beweist" er jetzt, dass es nicht angängig sei, „die Freiheit von unten zu nehmen". Ce n'est que le premier pas qui coute.3 Oder russisch; das erste Gläschen Schnaps geht wie ein Pfahl hinunter, das zweite wie ein Falke, die übrigen wie kleine Vögelchen. Der neukadettische [Publizist] zerpflückt in den Spalten einer legalen Zeitschrift den Gedanken des bewaffneten Aufstandes, den Gedanken der provisorischen revolutionären Regierung, wobei er selbstverständlich die Dinge nicht bei ihren Namen nennt, das von ihm „widerlegte" Manifest der revolutionären Parteien nicht ungekürzt wiedergibt und im Vollgenuss der Freiheit die Gedanken derjenigen entstellt und versimpelt, die in der illegalen Presse den Gedanken des Aufstandes, den Gedanken der provisorischen revolutionären Regierung verteidigt haben. In der Tat, was für einen Sinn hatte es sonst für die Herren Volkssozialisten, ihre Partei zu legalisieren? Selbstverständlich haben sie sie nicht zu dem Zweck legalisiert, um den Gedanken des Aufstandes zu verteidigen, sondern um ihn zu widerlegen!

In der Literatur der Sozialdemokraten war die Moskauer Wochenschrift „Nasche Djelo" die große Neuheit auf dem Gebiete der Widerspiegelung konterrevolutionärer Stimmungen. Die Kadettenpresse hat diesen neuen und großen „Fortschritt" der Menschewiki schon in die Welt hinausposaunt; – bekanntlich schreiten sie von den Revolutionären zu den Kadetten fort. Die „Rjetsch" veröffentlichte einen besonderen Begrüßungsartikel, der „Towarischtsch" wiederholte begeistert die Hauptgedanken des „Nasche Djelo", die „Rjetsch" wiederholte die Äußerungen des „Towarischtsch", der „Towarischtsch" berief sich zur Bekräftigung seiner Ansichten auf die „Rjetsch" – mit einem Wort, die aufgeklärte Gesellschaft der gebildeten Verräter der russischen Revolution geriet in die höchste Begeisterung. Die „Rjetsch" erfuhr sogar von irgend jemand, dass an der Spitze des „Nasche Djelo" bekannte Menschewiki, die Herren Maslow, Tscherewanin, Groman und Valentinow, stehen.

Wir wissen nicht, ob diese Mitteilungen der „Rjetsch" richtig sind, obschon sie gewöhnlich Anspruch darauf erhebt, über alle menschewistischen Angelegenheiten gut unterrichtet zu sein. Aber wir kennen den Leitartikel Tscherewanins in Nr. 1 des „Nasche Djelo". Es verlohnt sich, die Stelle anzuführen, die den Kadetten solche Freude bereitet hat:

Es wäre Unsinn und Wahnwitz, wenn das Proletariat versuchte – wie es gewisse Leute vorschlagen – zusammen mit der Bauernschaft sowohl gegen die Regierung als auch gegen die Bourgeoisie den Kampf für die souveräne und vom ganzen Volke zu wählende Konstituante aufzunehmen" (S. 4). „Wir müssen darauf bestehen, dass die neue Duma einberufen wird". Das Ministerium muss von der Dumamehrheit gebildet werden. „Auf mehr kann man bei der völligen Unorganisiertheit und der schrecklichen Unwissenheit, an denen jetzt die Bauernschaft leidet, wohl schwerlich rechnen" (S. 6). Das ist, wie man sieht, offenherzig bis zur heiligen Einfalt. Genosse Tscherewanin ist zwar in der revolutionären Partei geblieben, ist aber viel weiter nach rechts gegangen als Herr Pjeschechonow, der eine neue „legale Partei" gegründet hat. Herr Pjeschechonow sagt sich noch nicht von der Losung Konstituante los und kritisiert die Forderung eines Dumaministeriums immer noch als ungenügend.

Wir wollen unsere Leser nicht beleidigen und werden daher natürlich die Ansichten Tscherewanins nicht widerlegen. Er ist ohnehin schon bei allen Sozialdemokraten ohne Unterschied der Fraktionen zu einem Sinnbild geworden. Wir fordern die Leser aber auf, sich aufs Ernsteste zu überlegen, welche Ursachen dieser unglaublich raschen Verwandlung eines bekannten und verantwortlichen Menschewiks in einen Liberalen zugrunde liegen. Es ist nicht schwer, ein augenscheinliches „Extrem", einen „Exzess" des Opportunismus zu verurteilen und abzulehnen. Viel wichtiger ist es, die Quelle der Fehler aufzudecken, die einen Sozialdemokraten erröten lassen. Wir fordern die Leser auf, darüber nachzudenken, ob der Unterschied zwischen Tscherewanin und unserem ZK tatsächlich tiefer ist als der Unterschied zwischen Sedjelnikow und Pjeschechonow?

Den Bestrebungen dieser ganzen „Vier" liegen ein und dieselben Ursachen zugrunde. Leute vom Schlage der Spießbürger, der Kleinbürger, sind revolutionsmüde. Besser eine kleine graue, armselige, dafür aber ruhige Gesetzlichkeit als ein jäher Wechsel von revolutionären Stürmen und konterrevolutionärer Raserei. In den revolutionären Parteien äußert sich diese Bestrebung in dem Wunsch der Umwandlung dieser Parteien. Mag der Spießbürger zum Hauptkern der Partei werden: „Die Partei muss eine Massenpartei sein." Nieder mit der Illegalität. Nieder mit der Konspiration, die den konstitutionellen „Fortschritt" hemmt! Die alten revolutionären Parteien müssen legalisiert werden. Deshalb ist eine gründliche Reform ihrer Programme in zwei Grundrichtungen notwendig: der politischen und der ökonomischen. Man muss die Forderung der Republik und der Konfiskation des Bodens über Bord werfen, die unzweideutig-klare, unversöhnlich-schroffe, leicht fassliche Darstellung des sozialistischen Zieles hinauswerfen und den Sozialismus als „eine weit in die Ferne reichende Perspektive" darstellen, wie sich Herr Pjeschechonow mit unvergleichlicher Anmut ausgedrückt hat.

Verschiedene Vertreter der oben erwähnten „Vier" bringen aus verschiedenen Anlässen in verschiedener Form eben diese Bestrebungen zum Ausdruck. Die demokratische Monarchie Sedjelnikows; – der „Fortschritt" von den Trudowiki zu den Kadetten bei der „Volkssozialistischen" Partei; – die Einstellung des revolutionären Kampfes für die Konstituante bei Tscherewanin; – der Arbeiterkongress bei Axelrod und Plechanow; – die Losung „die Duma" bei unserem ZK; – die Betrachtungen in Nr. 1 des von diesem ZK herausgegebenen „Sozialdemokrat" über den konservativen Charakter der Konspiration und der unterirdischen Arbeit4, über den fortschrittlichen Charakter des Übergangs zu der „allgemein nationalen bürgerlichen Revolution", – das alles sind Erscheinungsformen einer allgemeinen Grundbestrebung, das alles ist dieselbe Spießbürgerlichkeit, die in den revolutionären Parteien ihr Haupt erhebt.

Vom Standpunkt der Legalisierung der Partei, ihrer „Annäherung" an die Massen, eines Abkommens mit den Kadetten, des Anschlusses an die allgemein-nationale bürgerliche Revolution hat Tscherewanin durchaus logisch den Kampf für die Konstituante als „unsinnig und wahnwitzig" bezeichnet. Wir haben bereits in Nr. 1 des „Proletarij" darauf hingewiesen, dass unser ZK sich in einem schreienden Widerspruch befindet, wenn es in seinen berühmten „Briefen an die Parteiorganisationen" (Nr. 4 und 5) das Bündnis mit der mittleren Bourgeoisie, den Offizieren usw. propagiert und gleichzeitig die für sie unannehmbare Losung Konstituante ausgibt. Tscherewanin ist in dieser Hinsicht konsequenter und urteilt richtiger oder ehrlicher, offener als die Herren Pjeschechonow oder unser ZK. Der dem ZK dienende „Sozialdemokrat" treibt entweder ein hinterhältiges Spiel oder bekundet erstaunlichen Leichtsinn, wenn er einerseits „die Marschrouten, die das Proletariat vom Weg der allgemeinen nationalen Bewegung ablenken", „es zu politischer Isolierung verdammen", in Grund und Boden verurteilt, anderseits aber die Losung Konstituante unterstützt und erklärt: „Man muss zum Aufstand rüsten".

Man nehme den Arbeiterkongress. Vor kurzem (am 19. [6.] Oktober) hat die Kadettenzeitung „Towarischtsch" endlich das Geheimnis dieses Kongresses ausgeplaudert. Nach den Mitteilungen dieser Zeitung hat „einer der ältesten Führer der Sozialdemokratie, der die Frage des Arbeiterkongresses aufgeworfen hat"5, vor einigen Tagen in einem Bericht erklärt:

Sie (die Mitglieder des ,Arbeiterkongresses') können das gesamte Programm der Sozialdemokraten – vielleicht mit einigen Abänderungen – annehmen, dann wird die Partei aus ihrer Illegalität herauskommen."

Die Sache ist klar. Die ältesten Führer schämen sich, offen zu sagen, dass sie das Programm der Partei ändern möchten, um sie legalisieren zu können. Also, sagen wir, die Republik, die Konstituante und die Erwähnung der sozialistischen Diktatur des Proletariats hinauswerfen, hinzufügen, dass die Partei nur mit gesetzlichen Mitteln kämpft (wie es im Programm der deutschen Sozialdemokraten bis zum Sozialistengesetz stand) u. dgl. m. „Dann wird die Partei aus ihrer Illegalität herauskommen" – träumen die „ältesten Führer", dann wird der Übergang von der „konservativen" Illegalität, vom Revolutionismus, von der Unterwelt zur „progressiven" konstitutionellen Gesetzlichkeit vollendet werden. Das ist nämlich der so schamhaft verborgene wahre Sinn des Arbeiterkongresses. Der Arbeiterkongress ist Chloroform, das die ältesten Führer den „konservativen" Sozialdemokraten verschreiben, damit sie schmerzlos die Operation an ihnen vornehmen können, die die Herren Pjeschechonow an der Partei der Sozialrevolutionäre vorgenommen haben. Der Unterschied besteht nur darin, dass die Herren Pjeschechonow praktisch geschäftstüchtig sind und wissen, wohin sie gehen, während es eine Sünde wäre, dies von unseren ältesten Führern zu behaupten. Sie verstehen nicht, dass der Arbeiterkongress in der gegenwärtigen politischen Lage ein leeres Wort ist; sobald diese Lage einem revolutionären Aufschwung Platz macht, wird der Arbeiterkongress durchaus nicht den Sieg der spießbürgerlich-geruhsamen Gesetzlichkeit mit sich bringen, wenn nur die Erweiterung der revolutionären sozialdemokratischen Partei den Arbeiterkongress dann nicht überflüssig macht; wenn aber die gegenwärtige Lage eine Änderung im Sinne eines völligen und dauerhaften Sieges der Reaktion erfährt, dann kann der Arbeiterkongress das sozialdemokratische Programm in einem Umfange beschneiden, der sogar Axelrod in Schrecken versetzen wird.

Dass die Kadettenpresse den Gedanken des Arbeiterkongresses mit allen Kräften unterstützt, ist durchaus verständlich, denn sie spürt die spießbürgerlichen und opportunistischen Tendenzen dieses Vorhabens. Nicht umsonst ist Herr Portugalow – ein Kadett, der sich für einen parteilosen Sozialisten hält – von der „weisen Haltung" Axelrods begeistert, nicht umsonst greift er seine verächtlichen Worte von der Partei als einer „Zirkelorganisation" auf (ein „Zirkel" – von 100–150.000 Mitgliedern, das bedeutet nach europäischem Maßstab ein bis anderthalb Millionen Stimmen bei den Wahlen!) und fragt mit gewichtiger Miene: ..Ist die Klasse für die Partei da, oder die Partei für die Klasse?"6. Wir antworten auf diese tiefsinnige Frage den bürgerlichen Schriftstellern ebenfalls mit einer Frage: ist der Kopf für den Bauch da, oder der Bauch für den Kopf? Schließlich nehme man die Betrachtungen des ZK-Blattes „Sozialdemokrat". Derselbe Herr Portugalow hat ihren wahren Sinn richtig begriffen, wenn er die Stelle anführt, die ebenso ruhmwürdig ist wie die Erklärungen Tscherewanins.

Der illegale revolutionäre Kampf der Intellektuellen, die sich auf die vorgeschrittenen Schichten des Proletariats stützen, muss sich unvermeidlich in die allgemein-nationale bürgerliche Revolution verwandeln. Sie (die menschewistische Richtung) war bestrebt, diesen Prozess zu fördern."

Herr Portugalow erläutert:

Noch vor kurzem wurden solche Drohungen (? Druckfehler? solche Gedanken?) unverzüglich für Ketzerei ,bürgerlich-demokratischer' Herkunft erklärt. Heutzutage brauchen die ,bürgerlichen Demokraten' zu diesen Bemerkungen nichts hinzuzufügen."

Herr Portugalow hat recht. Ebenso, wie noch vor kurzem, werden auch jetzt und stets die Betrachtungen, die der Leitartikler des „Sozialdemokrat" anstellt, für eine Frucht bürgerlich-demokratischer Ideen erklärt werden. Man denke einmal in der Tat über diese Betrachtungen nach. Der illegale Kampf kann sich in einen offenen Kampf verwandeln, der Kampf der Intellektuellen in einen Volks- oder Massenkampf, der Kampf der fortgeschrittenen Schichten einer Klasse in einen Kampf der gesamten Klasse; die Umwandlung des illegalen revolutionären Kampfes aber in die allgemein-nationale bürgerliche Revolution ist einfach Geschwätz. Die reale Bedeutung dieser Betrachtung aber liegt darin, dass der Standpunkt des Proletariats durch den Standpunkt der bürgerlichen Demokratie ersetzt werden soll.

Zwei Jahre Bürgerkrieg haben bei uns eine nationale Revolution geschaffen. Das ist eine Tatsache …", sagt der Leitartikel des „Sozialdemokrat". Das ist keine Tatsache, sondern eine Phrase. Der Bürgerkrieg in Russland – wenn man dies Wort in seinem ernsten Sinne nimmt – zählt keine zwei Jahre. Im September 1904 gab es keinen Bürgerkrieg. Den Begriff des Bürgerkriegs übermäßig zu erweitern, ist nur für jene von Vorteil, die die besonderen Aufgaben der Arbeiterpartei in der Periode des wirklichen Bürgerkrieges ignorieren. Die russische Revolution war bis zum 30. (17.) Oktober 1905 in viel höherem Maße eine allgemeine nationale Revolution, als sie es jetzt ist. Wir brauchen nur darauf zu verweisen, dass die Grundbesitzer auf die Seite der Reaktion übergegangen sind. Man braucht sich nur an die Entstehung von konterrevolutionären Parteien vom Schlage der Oktobristen sowie an die Tatsache zu erinnern, dass die Kadetten vom Sommer 1906 zweifellos schärfere konterrevolutionäre Züge aufweisen als die Oswoboschdenije-Leute vom Sommer 1905. Die Oswoboschdenije-Leute sprachen vor einem Jahr nicht von einem Abbruch der Revolution und konnten nicht davon sprechen, Struve trat auf die Seite der Revolution. Die Kadetten erklären jetzt unverhohlen, dass es ihr Ziel ist, die Revolution abzubrechen.

Worauf läuft also in Wirklichkeit diese Umwandlung des illegalen revolutionären Kampfes in die allgemein-nationale bürgerliche Revolution hinaus? Auf die Ignorierung oder Verdunkelung der Klassengegensätze, die bereits durch den Gang der russischen Revolution aufgedeckt worden sind. Auf die Umwandlung des Proletariats aus der kämpfenden Vorhut, die eine selbständige revolutionäre Politik macht, in ein Anhängsel der bedeutendsten Fraktion der bürgerlichen Demokratie, die vor allem auf die Vertretung der „allgemein-nationalen"- Bestrebungen Anspruch erhebt. Hieraus erklärt sich auch, weshalb der bürgerliche Liberale sagen musste: wir brauchen dem nichts hinzuzufügen, wir sind völlig einverstanden, wir wollen gerade die Umwandlung des proletarischen Kampfes in den allgemein-nationalen Kampf. In den allgemein-nationalen Kampf (oder in die allgemein-nationale Revolution – was dasselbe ist) verwandeln, heißt das, was die Kadetten und andere links von ihnen stehende Parteien mit einander gemein haben, nehmen, und dies Gemeinsame für verbindlich erklären; alles übrige entfernen, da es „das Proletariat zu politischer Isolierung verurteilt". Mit andern Worten: sich den Forderungen der Kadetten anschließen, da alle andern Forderungen schon nicht mehr „allgemein-nationale" Forderungen sind. Hieraus ergeben sich natürlich die Losungen der Halbheiten des sozialdemokratischen Opportunismus: „Für die Duma als Organ der Macht, das die Konstituante einberuft", oder für die Duma als „Hebel zur Eroberung der Konstituante" (Nr. 1 des „Sozialdemokrat"). Hieraus ergibt sich die Losung des konsequenten sozialdemokratischen Opportunismus: es ist Unsinn und Wahnwitz, für die Konstituante zu kämpfen, denn die Forderung der Konstituante „verdammt das Proletariat zur politischen Isolierung", geht über die Rahmen „der allgemein-nationalen bürgerlichen Revolution" hinaus u. dgl. m.

Die revolutionären Sozialdemokraten müssen anders urteilen. Anstatt allgemeine Redensarten zu machen, Redensarten, die nur zu leicht von der Bourgeoisie entstellt werden können, statt Redensarten von der „allgemein-nationalen bürgerlichen Revolution" zu gebrauchen, müssen wir die konkrete Lage analysieren, in der sich genau bestimmte Klassen und Parteien in den verschiedenen Augenblicken der Revolution befunden haben. In den Jahren 1900 und 1901 sprachen die alte „Iskra" und die „Sarja" mit vollem Recht von der Sozialdemokratie als der Trägerin der Gedanken der allgemein-nationalen Befreiung, als der kämpfenden Vorhut, die alle, einschließlich der liberalen Adelsmarschälle, auf ihre Seite zieht. Damals war das richtig, denn die Politik der Regierung enthielt noch nichts, noch gar nichts, was geeignet gewesen wäre, den allerbescheidensten bürgerlichen Liberalismus zu befriedigen. Der russische Generalstreik vom Oktober bewies dass diese Auffassung richtig war, denn der proletarische Kampf wurde damals zum Mittelpunkt, der alles anzog, der sogar den bescheidensten bürgerlichen Liberalismus anzog.

Nach dem 30. (17.) Oktober wurde das anders und musste das anders werden. Die liberal-monarchistische Bourgeoisie (ganz grundlos bezeichnet sie Genosse Martow als „liberal-demokratisch"7) musste sich zur Verteidigung der Monarchie und des Großgrundbesitzes erheben, und zwar unmittelbar (die Oktobristen) oder mittelbar (die Kadetten), denn die weiteren Siege der Revolution waren eine ernste und unmittelbare Drohung für diese reizenden Einrichtungen. Einen groben Fehler macht, wer vergisst, dass mit dem Fortschritt der Revolution, mit dem Anwachsen ihrer Aufgaben sich auch die Zusammensetzung der Klassen und der Elemente des Volkes ändert, die fähig sind, sich an dem Kampf für die Verwirklichung dieser Aufgaben zu beteiligen. Das Proletariat geht durch die bürgerliche Revolution zum Sozialismus. Deshalb muss es in der bürgerlichen Revolution immer mehr revolutionäre Schichten des Volkes zum revolutionären Kampf erheben und heranziehen. Im Jahre 1901 weckte das Proletariat die Semstwo-Liberalen. Jetzt ist es kraft objektiver Bedingungen die Hauptaufgabe des Proletariats geworden, die revolutionäre Bauernschaft zu wecken, aufzuklären und zum Kampfe heranzuziehen, indem es sie von der ideologischen und politischen Bevormundung nicht nur durch die reinen Kadetten, sondern auch durch die Trudowiki vom Schlage Pjeschechonows befreit. Wenn die Revolution siegen kann, dann ist dieser Sieg ausschließlich dank dem Bündnis des Proletariats mit dem wirklich revolutionären und nicht mit dem opportunistischen Teil der Bauernschaft möglich. Wenn wir daher allen Ernstes sagen, dass wir für die Revolution eintreten (und nicht nur für die Konstitution), wenn wir im Ernst von „einem neuen revolutionären Aufschwung" reden, dann müssen wir entschlossen jeden Versuch bekämpfen, die Losung Konstituante gänzlich fallen zu lassen oder dadurch zu schwächen, dass sie mit der Duma in eine obligatorische Verbindung gebracht wird (die Duma als Machtorgan, dass die Konstituante einberuft, oder als Hebel zur Eroberung der Konstituante und dergleichen mehr), oder dadurch, dass man die Aufgaben des Proletariats in den Rahmen einer Kadettenrevolution oder angeblich allgemein-nationalen bürgerlichen Revolution zu zwängen sucht. Von der bäuerlichen Masse wird allein die wohlhabende und die mittlere Bauernschaft unbedingt opportunistisch und später sogar reaktionär werden. Aber das ist die Minderheit der Bauernschaft. Die bäuerliche Armut und das Proletariat sind zusammen die erdrückende Mehrheit des Volkes, der Nation. Diese Mehrheit kann und wird in der bürgerlichen Revolution den vollen Sieg erringen, d. h. die ganze Freiheit und den ganzen Boden nehmen und den größtmöglichen Wohlstand der Arbeiter und Bauern in der kapitalistischen Gesellschaft verwirklichen. Wenn man will, kann man eine solche Revolution der Mehrheit der Nation eine allgemein nationale bürgerliche Revolution nennen, aber für jedermann ist klar, dass die übliche Bedeutung dieser Worte eine ganz andere ist, dass ihr wirklicher Sinn gegenwärtig ein Kadettensinn ist.

Wir sind „konservative" Sozialdemokraten in dem Sinne, dass wir für die alte, revolutionäre Taktik eintreten. „Das Proletariat muss die demokratische Umwälzung bis zu Ende durchführen, indem es sich die Masse der Bauernschaft angliedert, um den Widerstand des Absolutismus mit Gewalt zu brechen und die Unbeständigkeit der Bourgeoisie zu paralysieren" (Zwei Taktiken). Das wurde im Sommer 1905 geschrieben. Jetzt ist der Einsatz im Kampf größer, die Aufgabe schwieriger, eine schärfere Schlacht steht bevor. Die Unbeständigkeit jeder Bourgeoisie, und zwar auch der bürgerlichen Intellektuellen und der bäuerlichen Bourgeoisie, muss paralysiert werden. Dem Proletariat muss die Masse der bäuerlichen Armut angegliedert werden, die zu entschlossenem revolutionären Kampf fähig ist. Nicht unsere Wünsche, sondern die objektiven Bedingungen werden „dem neuen Aufschwung der Revolution" gerade diese hohen Aufgaben zuweisen. Das klassenbewusste Proletariat muss seine Pflicht bis zu Ende erfüllen.

P. S. Der vorliegende Artikel war schon in Druck gegeben, als wir den Brief des Genossen Martow im „Towarischtsch" lasen. L. Martow rückt von Tscherewanin in der Frage des Blocks mit den Kadetten ab. Das ist sehr gut. Erstaunlich aber und äußerst traurig ist, dass L. Martow nicht von der Tscherewaninschen Entdeckung abrückt : „Unsinn und Wahnwitz ist es, für die Konstituante zu kämpfen", obwohl er aus der von ihm angeführten Nr. 73 des Towarischtsch" diese Entdeckung kennen musste8. Ist Martow etwa auch schon bis zu Tscherewanin fortgeschritten?

1 Es handelt sich um eine in der Rubrik „Aus dem Leben der Parteien" in der Zeitung „Towarischtsch" Nr. 78 vom 17. (4.) Oktober 1906 gebrachte Mitteilung. In einer am 14. (1.) Oktober abgehaltenen Versammlung hielt T. I. Sedjelnikow ein Referat über die Bildung einer neuen Partei des werktätigen Volkes. Die Thesen seines Referats, gegen das die Vertreter der Werktätigen Volkssozialistischen Partei – W. A. Mjakotin, W. G. Tan (Bogoras) u. a. – schroff Stellung nahmen, gipfelten in Folgendem: Das Ziel der Partei ist die Vereinigung der radikalen Gesellschaftskreise, die politische Losung der Partei ist die auf freiem Vertrag beruhende demokratische Monarchie, die breite örtliche Selbstverwaltung der Randgebiete und die Lösung der Agrarfrage an Ort und Stelle nach dem Prinzip, „das Volk ist Herr seines Geschicks und seines Bodens".

2 Siehe den Artikel von A. Pjeschechonow: „Die Chronik des inneren Lebens". „Russkoje Bogatstwo" („Russischer Reichtum"), von September 1906.

3 Deutsch: „Nur der erste Schritt ist schwer“. Die Red.

4 Lenin meint folgende Stelle aus dem Leitartikel: „Die nationale Revolution und unsere Aufgaben" („Sozialdemokrat" Nr. 1, vom 30. [17.] September 1906). Der Leitartikel, der die bolschewistische Taktik in der ersten Periode der Revolution kritisiert, erklärt die Entstehung des Bolschewismus folgendermaßen: „Die in der Partei einst vorherrschend gewesene .Mehrheit" ist im Grunde genommen ein konservatives Element der Partei. Ihr Blanquismus widerspiegelt die Unreife des ersten Stadiums der russischen Revolution." Was die „Minderheit" anbelangt, so „bemühte sie sich, der unvermeidlichen Verwandlung des illegalen revolutionären Kampfes der auf die fortschrittlichen Kräfte des Proletariats gestützten Intelligenz in die allgemein nationale Revolution entgegenzukommen… Die Menschewiki waren im Grunde genommen eine fortschrittliche Strömung in der Partei." Lenin unterstreicht diesen Gedanken der Menschewiki und konstatiert dabei gleichzeitig den Keim des künftigen „Liquidatorentums".

5 Lenin zitiert eine Mitteilung der Zeitung „Towarischtsch" (Nr. 80, vom 19. [6.] Oktober 1906) über ein Referat von P. B. Axelrod auf einer Arbeiterversammlung.

6 Es handelt sich um den Artikel von W. Portugalow: „Die Klasse für die Partei oder die Partei für die Klasse?" („Towarischtsch" Nr. 77, vom 16. [3.] Oktober 1906). W. Portugalow, der den Kampf zwischen Bolschewiki und Menschewiki in der Frage schildert, ob ein Parteitag oder ein breiter Arbeiterkongress einberufen werden soll, stellt sich restlos auf den Standpunkt der Menschewiki, der „marxistischen Realisten", wie er sie im Gegensatz zu den Bolschewiki, den „revolutionären Romantikern" nannte. W. Portugalow zitiert den Artikel „Die nationale Revolution und unsere Aufgaben" („Sozialdemokrat" Nr. 1, vom 30. [17.] September 1906), und zwar jene Stelle desselben, in der Lenin den Keim des künftigen „Liquitatorentums" erblickte.

7 Als „liberal-demokratische Parteien" bezeichnete L. Martow die bürgerlichen Parteien in seiner Broschüre „Die politischen Parteien in Russland" (Verlag „Nowij Mir", 1906). Zu diesen Parteien zählte L. Martow die Konstitutionellen Demokraten, die „Partei der demokratischen Reformen", die Freidenker und die „Radikale Partei".

8 Das Auftreten von L. Martow und N. Tscherewanin in der bürgerlichen Presse drehte sich in der Hauptsache um folgendes: Das linke konstitutionell-demokratische Organ „Towarischtsch" brachte in Nr. 73, vom 11. Oktober (28. September) 1906 in einer Rundschau „Die russische Presse" Auszüge aus einem, vorher in der Zeitschrift „Nasche Djelo" erschienenen Artikel von Tscherewanin. Tscherewanin bezeichnete als Wahnsinn jeden Versuch des Proletariats, zusammen mit der Bauernschaft den Kampf gegen die Regierung und die Bourgeoisie um die Konstituante aufzunehmen, weil die Sympathien der Bauernschaft nicht auf Seiten der „ihr unbekannten und unverständlichen" Konstituante, sondern der ihr bekannten Duma seien, die „den Kampf um den Boden, wenn auch in abgeschwächter Form, bereits begonnen habe". Infolgedessen werde das Proletariat in seinem Kampf um die Konstituante allein bleiben und somit unvermeidlich eine Niederlage erleiden. Daraus aber ergebe sich die Schlussfolgerung: Das Proletariat „muss um die Duma kämpfen und den Kampf der Konstitutionellen Demokraten gegen die Regierung unterstützen".

In seinem, in Nr. 81 des „Towarischtsch" vom 20. (7.) Oktober erschienenen Brief rückt Martow von Tscherewanin, in Bezug auf jenen Teil seines (Tscherewanins) Artikels ab, der über ein Abkommen mit den Konstitutionellen Demokraten und überhaupt mit riichtsozialdemokratischen Parteien handelt. Dabei verweist Martow darauf, dass die Menschewiki in der Frage der Wahlabkommen nach wie vor auf dem vom 4. (Vereinigungs-)Parteitag eingenommenen Standpunkt stehen, d. h. die Notwendigkeit des Auftretens der Sozialdemokratie als selbständige politische Kraft anerkennen und jegliche Wahlblocks mit nichtsozialdemokratischen Parteien, u. a. auch mit den extremen Linken (Sozialrevolutionäre und Trudowiki) ablehnen. Die Menschewiki können einen Kandidaten der oppositionellen Partei nur dann unterstützen, wenn sie vom Siege ihres eigenen nicht überzeugt sind, und sie können in den höchsten Stadien der Wahlen auch Teilabkommen zur Verteilung der Abgeordneten-Mandate zulassen. Absolut mit Stillschweigen überging Martow den anderen Teil des Artikels von Tscherewanin – den Verzicht auf den Kampf um die Konstituante.

In der im „Towarischtsch" Nr. 86 vom 26. (13.) Oktober erschienenen Antwort bestand Tscherewanin nach einer nichtssagenden Erklärung, dass auch „er für ein selbständiges Auftreten der Sozialdemokratie sei", jedoch auf der Notwendigkeit von Wahlabkommen „mit den einen oder anderen bürgerlichen Parteien auch auf den untersten Stufen" sowohl auf dem flachen Lande als auch in der Stadt zwecks Ausnützung der Duma „zur weiteren Steigerung der Bewegung und des Kampfes gegen die Bürokratie".

Die Polemik innerhalb des menschewistischen Lagers endete damit, dass Martow dem Organ des Zentralkomitees „Sozialdemokrat" für die Nummer 7 vom 1. Dezember (18. November) 1906 ein Schreiben sandte, in dem er betonte, dass er sich in den Feinheiten des Wahlgesetzes nicht ausgekannt habe. „Sobald für mich – schließt Martow sein Schreiben – die Falschheit meiner Auslegung des Textes des Gesetzes klar wurde, musste ich als einzig richtig jene praktische Entscheidung der Frage anerkennen, die die vorstehend erwähnten Genossen (d. h. Tscherewanin und Plechanow. – Die Red.) gegeben hatten. Denn … mein im Schreiben an die Zeitung .Towarischtsch' dargelegter Standpunkt schloss Abkommen auch im ersten Stadium prinzipiell nicht aus." Eine ausführliche Beurteilung dieser ganzen Diskussion gibt Lenin in der Broschüre „Martow und Tscherewanin in der bürgerlichen Presse".

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