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Wladimir I. Lenin 19051010 Die satte Bourgeoisie und die lechzende Bourgeoisie

Wladimir I. Lenin: Die satte Bourgeoisie und die lechzende Bourgeoisie

[Proletarij", Nr. 20, 27. September/10. Oktober 1905. Nach Lenin, Sämtliche Werke, Band 8, Wien-Berlin 1931, S. 354-361]

Die Zeitung „Le Temps" ist eines der einflussreichsten Organe der konservativen französischen Bourgeoisie. Gegen den Sozialismus führt sie den verzweifeltsten Feldzug, und es gibt selten einen Tag, wo man in ihren Spalten nicht die Namen Marx, Bebel, Guesde, Jaurès mit den böswilligsten Kommentaren und Ausfällen findet. Ohne vor Wut zu zittern, kann „Le Temps" nicht über den Sozialismus schreiben.

Die russische „Krise", wie sich die wohlmeinenden Europäer ausdrücken, verfolgt die Zeitung äußerst aufmerksam, wobei sie die nation amie et alliée – die „befreundete und verbündete Nation" – nie ohne ihre erbaulichen Ratschläge lässt. So widmet sie auch jetzt dem letzten Semstwokongress einen Leitartikel.1 Sie erinnert an den vorhergegangenen Kongress im Juli und kann sich sogar nachträglich nicht enthalten, ihre Unzufriedenheit auszudrücken. Das war, man beachte wohl, „ein Schauspiel der absoluten Unordnung des Denkens und der völligsten Unbestimmtheit der Absichten": das Projekt Bulygins war bereits bekannt, und nichtsdestoweniger beschränkten sich die Delegierten auf „feurige Reden", ohne die Frage, ob Boykott oder Beteiligung, entscheiden zu können. Das Organ der herrschenden französischen Bourgeoisie erinnert sogar die Semstwo-Vertreter zornerfüllt daran, dass sie keine Mandate hatten!

Jetzt dagegen, wie freudig lächelt der mit politischer Macht gesättigte Bourgeois! Wie liebenswürdig beeilt er sich, die edle Rechte seines Mitbruders zu drücken, der zwar nach politischer Macht nur erst lechzt, jedoch schon seine „Reife" beweist! Der Boykott ist abgelehnt und das Fehlen von Mandaten wird bereits nicht mehr erwähnt.

Der Beschluss der Semstwovertreter“ – schreibt „Le Temps" – „macht ihnen Ehre. Er beweist, dass die politische Erziehung der aufgeklärtesten Elemente des russischen Volkes Fortschritte macht und dass sie sich von den nebelhaften Plänen politischer Gaukelei lossagen, indem sie mutig den Weg der notwendigen Evolution betreten."

Der Bourgeois, der mit politischer Macht gesättigt ist und aus eigener Anschauung gesehen hat, wohin die tatsächlichen Siege des Volkes, der Arbeiter und Bauern, in den Revolutionen führen, schwankt keine Minute, den Septemberkongress der liberalen Großgrundbesitzer und Kaufleute für einen Sieg der Evolution über die Revolution zu erklären.

Er lobt die „Mäßigung" des Kongresses. Er weist mit sichtlicher Genugtuung auf die Ablehnung der Resolution über die „Zerstückelung der Ländereien" und über das Wahlrecht der Frauen hin:

Die Weisheit und Mäßigung dieser Beschlüsse zeigen klar, dass die Ansichten der extremen Parteien auf diesem Kongresse nicht die Oberhand gewonnen haben. Das Programm, auf das sie sich alle geeinigt haben, ist genügend demokratisch, um die Revolutionäre zu entwaffnen. Und da der Semstwokongress die Verwirklichung seiner Pläne ausschließlich von der Anwendung gesetzlicher Mittel erwartet, so kann sein Programm auch jene Reformer heranziehen, die von den Mitgliedern des Semstwokongresses nicht durch persönliche Differenzen getrennt sind."

Der satte Bourgeois klopft dem lechzenden Bourgeois aufmunternd auf die Schultern: ein „genügend demokratisches" Programm aufstellen, um Sand in die Augen zu streuen, um die Revolutionäre zu entwaffnen, und den legalen Weg betreten – nämlich, in gutem, ehrlichem Russisch gesprochen, mit den Trepows und Romanows handelseinig werden –, das ist die wahre Staatsklugheit.

Dass aber die Hoffnungen des scharfsinnigen Bourgeois auf die einfältigen Revolutionäre nicht ganz unbegründet sind, haben unsere Weisen von der neuen „Iskra" bewiesen. Sie sind geradezu mit verhängten Zügeln in eine Falle gerannt, indem sie wetteifernd vorschlugen, den gemäßigten Bourgeois, die aus ganzer Seele bereit sind, jetzt alles Beliebige zu versprechen und sich zu allem Beliebigen zu verpflichten, demokratische Verpflichtungen abzunehmen. Nicht nur im Kampfe zwischen feindlichen Parteien, sondern auch im Kampfe innerhalb der sozialdemokratischen Parteien gehen (wovon wir uns nach dem 2. Parteitag durch Erfahrung überzeugt haben) alle Versprechungen zum Teufel, sobald irgendwie wesentliche Interessen der Kämpfenden berührt werden. Promises are like pie-crust made to be broken, sagt ein englisches Sprichwort. „Versprechungen sind wie Kuchenrinde: man bäckt sie eben deshalb, um sie dann zu brechen."

Worauf lief die Taktik der „Iskra" der Duma gegenüber hinaus? Auf die ideelle und taktische Entwaffnung der Revolutionäre. Die Weisen von der opportunistischen „Iskra" haben an dieser Entwaffnung gearbeitet, indem sie die Idee des aktiven Boykotts herunterrissen, an die Stelle des aktiven Boykotts den passiven setzten (ganz im Geiste des „Nowoje Wremja"2und fast mit denselben Worten), gegenüber den sich in den Armen liegenden Miljukow und Stachowitsch Vertrauen und Vertrauensseligkeit predigten und die revolutionäre Losung des Aufstandes ersetzten durch den Brei der bürgerlichen Oswoboschdjenije-Leute, wie es z.B. die Losung der „revolutionären Selbstverwaltung der Bürger" ist.

Nur Blinde können jetzt noch nicht sehen, in welchen Sumpf die „Iskra" geraten ist. In der illegalen Presse steht sie ganz allein da, auf ihrer Seite steht nur das „Oswoboschdjenije". Der Bund, den nicht einmal Martow und Axelrod der Sympathie für das „Arsenal des ,Wperjod'" verdächtigen werden, ist entschieden für den aktiven Boykott eingetreten.3 In der legalen Presse haben sich alle Gesinnungslumpen und alle gemäßigten Liberalen zum Kampfe gegen die radikalen Bourgeois vereinigt, die ihre Sympathien für den Boykott ausgesprochen haben und der Bauernschaft freundschaftlich gegenüberstehen.

Hat nun Lenin in seinen „Zwei Taktiken", bei der Untersuchung der neu-iskristischen Resolutionen, etwa zu Unrecht gesagt, die „Iskra" sinke zu den liberalen Großgrundbesitzern herab, während der „Proletarij" bestrebt sei, die revolutionären Bauern emporzuziehen?

Wir haben das „Nowoje Wremja" erwähnt. Nicht nur dieses Reptilorgan, sondern auch die „Moskowskije Wjedomosti" führen gegen die Idee des Boykotts einen verzweifelten Kampf, wobei sie allen und jedem die reale politische Bedeutung der Duma aufzeigen. Hier als Muster ein charakteristischer Ausfall des „Nowoje Wremja", bei dem wir um so lieber verweilen, als er auf den ganzen Abgrund bürgerlicher Niedertracht selbst eines solchen „ehrenwerten" liberalen Organs, wie der „Russkije Wjedomosti", ein neues Licht wirft.

Der bekannte Berliner Korrespondent dieser Zeitung, Herr Jollos, befasst sich in Nr. 247 mit dem Parteitag in Jena.4 Seine Spießbürgerseele ist vor allem davon entzückt, dass sich ein so guter und gerechter liberaler Bürger, der reiche Abbe, gefunden hat, der der Stadt Jena für freie Versammlungen aller Parteien, mit Einschluss sogar der Sozialdemokraten, ein Volkshaus geschenkt hat. Und Herr Jollos zieht daraus seine Moral: „Man kann dem Volke auch außerhalb der bekannten Parteirahmen nützlich sein." Das stimmt natürlich. Aber was soll man von einem Schriftsteller sagen, der in der Periode des wütendsten Kampfes der Parteien in Russland anfängt, die Parteilosigkeit zu loben? Versteht Herr Jollos denn nicht, dass er damit die größte politische Taktlosigkeit begeht und den Leuten vom „Nowoje Wremja" in die Hand spielt? Der wahre Sinn dieser kleinbürgerlichen Begeisterung für die Parteilosigkeit wird dem Leser jedoch aus dem folgenden Satze des Herrn Jollos klar:

Ich will schon gar nicht davon sprechen, dass politische Verhältnisse vorkommen, bei denen es nützlich ist, die Endziele vorübergehend in die Tasche zu stecken und an die nächstliegenden Aufgaben zu denken, die dem Sozialismus und dem Liberalismus gemeinsam sind."

Das ist einmal offenherzig! Dank wenigstens für die Klarheit, Herr Jollos! Uns bleibt nur übrig, solche Erklärungen immer und in jedem Falle, bei jedem Auftreten vor den Arbeitern auszunützen, um den bürgerlichen Charakter des russischen Liberalismus zu zeigen, um den Arbeitern die Notwendigkeit einer selbständigen Partei des Proletariats auseinanderzusetzen, die gegen die Bourgeoisie, selbst die liberalste, konsequent feindlich eingestellt ist.

Doch alle diese Tiraden unseres „Demokraten" sind nur die Blüten. Die Früchte kommen noch. Herr Jollos beschränkt sich nicht darauf, dem Proletariat zu raten, „die Endziele vorübergehend in die Tasche zu stecken", d.h. sich vom Sozialismus loszusagen, nein, er rät außerdem, auf die Vollendung der gegenwärtigen politischen Revolution zu verzichten. Herr Jollos zitiert die Rede Bebels und rückt jene Stelle dieser Rede in den Vordergrund, wo Bebel dem Zweifel Ausdruck verleiht, dass es uns „so bald" gelingen werde, Russland in einen Kulturstaat zu verwandeln, wobei er gleichzeitig erklärte, dass das alte, absolutistische Regime nicht mehr zurückkehren werde, „dass das alte Russland fürderhin unmöglich ist". Über diese Stelle schreibt Herr Jollos:

Ich betrachte Bebel nicht als Autorität in russischen Dingen, muss aber bemerken, dass er sich in diesem Teil seiner Rede von Kautsky und einigen anderen Doktrinären, welche die Revolution in Permanenz vertreten, vorteilhaft unterscheidet. Als kluger Mensch und Politiker, der weiß, was für konkrete Formen ein Zustand beständiger Anarchie im Leben eines Volkes anzunehmen pflegt, sieht Bebel den Erfolg vor allem in der Verwirklichung der kulturellen Aufgaben, und aus seinen Worten geht ganz klar hervor, dass er zwischen der russischen Intelligenz und dem russischen Proletariat, wenigstens bis zur Verwirklichung der elementaren Menschenrechte, keine Demarkationslinien festsetzt und schon ganz gewiss keine Mauern errichtet."

Erstens ist das eine Verleumdung Bebels, eine echte „Nowoje Wremja"-Verleumdung. Bebel setzt zwischen dem bürgerlichen und dem proletarischen Demokratismus stets und unbedingt eine „Demarkationslinie" fest; Herr Jollos muss das wissen. Bebel trennt in der entschiedensten Weise die bürgerliche von der sozialdemokratischen Intelligenz. Dem russischen Leser versichern, Bebel rücke, während er für die „Kultur" kämpft, auch nur irgendwann die Verlogenheit und den Verrat der bürgerlichen Demokratie einerseits und die sozialistischen Ziele der Arbeiterklasse anderseits in den Schatten, heißt gegen den Führer der revolutionären deutschen Sozialdemokratie die größte Lüge vorbringen.

Zweitens geht aus der Rede Bebels keineswegs hervor, dass er die russische Revolution anders betrachtet als Kautsky. Dass sich Bebel hier von Kautsky „vorteilhaft unterscheidet", ist eine Erfindung des Herrn Jollos, der ein Stück aus der Rede Bebels herausreißt und entstellt, wobei er eine ganze Reihe seiner Erklärungen, die ganz zugunsten der russischen Revolution und ihres entschiedenen Sieges lauten, verschweigt.

Drittens – und darin besteht für uns die interessanteste Besonderheit der Stellung der „Russkije Wjedomosti" zeigt Herr Jollos durch seinen Ausfall, dass er gerade den entscheidenden Sieg der Revolution in Russland fürchtet. Die „Revolution in Permanenz" bezeichnet Herr Jollos als „Anarchie in Permanenz". Das sagen, heißt die Revolution zu einem bloßen Aufruhr stempeln, das sagen, heißt zum Verräter an der Revolution werden. Die Diplomaten des „Oswoboschdjenije", die zu versichern lieben, sie hätten keine Feinde von links, sollen uns nicht sagen, dass dies ein zufälliger Fehler der „Russkije Wjedomosti" sei. Das stimmt nicht. Es ist der Ausdruck der tiefsten Gefühle und der ursprünglichsten Interessen des liberalen Großgrundbesitzers und des liberalen Fabrikanten. Es ist dies das gleiche wie die Phrase des Herrn Winogradow, der zum Kampfe gegen das Einschwenken der russischen Revolution auf den Weg des Jahres 1789 aufruft. Es ist dies dasselbe wie die Knechtseligkeit des Herrn Trubezkoi, der zu dem Zaren von seiner Antipathie gegen den Aufruhr sprach.5 Das ist kein Zufall. Es ist dies die einzige, wahrhafte, in Worte gekleidete Formulierung der zahllosen Schändlichkeiten unserer bürgerlichen Demokraten, die die „Anarchie in Permanenz" ermüdet, die sich nach Ruhe und Ordnung zu sehnen beginnen, die des „Kämpfens" bereits müde geworden sind (obzwar sie niemals gekämpft haben) und die schon jetzt von der Revolution abschwenken, bloß weil sie sehen müssen, dass die Arbeiter und Bauern sich wirklich zum wirklichen Kampfe erheben, mit dem Wunsche, sich zu schlagen und nicht nur geschlagen zu werden. Die bürgerlichen Demokraten sind bereit, gegenüber den Exzessen der Trepow, gegenüber dem Abschlachten Unbewaffneter ein Auge zuzudrücken; nicht diese Anarchie schreckt sie, sondern eine andere „Anarchie" – wenn nicht Trepow und nicht Petrunkjewitsch mit Roditschew an der Macht sein werden, wenn der Aufstand der Bauern und Arbeiter siegen wird. Die bürgerlichen Demokraten gehen gerade deshalb auch so gerne in die Duma, weil sie in ihr die Bürgschaft für den Verrat an der Revolution sehen, die Bürgschaft für die Verhinderung des völligen Sieges der Revolution, dieser schrecklichen „Anarchie in Permanenz".

Dass wir diese Bedeutung der liberalen Psychologie richtig gezeigt haben, dafür bürgt das „Nowoje Wremja". Diese gerissenen Lakaien der Trepow haben sofort die ganze Niedertracht der „Russkije Wjedomosti" begriffen und sich beeilt, ihre Mitbrüder innigst zu umarmen. In der Nummer vom 13./26. September zitiert das „Nowoje Wremja" zustimmend gerade diese Unwahrheit des Herrn Jollos von dem „vorteilhaften Unterscheiden" Bebels von Kautsky, wobei sie von sich aus bemerkt:

Auf diese Weise werden unsere Radikalen und ,Abstinenten' also auch Bebel aus der Reihe ihrer Verbündeten ausschließen müssen."6

Die Schlussfolgerung ist völlig berechtigt. Die professionellen Verräter vom „Nowoje Wremja" haben das Wesen und den Sinn der „Offenherzigkeit" der „Russkije Wjedomosti" richtig eingeschätzt. Damit nicht genug. Das politisch geriebene „Nowoje Wremja" zieht sogleich die Schlussfolgerung mit Anwendung auf die Duma. Obwohl Herr Jollos von der Ansicht Bebels über den Boykott kein Wort gesprochen hat, hat das „Nowoje Wremja" doch gerade die Anhänger des Boykotts als „Abstinenten" betitelt. Das „Nowoje Wremja" ergänzte die Verleumdung gegen Bebel durch eine Verleumdung gegen die „Radikalen", wobei sie den immerhin vollkommen richtigen Gedanken ausdrückte, dass gerade die Idee des völligen Sieges der Revolution, die Idee der Revolution in Permanenz, die Taktik der „radikalen Abstinenten" leitet, während sich die in die Duma gehenden Liberalen von der Angst vor der „Anarchie in Permanenz" leiten lassen. Das „Nowoje Wremja" hat recht. Der Lakai Trepows hatte ausreichenden Grund, Herrn Jollos an Ort und Stelle zu packen und ihm zu sagen: Wenn du nicht die „Anarchie in Permanenz" willst, so bist du also mein Verbündeter, und keine demokratische Schönrednerei wird mich davon abbringen. Unser Streit ist ein kleiner Familienzwist – gegen die „Doktrinäre", die Anhänger der „Anarchie in Permanenz", werden wir eins sein!

Wird die „Iskra" wenigstens jetzt verstehen, dass sie, als sie die Anhänger des Boykotts der Enthaltung, d.h. der Abstinenz, beschuldigte, im Tone des „Nowoje Wremja" sprach? Wird sie nicht verstehen, dass dieses Zusammenfallen ihrer Losungen mit denen des „Nowoje Wremja" irgendeine tiefliegende Falschheit ihrer Stellung beweist?

Die satte europäische Bourgeoisie lobt die nach der Macht lechzende russische Bourgeoisie ob ihrer Mäßigung. Die Lakaien Trepows loben Herrn Jollos von den „Russkije Wjedomosti" dafür, dass er die Idee der „Anarchie in Permanenz" tadelt. Die Leute vom „Nowoje Wremja" und die Neu-Iskristen lachen über die „Abstinenz" …

1 Die zitierten Worte sind dem Leitartikel des „Temps", Nr. 16.175 vom 2. Oktober 1905, entnommen, dessen Überschrift lautete: „Le congrès des Zemstvos (Bulletin de l'étranger)" (Der Semstwo-Kongress. Auslandschronik).

2 Die gegen die Bolschewiki gerichtete Beschuldigung, sie trieben „Absentismus", wurde in Nr. 108 der „Iskra" erhoben. Die gleichen Beschuldigungen von Seiten des „Nowoje Wremja" werden unten angeführt.

3 Gemeint ist der (nicht gezeichnete) Artikel „Die Duma und der Boykott" in Nr. 248 der „Pоslednije Iswestija" vom 26. August/8. September 1905.

4 Die mit „I" gezeichnete Korrespondenz war in Nr. 247 der „Russkije Wjedomosti" vom 11./24. September 1905 abgedruckt und trug das Datum „Berlin, 18. September". Das Pseudonym „I" war das von Jollos, dem „ständigen Korrespondenten der ,Russkije Wjedomosti' und, wie sich zeigte, auch ständigen Vertreter der Petersburger Telegraphenagentur und der offiziellen Presse des russischen Finanzministeriums" (siehe „Proletarij", Nr. 26). Auf den Angriff Jollos gegen Bebel antwortete dieser in einem in Nr. 249 des „Vorwärts" vom 24. Oktober abgedruckten Briefe. Bebels Antwort, die vom 21. Oktober datiert war und die Überschrift „Zurückweisung" trug, wurde in Nr. 23 des „Proletarij" vom 18./31. Oktober 1905 abgedruckt. Bebel schloss seine Antwort an Jollos mit den Worten: „Ich muss die betreffenden russischen Liberalen bitten, meine Rockschöße in Ruhe zu lassen. Sie wanderten mit mir ganz wo anders hin als in den zarischen Himmel." Jollos sah von einer offenen Antwort an Bebel ab und zog private Unterredungen mit ihm vor, in denen er Bebel versicherte, dass der „Proletarij" ihn über seine Korrespondenz in den „Russkije Wjedomosti" nicht richtig informiert habe. Bebel erwiderte darauf mit einem zweiten Briefe, der in der Nr. 262 des „Vorwärts" vom 8. November unter der Überschrift „Berichtigung" abgedruckt wurde. Der „Proletarij" widmete in seiner Nummer 26 vom 12./25. November dieser Polemik den Artikel „Ein konfuser Liberaler". Dieser Artikel ist möglicherweise von Lenin verfasst.

5 Gemeint ist die Rede, die Trubezkoi am 6./19. Juni 1905 beim Empfang der „Delegation der Funktionäre der Semstwos und der Stadtverwaltungen" durch den Zaren in Peterhof hielt. Dieser Deputation sind zwei Artikel Lenins gewidmet: „Die ersten Schritte des bürgerlichen Verrats" und „Revolutionäre in weißen Handschuhen."

6 Bezieht sich auf eine Notiz in Nr. 10.608 des „Nowoje Wremja" vom 13./26. September 1905 in der Rubrik „Zeitungs- und Zeitschriftenschau".

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