Redaktion 19170929 Vor der Entscheidung

Redaktion: Vor der Entscheidung

[Nach Bote der Russischen Revolution. Organ der ausländischen Vertretung des Zentralkomitees der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) Nr. 3, 29. Sept. 1917, S. 5-9]

Das Direktorium

Unter dem pompösen Titel des Direktoriums hat Herr Kerenski eine Regierung zusammengeflickt, deren einziger Sinn darin bestand, dass ihr einziges Mitglied eigentlich er war. Die Null, die die Partei der Menschewiki in ihr vertrat, Nikitin, der Verweser des traditionellen menschewistischen Postens: des Ministeriums der Posten und Telegraphen, dann Herr Tereschtschenko, eine geistige und politische Null, der nur seine eigene Bedeutungslosigkeit vertritt, der junge Oberst Werchowski, der zu viel technische Arbeit zu leisten hat, als dass er die allgemeine Politik beeinflussen könnte, Admiral Werderewski, der aus dem Gefängnis ins Ministerium eintrat, sie alle waren nur Statisten bei der Person Kerenskis. Nicht das Direktorium nach dem 9 Thermidor, sondern das erste Konsulat würde Herr Kerenski repräsentieren, wenn … Ja, wenn zwischen ihm und Napoleon nicht der Unterschied bestünde, dass Napoleons Konsulat und Imperium auf eine siegreiche Revolution und auf einen glorreichen Marsch von einem Siegesfelde auf das andere folgte. Das Direktorium Kerenskis erweckte Widerstand selbst unter seinen Mameluken. Sie sahen das Nichts vor Kerenski und das Nichts hinter ihm, sie sahen, dass er selbst zu einem Nichts wird. Sie sahen sein Schwanken und sein Wanken im Kampfe gegen die Konterrevolution und sie müssten sich schließlich angesichts der Stimmung der Volksmassen fragen: dürfen wir dem Abenteurer noch weiter trauen, wird er uns nicht in den Abgrund mit sich reißen?

Als Kornilow den Staatsstreich gewagt hatte, der nur möglich war, weil die Regierung in sträflicher Weise die Machenschaften der Konterrevolution übersah und nur mit der revolutionären Arbeiterklasse den Kampf führte, verblieb die russische Armee tagelang ohne irgend welche Verbindung der einzelnen Teile untereinander. In der Sitzung des Zentralkomitees der Sowjets am 13 September erklärte der frühere Minister, der Sozialist-Revolutionär Awksentjew, dass das Generalquartier mit dem Staatsstreich beschäftigt, die Armee drei Tage lang ohne irgend welche Weisungen hinterließ, so dass die Armeekommandanten vollkommen uninformiert über die Schritte des Feindes und die gegen den Feind blieben.

Wollte Hindenburg – führte Awksentjew aus – das ausnützen, so wäre unsere Armee ohne Kopf, der unausweichbaren Vernichtung ausgeliefert." „Tod den Verrätern!" erschollen es von allen Bänken der Sowjets, als Awksentjew dies meldete. Aber demselben Verräter beließ Kerenski schon nach dem Staatsstreich die Macht in den Händen. Wir würden dem niemals Glauben schenken, läge nicht vor uns die Nummer der „Iswestija", des Zentralorgans des Sowjets v. 14. August mit folgender Erklärung des Vertreters Kerenskis, Nekrassow: „Im Interesse des Staates, im Interesse des Kampfes gegen den Feind, war die Prov. Regierung genötigt, die operativen Handlungen Kornilows nicht zu unterbrechen, sie gab deshalb der Front den Befehl, Kornilows Befehle bis zur Ankunft Alexejews auszuführen." Aber nicht dieses Verbrechen einmal, sondern die Frage: was weiter, führte die Scheidung im Lager des Sozialpatriotismus herbei.

Die Kadetten und der Kornilowsche Staatsstreich

Einen Tag vor dem Kornilowschen Staatsstreich brachte die Rjetsch, das Zentralorgan der Kadetten, einen Artikel, in dem sie die Bilanz des halben Jahres des Revolution aufstellte: „die Regierung tut nichts, die Regierung ist beschäftigt mit der Verfolgung konterrevolutionärer Verschwörungen" – höhnte der Kadettenoffiziosus. Er wandte sich mit voller Energie gegen die Koalition mit den Sozialisten, gegen die Politik der Rücksichtnahme auf die Sowjets und erklärte: „diesen Weg darf man nicht weiter verfolgen, ohne Gefahr der Vernichtung des Vaterlandes. Der Schluss, den man aus der bitteren Erfahrung ziehen muss, ist der, dass die Wendung schnell und energisch sein muss. Es ist Zeit, damit aufzuhören, jeden Gedanken an einen solche Wendung als Konterrevolution zu geißeln". Als General Kornilow die schnelle und energische Wendung durch den Staatsstreich versuchte, erklärte die Rjetsch, es sei unsinnig diesen Anschlag vom formal-juristischen Standpunkt zu beurteilen und verurteilen: „Warum sollte die eine Seite der anderen die Hand nicht reichen um sofort, solange nach kein Abgrund sie trennt, den Kampf zu beenden, der das Land in zwei Lager trennt", und drohend mahnte sie Kerenski: „man soll doch bedenken, dass es nicht genügt zu siegen, es gilt noch den Sieg in den Händen zu behalten.“ Die Kadettenpartei, die die Sprache der Kanonen gegen demonstrierende Arbeiter befürwortete, trat als Vermittlerin zwischen der Regierung und der konterrevolutionären Generalität auf. Wie es auch um den direkten Anteil der Kadetten an der Vorbereitung der Kornilowschen Verschwörung bestellt sein mag, dass sie das Resultat der Kadettenpolitik war, dass Kornilow selbst und sein Programm von den Kadetten auf dem Moskauer Nationalkongress mit Jubel begrüßt wurde, unterliegt keinem Zweifel. Nur die Überzeugung, dass er hinter sich die russische Bourgeoisie und die Kadettenpartei habe, gab Kornilow Mut zu seinem Vorgehen. Die Teilnahme der Kadetten an der Kornilowschen Verschwörung ist schon durch den Kiewer Befehl Kornilows bewiesen, dass sie in den bürgerlichen Geheimsitzungen während des Moskauer Kongresses vorbereitet wurde – ist eine Frage, die durch den Untersuchungsrichter entschieden wird. Die Frage der Teilnahme der Kadetten an der Regierung musste aber sofort durch den Arbeiterdelegiertenrat und die an ihm teilnehmenden Parteien entschieden werden. Die Iswestija konnten nicht länger den Kopf in den Sand stecken. Der konterrevolutionäre Charakter der Kadettenpartei, der vom ersten Tage der Revolution klar zutage trat, war durch die Haltung der Kadetten dem Kornilowschen Verrat gegenüber so krass und klar zu Tage getreten, dass ein Versteckspiel nicht mehr möglich war. Die Führer des Sozialpatriotismus, die nach jedem Verrat der Kadetten, vom neuen: contra spem spero! erklärten, vom neuen sich mit ihnen verbündeten, mussten jetzt in den „Iswestija" eingestehen: „In der Regierung müssen sich alle lebendigen Kräfte des Landes sammeln, aber es darf in ihr keinen Platz geben für Vertreter einer Partei, die sich befleckt hat durch ihr zweideutiges Verhältnis zur konterrevolutionären Verschwörung Es gibt keinen Platz mehr in der Regierung für die Vertreter einer Partei, die politisch die Verschwörung Kornilows vorbereitet hat. und in den gefährlichsten Momenten für das Vaterland und die Revolution als Verteidiger und Parlamentär Kornilows auftrat."

Kerenski hatte zu wählen zwischen den Kadetten und den Organen der Revolution. Er hatte zu wählen zwischen den Kadetten und den Organen der Revolution. Er hatte zu wählen zwischen den Kadetten und seiner eigenen Partei.

Die Sozialisten-Revolutionäre und die Krise

In der Partei der Sozialisten-Revolutionäre gärte es schon seit langer Zeit. Die linken Elemente in der Partei, die unter der Führung Kamkows über ein Drittel der Sitze in den Zentralinstanzen der Partei innehatten, streiten schon seit längerer Zeit für die bolschewistische Losung: die ganze Macht den Sowjets! Das Zentrum der Partei mit Tschernow an der Spitze verteidigte die Koalition mit den Kadetten und es hatte zusammen mit den rechten Elementen, deren Organ die Wolja Naroda ist, die Mehrheit der Partei hinter sich. Die Verschleppung der Agrargesetze durch die Provisorische Regierung hatte allmählich den Übergang Tschernows zur Opposition herbeigeführt. Als der Kornilowsche Staatsstreich zur Tatsache wurde, als Kerenski sein Wanken nicht aufgab, sah sich Tschernow genötigt, aus der Regierung zu treten und mit den Kadetten zu brechen. Er konnte nicht anders, er fühlte, dass er sonst den Einfluss auf seine Truppen verliert, und die Leitung der Partei den linken Soz. Rev. abtreten müssen wird. „übergingen von einer Losung zur anderen über, wir suchten Berührungspunkte, wir suchten eine gemeinsame Sprache, gemeinsame Opfer im Namen der Rettung des Vaterlandes u. der Revolution, aber die, die immer gegen die Revolution waren, gingen gegen sie; drei Monate lang dauerten die Rücksprachen und Gespräche, sie paralysierten die Kraft unserer Partei, sie nahmen uns die Möglichkeit, ihre Kraft zu entfalten. Wir waren Sklaven unserer eigenen Disziplin und jetzt erklären wir, ohne mit ihr zu brechen, dass wir gegen die Koalition mit der Bourgeoisie sind" – so schrieb das Organ der Sozialisten-Revolutionäre. „Wenn wir auch im Prozess der Revolution die Koalition im Namen der Rettung des Landes und der Revolution anerkannt haben, so warnen wir jedoch die Partei, gewitzigt durch bittere Erfahrungen, vor einem falschem Schritt. Es ist besser spät, als niemals die politische Front der Revolution auszugleichen, das allgemeine Vorgehen festzulegen, das Banner des revolutionären Sozialismus aus den Händen nicht zu lassen, die Reihen der Partei wieder zu vereinigen und ein für alle Mal die Position der revolutionären Internationale zu beziehen." Diese Sprache eines Organs, das niemals zur Linken der Soz. Rev. zählte, beweist, wie groß der Eindruck der Ereignisse auf die Sozialpatrioten war. Das Zentralkomitee der Sozialisten-Revolutionäre sprach sich gegen die Koalition mit den Kadetten aus, und als Kerenski nicht nur auf sie nicht verzichten wollte, sondern umgekehrt mit Kischkin und anderen Kadetten weitere Verhandlungen führte, begann das Djelo Naroda, das Organ des Zentralkomitees, einen wütenden Feldzug gegen Kerenski, dem Tschernow jetzt alle Sünden vorhielt, an denen er selbst teilnahm, die er bisher verteidigte. Kerenski hatte es leicht, in der Wolja Naroda, dem Organ des rechten Flügels der Soz. Rev. zu beweisen, wie sehr mit Schuld das Haupt seines Anklägers beladen sei. Aber er bemerkte eine Kleinigkeit nicht: es handelt sich jetzt nicht um das Bild, das der Historiker von der Konsequenz Tschernows zu entwerfen haben wird, sondern um das, was jetzt zu tun ist. Und wenn sich die Wege Tschernows und Kerenskis scheiden, so weil Kerenski die Interessen des Bauerntums der Idee der Koalition mit der Bourgeoisie opfern will. Er verliert dabei die Unterstützung der Partei des Bauerntums, bricht die Brücke nach links ab, ohne dadurch der Mann der Rechten zu werden. Er schwebt in der Luft, was auf Grund des Gesetzes der Schwere mit seinem Fall enden muss.

Die Menschewiki am Ende ihres Lateins

Die September-Ereignisse bedeuten einen vollkommenen Zusammenbruch der Politik der Menschewiki. Die Koalition mit der Bourgeoisie während der Revolution war die leitende Idee ihrer Politik. In der Maikrise müssten sie auf Gutschkow, d. h. auf das Bündnis mit den schwerindustriellen Kreisen verzichten. Um die Koalition mit der Handelsbourgeoisie, mit den finanziellen Kreisen zu retten, um die Kadetten in der Regierung zu behalten, haben sie in den Julitagen sich mit Arbeiterblut beschmutzt, sie haben ihre Hand zu den infamsten Verfolgungen der Partei des revolutionären Proletariats gereicht: noch auf ihrem letzten Parteitage haben sie die Koalition mit den Kadetten entgegen allen Tatsachen verteidigt. Jetzt müssen sie aber eingestehen: so geht es nicht weiter! Aber wie sich ein Ertrinkender an einen Halm klammert, so suchen die Menschewiki jetzt, wo sie die Verbindung mit den Kadetten nicht mehr retten können, wenigstens das Trugbild der Koalition zu retten. „Die Idee der Koalition ist gefestigt, sie hat dem Lande gezeigt, dass sie, kein Resultat der Gedanken von Kabinettsgelehrten ist", erklärt Fjodor Dan in dem Zentralkomitee der Sowjets. Die Idee der Koalition mit wem? Mit den Kadetten? Nein, die Kadetten wurden schon „geopfert". Als neuen rettenden Gedanken haben die Menschewiki die demokratische Beratung erfunden. Wer sollte an ihr teilnehmen? Neben den Sowjets der Bauern, Soldaten und Arbeiter, die Vertreter der neugewählten kommunalen Körperschaften, der. Gewerkschaften und Genossenschaften. Aber das ist ja purer Schwindel, inwieweit der Eindruck erweckt werden sollte, dass dadurch eine Koalition mit Elementen erreicht werden wird, die in den Sowjets nicht repräsentiert sind. In den Kommunalkörperschaften und Genossenschaften haben die Vertreter des Kleinbürgerlichen Sozialismus die Mehrheit: die in der Minderheit sich befindenden Anhänger der Kadetten werden auf Grund des Beschlusses ihre Zentralkomitees – wie zu erwarten war – die Beratung boykottieren. Aus wem wird also eine in dieser Konferenz zustande gekommene Koalition bestehen? Aus Vertretern des Proletariats, des Kleinbürgertum in Land und Stadt. Aber das Kleinbürgertum galt doch bisher in den Augen der Menschewiki als ungenügender Verbündete im Kampfe gegen die Konterrevolution? Deswegen haben sie doch immer die Großbourgeoisie und ihre Parteien als unersetzbare Glieder der Koalition angesehen? Wenn sie heute auf sie verzichten, so bedeutet es, dass die Losung der Bolschewiki: die ganze Gewalt den Sowjets der Arbeiter, Soldaten und Bauern, d. h. die Diktatur des Proletariats und Kleinbürgertums als einzig mögliche Losung sich erwiesen hat.

Entweder Koalition mit der Industrie- und Handelsklasse – die Kadetten mit eingeschlossen – oder der Sieg der Taktik Lenins" schreibt Plechanow im Jedinstwo. Keine „dialektischen" Sprünge werden die Dans, Zeretellis und Tschcheïdses über diese Alternative hinwegbringen.

Das Wachstum des bolschewistischen Einflusses.

Der Sieg des Bolschewismus zeigt sich viel gründlicher und gefährlicher, als man annehmen konnte," schreibt die Rjetsch vom 19 Sept. Worin besteht dieser Sieg?

Die kleinbürgerliche Demokratie hat mit ihren eigenen Augen das scheußliche Ungeheuer der Konterrevolution erblickt, sie sah ihre Bereitschaft zum Verrat. Aufgescheucht, musste sie an die Arbeiterschaft appellieren. In den Julitagen entwaffnet, politisch isoliert, als Opfer der deutschen Spione dargestellt, hat die Arbeiterklasse keinen Augenblick in ihrer Treue zum Banner des Bolschewismus d. h. zum Banner des revolutionären Klassenkampfes um Brot, Freiheit und Frieden geschwankt. Als sich die Sozialpatrioten in Moskau mit den Vertretern der Konterrevolution versammelt haben, um den Sieg über das Proletariat zu feiern, als sie die Fahne der „Ordnung" gegen die der „Anarchie" hissten, da stand sie, drohend-schweigend, Gewehr bei Fuß und demonstrierte im Moskauer Massenstreik: ich lebe und stehe kampfbereit. Als die Gefahr des Sieges der Konterrevolution die kleinbürgerliche Demokratie nötigte, an die Verleumdeten, Verfolgten zu appellieren, da antwortete die Arbeiterklasse: da bin ich. In einem Tage hoben die Arbeiter Petrograds die Schützengraben um Petrograd aus und ihr geschworener Feind Paltschinski, den sie erst vor kurzem aus dem Handelsministerium hinaus gejagt haben und den Kerenski jetzt wieder mit dem Amte des Gouverneurs von Petrograd betraute, musste zugeben, dass ohne Opfermut der Arbeiter diese Arbeit nur in vielen Tagen zu leisten wäre. Die Kronstädter Matrosen, die von den Sozialpatrioten immer als eiternde Wunde am Körper der Revolution dargestellt wurden, sie wurden jetzt im Zentralkomitee des Sowjets mit Händeklatschen begrüßt, als sie erklärten: wir haben in Kronstadt die ganze Macht in die Hände genommen und wir stellen Kanonen und Bajonette der Revolution zur Verfügung. Überall in der Provinz trat das ein, was die Sozialpatrioten sonst als Anarchie denunzierten. Die Sowjets führten die Losung der Bolschewiki: die ganze Macht den Sowjets!, durch, ohne auf die Beschlüsse der Führer zu warten. Sie bewaffneten das Volk, übernahmen das Kommando über die Garnison und machten es der Bourgeoisie unmöglich, Kornilows Staatsstreich zu unterstützen.

Wie groß der Umschwung in der Stimmung der Arbeiterschaft und Soldatenmassen ist, das zeigen am besten die Ereignisse in Moskau und Petrograd usw. Der Moskauer Sowjet, der bisher eine kompakte sozialpatriotische Mehrheit besaß, nahm folgende bolschewistische Resolution an:

Angesichts des verräterischen, konterrevolutionären Staatsstreiche Kornilows, der vorbereitet und unterstützt wurde durch Parteien, die in der provisorischen Regierung vertreten sind – mit der Kadettenpartei an der Spitze – hält es der Vollzugsausschuss für notwendig zu erklären, dass von nun an jedes Wanken in der Sache der Organisation der Staatsgewalt aufhören muss. Es müssen von der Gewalt nicht nur die Vertreter der Kadettenpartei entfernt werden, die offensichtlich in dem verräterischen Staatsstreich verwickelt sind, nicht nur die Vertreter der Bourgeoisie überhaupt (Zensowych elementow), sondern es muss vom Grunde aus die ganze Politik des Techtelmechtels, der Unverantwortlichkeit abgeschafft werden, die die Möglichkeit geschaffen hat, von Neuem die Kommandogewalt und den Mechanismus des Staates in Herde und Waffen der Verschwörung gegen die Revolution zu verwandeln Es dürfen weiter die Ausnahmevollmachten der provisorischen Regierung, ihre Verantwortungslosigkeit nicht länger geduldet werden. Den einzigen Ausweg bildet die Schaffung der Gewalt des revolutionären Proletariats und Bauerntums, deren Taten auf folgendes gerichtet sein müssen: Dekretierung der demokratischen Republik, sofortige Aufhebung – ohne Auskauf – des privaten Großgrundbesitzes, seine Überweisung an die Bauernkomitees bis zur Regelung der Angelegenheit durch die Konstituierende Versammlung, Nationalisierung der Industrie, sofortiger Angebot des Friedens allen Völkern, die Aufhebung der Todesstrafe und anderer Repressalien."

Wie in Moskau, so hat auch im Petrograder Sowjet die Mehrheit der Arbeiter und Soldaten sich auf den Boden der Bolschewiki gestellt. Der Versuch der sozialpatriotischen Führer den entsprechenden Beschluss umzustoßen, endete mit einer Niederlage: eine noch größere Majorität sammelte sich um die Bolschewiki. Das Leben hat gezeigt, dass keine andere Politik, als die der Bolschewiki den Interessen der Revolution entspricht. Wenn die Führer des Sozialpatriotismus sich dem Leben entgegenstellen wollen, so sei es. Sie spielen nur um ihre eigenen Köpfe.

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