KAPD (Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands): 1920 von aus der KPD ausgeschlossenen Linksabweichlern gegründete Organisation. Die Komintern kritisierte das undemokratische Vorgehen der KPD-Führung unter Levi und versuchte, die revolutionären ArbeiterInnen in der Organisation von ihren linken Kinderkrankheiten zu heilen. Deshalb nahm sie die KAPD als sympathisierende Organisation auf und versuchte bis 1921, ihre Rückkehr in die KPD zu erreichen. Inzwischen erklärte die KAPD aber die Komintern für eine konterrevolutionäre Organisation. Schon bald zerfiel sie in mehrere Sekten.

Die Spaltung der KPD war bereits im Frühjahr 1919 vorauszusehen. Nach der Unterdrückung des Januaraufstandes der Berliner Arbeiter setzte eine Diskussion ein, in der ein Teil der deutschen Kommunisten eine Revision der taktischen und organisatorischen Prinzipien forderte, von denen sich die Kommunistäsche Partei bisher in ihrem Kampfe hatte leiten lassen. Die Anhänger der neuen Strömung (Schröder, Jung u. a.) waren Gegner der Beteiligung an den Parlamentswahlen, sie waren für die Bildung einer Art syndikalistischen „Allgemeinen Arbeiterunion", in die alle revolutionären Arbeiter eintreten konnten, die für den unmittelbaren Kampf für die Diktatur des Proletariats und das Rätesystem waren. Sie lehnten die Gewerkschaftstaktik der Partei ab und waren entschiedene Gegner einer Eroberung der reformistischen Gewerkschaften. Im Oktober 1919, auf dem Parteitag in Heidelberg, kam es zur Spaltung. Die „Linken" wurden ausgeschlossen und gründeten 1920 die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands. Die KAPD wurde nach dem 2. Kongress der Kommunistischen Internationale als sympathisierende Organisation in die Kommunistische Internationale aufgenommen. Später entwickelten sich innerhalb der KAPD verschiedene Richtungen, die zur Zersetzung dieser Partei führten. Eine große Rolle spielte eine Zeitlang die national-bolschewistische Richtung, an deren Spitze Wolfheim und Lauffenberg standen. Diese Richtung glaubte, dass man die proletarische Revolution zum Siege führen könne, wenn man zusammen mit der nationalistischen Bourgeoisie einen Krieg gegen Frankreich aufnehme. Jetzt ist von der KAPD nur noch ein kleines Grüppchen übriggeblieben. [Band 25]