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Parteitag der deutschen Sozialdemokratie 1912 in Chemnitz

Der Chemnitzer Parteitag der deutschen Sozialdemokratie fand im September 1912 statt. Die Resolution über die Frage des Imperialismus und die Stellung der Sozialsten zum Krieg wurde am 20. September mit allen gegen drei Stimmen, bei zwei Stimmenthaltungen, angenommen. Siehe „Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands", Berlin, Buchhandlung „Vorwärts", 1912, S. 529–530. [Band 22]

Der Chemnitzer Parteitag der deutschen Sozialdemokratie fand im September 1912 kurz vor dem Baseler Kongress der II. Internationale statt. Auf diesem Parteitag wurde zu dem Punkt „Imperialismus“ auch die Resolution angenommen, auf die sich Lenin bezieht. In ihr heißt es, dass das Wachsen der kapitalistischen Produktion die Jagd der Kapitalisten nach neuen Märkten hervorruft. Daraus folgt ihre rücksichtslose Raub- und Annexionspolitik. Diese Raubpolitik ruft ein unerhörtes Wachsen der Rüstungen hervor. Auf der Grundlage des Raubes entstehen Konflikte zwischen den imperialistischen Staaten, die zum Weltkriege führen. Die bürgerlichen Parteien haben alle den Weg des Imperialismus beschritten. Darum besteht die Aufgabe der Sozialdemokratie im Kampfe gegen die imperialistischen und chauvinistischen Bestrebungen und in der Erziehung des Proletariats zur internationalen Solidarität. Am Schluss der Resolution heißt es: „Der Parteitag erwartet, dass die Parteigenossen ihre ganze Kraft unermüdlich für den Ausbau der politischen, gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen Organisation des klassenbewussten Proletariats einsetzen werden, um mit verstärkter Wucht den gewalttätigen Imperialismus zu bekämpfen, bis er niedergerungen ist.“ [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 46]

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