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Menschewistische Beschönigung des Liquidatorentums 1910

Das Plenum des ZK im Januar 1910 unterstrich nach der Verurteilung des Liquidatorentums die Notwendigkeit einer stärkeren Heranziehung zum Parteileben jener sozialdemokratischen Funktionäre in den lokalen Organisationen, die der Partei treu bleiben, sich ihrer Führung unterordnen usw. Gleich nach dem Plenum suchten die Menschewiki diesen Beschluss in dem Sinne auszulegen, als ob das ZK sämtliche Funktionäre der legalen Organisationen, unabhängig von ihrem Verhältnis zum Liquidatorentum und von ihrer Unterordnung unter die Parteiorganisationen, als gleichberechtigte Parteimitglieder erklärt hatte. Bei der Verteidigung dieser Theorie von der „Gleichberechtigung der legalen Eingänger“ ging Martow soweit, dass er nicht nur das Bestehen des Liquidatorentums leugnete, sondern die Liquidatoren nahezu als den wertvollsten Teil der Partei hinstelle So schrieb er z. B„ dass die Sache der „Liquidatoren auf dem richtigsten Wege die Elemente zur Wiedergeburt der sozialdemokratischen Parteiorganisation vorbereitet“ habe und dass „jene, denen der Name ,Liquidatoren' verliehen wurde, in den schwärzesten Tagen des Niederganges der gesamten proletarischen Bewegung die Ehre der russischen Sozialdemokratie gerettet“ haben. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 40]

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