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Arbeiterpartei zur politischen Befreiung Russlands

Arbeiterpartei zur politischen Befreiung Russlands" – eine Sozialrevolutionäre Organisation, die in Westrussland, hauptsächlich in Minsk, arbeitete. Die Zirkel, aus denen die „Arbeiterpartei" später hervorging, die im Jahre 1899 eine feste Form annahm, entstanden im Jahre 1897. Die Hauptführer der Partei waren L. M. Klatschko-Rodionowa und I. Galperin. Auf die Bildung der Partei und die Ausarbeitung ihrer Ansichten haben G. A. Gerschuni und I. Breschko-Breschkowskaja einen großen Einfluss ausgeübt. Als ihre Hauptaufgabe betrachtete die Partei die Eroberung der politischen Freiheit, und zwar hauptsächlich auf dem Wege der terroristischen Tätigkeit. „Die Kampfrolle der Partei“ – schrieb die ,Arbeiterpartei' in ihrer programmatischen Broschüre ,Swoboda' (,Freiheit') (1900) wird an dem Tag aufhören, an dem in Russland die vollständige Freiheit proklamiert sein wird, wenn der Weg offen sein wird für den freien Kampf des Proletariats um die Verwirklichung der sozialistischen Ordnung". Nach Erringung der politischen Freiheit wird die Aufgabe der Partei im Schutz der eroberten Verfassung bestehen. Die theoretischen Vorstellungen der „Arbeiterpartei" von dem Sozialismus und den Methoden seiner Verwirklichung trugen einen unklaren und verschwommenen Charakter und wurden in der praktischen Agitation und Propaganda im Namen des Kampfes für die politische Freiheit, der die Vereinigung aller oppositionellen und revolutionären Kräfte erfordere, in den Hintergrund geschoben. Im Jahre 1900 gab die Partei die Broschüre „Freiheit" und ein Flugblatt zum 1. Mai heraus. Im Frühjahr desselben Jahres wurde die Partei von der Polizei zerschlagen. Die übriggebliebenen Gruppen führten noch bis zum Sommer 1902 ein zersplittertes Dasein und schlossen sich dann der vereinigten Sozialrevolutionären Partei an.

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