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Besuch der Stadtdumadelegation bei Trotzki

Die Delegation besuchte ihn im Smolny während eines Treffens der bolschewistischen Fraktion des Allrussischen Kongresses und stellte ihm eine Reihe von Fragen zum Aufruhr, zu den Maßnahmen, die bestimmt waren, die Ordnung aufrecht zu erhalten, zu Durchsuchungen und endlich die Frage, die diesen Kleinbürgern würdig ist: Wird der Sowjet die Stadtduma nach der Machtübernahme wegen ihrer feindseligen Einstellung zum Umsturz auseinanderjagen?

Eine ausführliche Darstellung dieser Unterredung findet sich im Bericht von Nowaja Shisn über das Treffen der Stadtduma:

Der Sowjetpräsident Trotzki beantwortete die Frage, die ihm über den von ihm vorbereiteten Aufstand gestellt wurde, und sagte, der Sowjet habe keine Anordnung oder Befehl für einen Aufruhr für eine sofortige Machtergreifung erlassen. Die Frage der Übertragung der Macht auf die Sowjets unterliegt der kompetenten Entscheidung des Sowjetkongresses. Wenn der Kongress zu einem anderen Standpunkt und einer anderen Losung kommt, wird der Petrograder Sowjet dem Willen dieser Entscheidung gehorchen und nicht gegen die Befehle des Kongresses vorgehen, es ist aber schwierig, für solch einen Zustand heute zu bürgen, denn die Regierung provoziert einen solche Aufruhr durch ihre Handlungen. Zu solchem Handlungen gehört die Absicht der Regierung, einen Befehl zur Festnahme des Militärischen Revolutionskomitees zu erlassen. Das kann natürlich nicht anders als als Gewalt angesehen werden. Und eine andere Antwort als einen rücksichtslosen bewaffneten Kampf gegen solche Gewalt können die revolutionären Arbeiter und die revolutionäre Armee nicht geben.

Dann gab Trotzki der Delegation eine Antwort auf die Frage, was der Sowjet tun wolle, um Durchsuchungen, Überfälle und alle Arten von Exzessen zu verhindern. Der Sowjet habe diese Seite ebenfalls vorausgesehen. Das Militärische Revolutionskomitee erteilte der Garnison den Befehl, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten, wobei allen Regimentern Kommissare zugewiesen wurden, deren Aufgabe es war, die Erfüllung der Aufgabe zu jedem gegebenen Zeitpunkt zu überwachen.

Auf den Hinweis eines Mitglieds der Delegation, dass die einzige zuständige Behörde in der Hauptstadt die Selbstverwaltung der Stadt sei und es daher wichtig sei, zu wissen, wie der Sowjet darauf reagieren werde, wenn die Position der Stadtregierung dem Programm der Sowjetaktionen widerspricht, erklärte Trotzki, dass in diesem Fall die Selbstverwaltung nur die verfassungsgemäße Methode anwenden könne – nämlich die Auflösung der Stadtduma.“

Die Darstellung dieses Gesprächs in der Wiedergabe von L. D. Trotzki selbst, siehe den Brief von Schakow (Anhang 6). [Trotzki, Sotschinenija, 3.2]

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