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Industriekonflikt im Donezbecken

Bezieht sich auf den Artikel W. Basarows in der „Nowaja Schisn" vom 16./29. Mai 1917 unter der Überschrift „Der Konflikt im Donezbecken". Im Artikel hieß es: „Nach Aussagen der Mitglieder einer Arbeiterdelegation üben die Kapitalisten des Donezbeckens gegenwärtig systematisch passive Resistenz, sie vernachlässigen und desorganisieren bewusst die Produktion. Auf den Zechen wird seit der Revolution keine Zimmerung der Schächte vorgenommen, die Häuer müssen unter furchtbaren Bedingungen arbeiten und laufen jeden Augenblick Gefahr, verschüttet zu werden … Die Maschinerie ist überall bis zum Äußersten abgenutzt; es gibt Werke, die nur vier Stunden arbeiten, die übrigen acht Stunden wird ,Dampf gesammelt'… Reparaturen werden nirgends vorgenommen … Trotz des furchtbaren Metall- und Kohlenhungers konnten die Delegierten große Vorräte an Metall, Kohle und Koks entdecken, die monatelang herumlagen und nicht an den Verbrauchsort geschickt wurden, obwohl rollendes Material vorhanden ist. Die Administration eines Bergwerks ließ die Gruben ersaufen, indem sie sich darauf berief, dass es unmöglich sei, eine abgenutzte ,Welle' zu ersetzen, trotzdem eine Ersatzwelle bei der Administration vorhanden war; sie wurde von den Arbeitern herausgesucht und entgegen der Anordnung des Direktors an die Stelle der schadhaft gewordenen gesetzt." Dies alles geschah mit Wissen und unter stillschweigender, später sogar offenkundiger Vorschubleistung durch die Provisorische Regierung. Lenin, der die Forderung der Arbeiterkontrolle aufstellte, kehrte in seinen Artikeln wiederholt zu der Lage der Industrie im Donezbecken und zu dem dort geschaffenen Dauerkonflikt zwischen Arbeitern und Unternehmern zurück. [Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 178]

Die böswillige Sabotage der südrussischen Industriellen in den Betrieben und Schachtanlagen von Kriwoi Rog und des Donezbeckens spielte sich im Laufe der ganzen Periode des Bestehens der Provisorischen Regierung ab. In einem Artikel in der „Nowaja Schisn“ vom 16./29. Mai 1917 unter der Überschrift „Der Konflikt im Donezbecken“ hieß es: „Nach Aussagen der Mitglieder einer Arbeiterdelegation üben die Kapitalisten des Donezbeckens gegenwärtig systematische passive Resistenz, sie vernachlässigen und desorganisieren bewusst die Produktion. Auf den Zechen wird seit der Revolution keine Zimmerung der Schächte vorgenommen, die Häuer müssen unter furchtbaren Bedingungen arbeiten und laufen jeden Augenblick Gefahr, verschüttet zu werden … Die Maschinerie ist überall bis zum Äußersten abgenutzt; es gibt Werke, die nur vier Stunden arbeiten, die übrigen acht Stunden wird ,Dampf aufgearbeitet' … Reparaturen werden nirgends vorgenommen … Trotz des furchtbaren Metall- und Kohlenhungers konnten die Delegierten große Vorräte an Metall, Kohle und Koks entdecken, die monatelang herumlagen und nicht an den Verbrauchsort geschickt wurden, obwohl rollendes Material vorhanden ist.“ Es erübrigt sich zu vermerken, dass die Forderungen der Arbeiter nach Erhöhung der Löhne, Einführung des Achtstundentages usw. nicht erfüllt wurden. Alle Niederträchtigkeiten im Donezbecken geschahen mit Wissen und offenkundiger Unterstützung durch die Provisorische Regierung. Bei der Aufstellung der Forderung der Arbeiterkontrolle beschäftigte sich Lenin in seinem Artikel immer wieder mit der Lage der Industrie des Donezbeckens und mit dem dort heranreifenden Konflikt zwischen den Arbeitern und den Unternehmern (siehe z. B. den Artikel „Die Verhöhnung des Volkes durch die Kapitalisten“). [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 44]

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