Glossar‎ > ‎

italienisch-österreichischer Krieg 1859 MEW

Gemeint ist der Krieg Frankreichs und des Königreichs Sardinien (Piemont) gegen Österreich, der vom 29. April bis 8. Juli 1859 andauerte. Napoleon III., der bestrebt war, italienische Territorien an sich zu reißen und durch einen erfolgreichen „lokalen" Krieg das bonapartistische Regime in Frankreich zu festigen, entfesselte diesen Krieg unter der Flagge der „Befreiung" Italiens. Die italienische Großbourgeoisie und der liberale Adel hofften, durch einen Krieg die Einigung Italiens ohne Teilnahme der Volksmassen unter der Macht der in Piemont herrschenden Dynastie Savoyen verwirklichen zu können. Napoleon III. war erschreckt über das Ausmaß der nationalen Befreiungsbewegung gegen die österreichische Unterdrückung Italiens und bestrebt, die politische Zersplitterung Italiens aufrechtzuerhalten. Weiterhin befürchtete er bei Fortsetzung des Krieges militärische Komplikationen. Deshalb sah er sich nach einigen Siegen der französisch-piemontesischen Truppen veranlasst, am 11.Juli 1859 in Villafranca hinter dem Rücken Sardiniens einen Separatfrieden mit Österreich abzuschließen. Frankreich bekam Savoyen und Nizza zugesprochen; die Lombardei wurde mit Sardinien vereinigt; Venetien blieb weiter unter österreichischer Herrschaft. [MEW 29, Anm. 350]

Kommentare