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Grüppchen Himmer

Das Grüppchen Himmers war die Gruppe um die Zeitschrift „Sowremennik", eine literarisch-politische Monatsschrift, die in Petersburg von Anfang 1911 bis Ende 1915 erschien. Von 1911 bis Ende 1912 war tatsächlicher Redakteur A. B. Amphiteatrow. Die Zeitschrift hatte kein bestimmtes politisches Gesicht und es überwogen in ihr zu dieser Zeit die Narodniki-Elemente. 1913 erschien die Zeitschrift unter der Redaktion von P. P. Schtschegoljew, W. A. Bogutscharski, W. B. Stankewitsch; Mitarbeiter waren F. Wolchowski, E. Kuskowa, N. Himmer, Th, Dan, Martow, Lunatscharski, Bontsch-Brujewitsch, W. Welitschkin, G. N. Owsjaniko-Kulikowski, Plechanow, W. Portugalow, S. N. Prokopowitsch und J. M. Steklow.

Bis 1914 hatte die Zeitschrift nicht einmal ein bestimmtes sozialistisches Gesicht, und erst 1914 bildete sich ihre Richtung als die eines „außerhalb der Parteien stehenden" sozialistischen Organs heraus. 1914/15 zeichnete als verantwortlicher Redakteur B. Trutowski, wirklicher Redakteur war N. Suchanow (Himmer). 1914 waren nähere Mitarbeiter der Zeitschrift: Himmer, Lundberg und Stankewitsch (der seine Mitarbeit bald einstellte). Weitere Mitarbeiter wurden: Awksentjew, Basarow, Bogdanow, Woitinski, Woronow (Lobedjew), Lewizki, Rubanowitsch, Trotzki, Tschernow, Scher und eine Reihe anderer früherer Mitarbeiter. Im Jahre 1914 erschien die Zeitschrift zweimal im Monat. Im März 1914 machte die Redaktion den Versuch, Lenin für die Mitarbeit zu gewinnen, der aber unter Hinweis auf seine Ablehnung des Programms der Zeitschrift die Mitarbeit kategorisch ablehnte (sowohl der Brief der Redaktion als auch die Antwort Lenins befinden sich im Archiv des Marx-Engels-Lenin-Instituts).

In den Jahren 1913/14 stellte die Zeitschrift einen Block von Narodniki-Intellektuellen und liquidatorisch eingestellten marxistischen Intellektuellen dar und verkündete die Verschmelzung der Marxisten und der Narodniki auf Grund eines liberalen Marxismus und einer Zusammenlegung des sozialdemokratischen Programms und des Programms der Narodniki.

Im Jahre 1915 zeigte sich in der Zeitschrift eine gewisse Wendung zum Internationalismus. Mit der Nr. 10 stellte sie ihr Erscheinen ein. Eine Reihe ihrer Mitarbeiter, darunter Gorki, Basarow und Suchanow, beteiligte sich dann an der Zeitschrift „Ljetopis" („Chronik"; literarisch-politische und wissenschaftliche Monatsschrift, erschien 1915 bis 1917 unter besonderer Beteiligung Maxim Gorkis und war internationalistischer Richtung). [Band 17]

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