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Dekret über die Naturalprämierung der Arbeiter

Gemeint ist das „Dekret des Rates der Volkskommissare über die Naturalprämierung der Arbeiter“ vom 7. April 1921. Dieses Dekret räumte den Arbeitern jedes einzelnen Betriebes das Recht ein, eine gewisse Menge von Erzeugnissen ihrer eigenen Produktion gegen landwirtschaftliche Produkte auszutauschen. Zu diesem Zweck wurde in jedem Betrieb ein besonderer Fonds für Naturalprämierung geschaffen, dem ein Teil der Produktion des betreffenden Betriebes für den Austausch mit den Bauern zugewiesen wurde. Betriebe, in denen Gegenstände hergestellt wurden, die sich zum Austausch nicht eigneten, konnten mit Erlaubnis der lokalen Wirtschaftsorgane in besonderen Werkstätten, auf freistehenden Werkbänken, außerhalb der Arbeitszeit oder durch eigens für diesen Zweck bestimmte Gruppen von Arbeitern Gegenstände des täglichen Bedarfs für den Prämierungsfonds herstellen. Die Belegschaft musste jedoch die kollektive Verantwortung dafür übernehmen, dass die Produktivität des Gesamtbetriebes dadurch nicht sinken wird. Dieses Dekret wurde später von Lenin auf der Allrussischen Konferenz der KPR(B) vom 26. Mai 1921 bezeichnet als Zugeständnis „an jene Stimmungen, die in der Vergangenheit wurzeln und mit dem Zustand des Unglaubens und der Verzweiflung zusammenhängen. Bis zu der einen oder anderen gering bemessenen Grenze war dieses Zugeständnis notwendig“. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 9, Anm 55]

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