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Gapons Tätigkeit

Die Aktion des Priesters Gapon, deren Ergebnis der „Blutsonntag“ am 22. (9.) Januar 1905 war, stellte nach der Aktion Subatows einen zweiten Versuch des Absolutismus dar, die Arbeiterbewegung unter die Leitung der Polizei zu bekommen. Anfangs 1904 organisierte Gapon den „Russischen Verein der Fabrikarbeiter der Stadt St. Petersburg“, der Ende 1904 bereits 11 Gruppen zählte. Im Januar 1905 wurde diese Organisation von Gapon benutzt, um die Streikbewegung in die Hand zu bekommen, die in den Putilow-Werken begonnen halte, elementar alle größeren Betriebe Petersburgs (etwa 150.000 Arbeiter) erfasste und von wirtschaftlichen zu politischen Forderungen überging. Auf Grund dieser Entwicklung der Bewegung entfaltete Gapon eine breite Agitation für einen Bittgang zum Zaren, um ihm eine Bittschrift zu überreichen. Eine Reihe von Reden gegen die Bittschrift und gegen den Bittgang zum Zaren wurden in den Versammlungen der Anhänger Gapons von den Bolschewiki gehalten. Das bolschewistische Parteikomitee gab außerdem drei Flugblätter mit der Aufforderung zu revolutionären Kampfmethoden gegen die zaristische Selbstherrschaft heraus. Eines dieser Flugblätter, das knapp vor dem Blutsonntag erschien, war direkt gegen die Absichten Gapons gerichtet. Aber das alles war nicht imstande, die Massen von dem Bittgang zum Zaren abzuhalten. So kam es zu dem Blutsonntag, aus dem, gegen den Willen und die Absichten der Veranstalter des Bittganges, der Anfang der ersten russischen Revolution wurde. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 2]

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