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erweiterte Beratung der ISK

Die erweiterte Beratung der Internationalen Sozialistischen Kommission fand vom 5.-9. Februar in Bern statt. An ihr nahmen Vertreter aus Österreich, Deutschland, Russland, Frankreich, Italien, Holland, der Schweiz, Portugal und Rumänien teil, u. a.: R. Grimm, Fritz Platten, Lenin , Sinowjew , L. Martow, A. Martynow, D. Rjasanow, P. Axelrod, Felix Kon, Łapiński, Berta Thalheimer, A. Hoffmann, G. Ledebour, Serrati, Modigliani, A. Balabanowa, Ch. Rakowski, Peluso. Es nahm an diesen Besprechungen etwa die Hälfte der Zimmerwalder Delegierten teil. Der erste Tag war der Besprechung des Berichtes des Büros der Internationalen Verbindung sozialistischer Jugendorganisationen gewidmet. Am zweiten Tage begannen die Berichte aus den Ländern, unter denen der der neugegründeten Gruppe „Internationale“ besondere Bedeutung hatte. Zu den Leitsätzen äußerte sich sicherlich auch Lenin. Um den Gegensatz zwischen der ISK und dem Internationalen Sozialistischen Büro schärfer zu betonen, verlangte die Delegation der Bolschewiki, dass die Beratung sich als Konferenz konstituiere, die nicht einen rein beratenden, sondern einen beschließenden Charakter haben sollte. Ferner verlangte sie, dass die ISK ein Manifest erlassen solle, das unter den gegebenen Umständen – die Radikalisierung der Arbeitermassen in wichtigen Ländern war schon deutlich spürbar – einen Schritt vorwärts im Vergleich zu den Zimmerwalder Beschlüssen dargestellt hätte.

Nach langen Verhandlungen wurde beschlossen, nicht ein Manifest, sondern ein Rundschreiben an alle angeschlossenen Organisationen auszuarbeiten. Als Grundlage diente der Entwurf der ISK, der jedoch auf Antrag der Bolschewiki in wesentlichen Punkten abgeändert und ergänzt wurde.

Die Ausarbeitung des Rundschreibens wurde einer Kommission übertragen, bestehend aus zwei Vertretern der ISK, einem Vertreter Deutschlands, ferner Rakowski, Serrati, Sinowjew und Martow. Das danach einstimmig angenommene Rundschreiben wurde in Nr. 3 des Bulletin der ISK veröffentlicht. Die Vertreter der Zimmerwalder Linken erklärten, dass sie in dem Rundschreiben einen Schritt vorwärts sähen, wenn es auch nicht in allen Punkten befriedigend sei. Außer der Einberufung der 2. Zimmerwalder Konferenz enthielt das Rundschreiben eine Reihe wichtiger prinzipieller Erklärungen, die über die Beschlüsse der 1. Zimmerwalder Konferenz hinausgingen. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 19, Anm. 102]

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