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Kathedersozialisten

Die „Katheder-Sozialisten“ waren bürgerliche Sozialreformer, hauptsächlich deutsche Universitätsprofessoren, also Sozialisten vom Katheder. Sie lehrten die Beseitigung der Klassengegensätze auf dem Wege der sozialen Reform und die Milderung der kapitalistischen Ausbeutung durch das Eingreifen des Staates, ohne Klassenkampf. Der Katheder-Sozialismus war einer der Versuche der Bourgeoisie, die marxistische Theorie des Klassenkampfes zu „widerlegen“ und die Arbeiterklasse durch die Idealisierung des bürgerlichen Staates als einer über den Klassen stehenden Macht, welche die Interessen der Werktätigen schützt, unter den Einfluss der Bourgeoisie zu bekommen. [Ausgewählte Werke Band 2]

Katheder-Sozialismus - wörtlich: Sozialismus, der von den Kathedern der Universität aus gepredigt wird – eine der Richtungen der bürgerlichen politischen Ökonomie, die im Gegensatz zum Manchestertum entstand, das das Prinzip des Nichteinmischens des Staates in die freie Entwicklung der ökonomischen Kräfte des Landes vertritt, und im Gegensatz zum Marxismus, der den Klassenkampf und den revolutionären Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung propagierte. Der Katheder-Sozialismus vertrat den Gedanken, dass der Einfluss des angeblich über den Klassen stehenden Staates ausgedehnt werden müsse auf die Produktion und die Verteilung der gesellschaftlichen Güter, wobei die „gerechten" Forderungen der werktätigen Klassen berücksichtigt und die übermäßigen Ansprüche der besitzenden Klasse eingeschränkt werden müssten, um so die Klassengegensätze zu mildern und abzuschwächen. Von den Kathedersozialisten sind bekannt: G Schmoller Brentano, Schäffle, Herkner, Schulze-Gävernitz, A. Wagner.

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