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parlamentarischer Kretinismus

Der Ausdruck „parlamentarischer Kretinismus" wurde von Marx und Engels geprägt. In seiner Schrift „Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte" bezeichnet Marx den „parlamentarischen Kretinismus" als „jene eigentümliche Krankheit ----, die seit 1848 auf dem ganzen Kontinent grassiert hat" und die „die Angesteckten in eine eingebildete Welt fest bannt und ihnen allen Sinn, alle Erinnerung, alles Verständnis für die raue Außenwelt raubt". (S. „Marxistische Bibliothek", Bd. 7, S. 87.) Engels schreibt in „Revolution und Konterrevolution in Deutschland" über die „Demokraten" von der Linken des Frankfurter Parlaments: „Sie waren vom Beginn ihrer gesetzgeberischen Laufbahn an mehr als irgendeine andere Fraktion der Versammlung von der unheilbaren Krankheit des parlamentarischen Kretinismus durchseucht, einem Leiden, das seine unglücklichen Opfer mit der erhabenen Überzeugung erfüllt, dass die ganze Welt, ihre Geschichte und ihre Zukunft, durch eine Majorität von Stimmen in dem besonderen Vertretungskörper gelenkt und bestimmt werde, der die Ehre hat, sie zu seinen Mitgliedern zu zählen…" („Revolution und Konterrevolution in Deutschland", Stuttgart 1920, S. 107.) [Lenin, Sämtliche Werke, Band 8, Anm. 30]

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