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Manifest des Petrograder Sowjets

Es handelt sich um das am 14./27. März 1917 vom Petrograder Arbeiter- und Soldatendeputiertenrat erlassene Manifest „An die Völker der ganzen Welt". In diesem Manifest hieß es u. a.: „… Indem wir uns an alle durch den schrecklichen Krieg der Vernichtung und dem Ruin preisgegebenen Völker wenden, erklären wir, dass die Zeit gekommen ist, gegen die Eroberungsbestrebungen der Regierungen aller Länder den entschiedenen Kampf zu beginnen. Es ist an der Zeit, dass die Völker die Entscheidung der Frage über Krieg und Frieden in ihre eigenen Hände nehmen. Im Bewusstsein ihrer revolutionären Kraft erklärt die Demokratie Russlands, dass sie mit allen Mitteln der Eroberungspolitik ihrer herrschenden Klassen entgegenwirken wird, und fordert die Völker Europas auf zu gemeinsamen entschiedenen Aktionen zugunsten des Friedens … Wir wenden uns an unsere Brüder, die Proletarier der österreichisch-deutschen Koalition und in erster Linie an das deutsche Proletariat. Von den ersten Tagen des Krieges an redete man euch ein, dass wenn ihr die Waffen gegen das absolutistische Russland erhebt, ihr damit die europäische Kultur gegen den asiatischen Despotismus verteidigt. Viele von euch sahen darin eine Rechtfertigung für die Unterstützung des Krieges. Heute fehlt auch diese Rechtfertigung: das demokratische Russland kann keine Bedrohung für die Freiheit und Zivilisation sein … Wir werden standhaft unsere eigene Freiheit gegen alle reaktionären Anschläge verteidigen, mögen sie von innen oder von außen kommen. Die russische Revolution wird vor den Bajonetten der Eroberer nicht zurückweichen und sie wird nicht gestatten, dass sie durch eine auswärtige militärische Gewalt erstickt wird. Aber wir rufen euch auf: Schüttelt ab das Joch eurer autokratischen Ordnung, ebenso wie das russische Volk die zarische Autokratie abgeschüttelt hat; weigert euch, als Werkzeug der Eroberung und der Vergewaltigung in den Händen der Könige, der Junker und der Bankiers zu dienen – und mit geschlossenen vereinten Kräften werden wir dem schrecklichen Gemetzel, das die Menschheit schändet und die großen Tage der Geburt der russischen Freiheit verdüstert, ein Ende bereiten…" [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 59]

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