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Internationale Jugendkonferenz

Die Internationale Konferenz der Sozialistischen Jugend, einberufen auf Initiative der italienischen und der deutschen Jugend, tagte am 5. u. 6. April 1915 in Bern. An der Konferenz nahmen Delegierte aus Norwegen, Holland, Bulgarien, Russland und der Schweiz teil. Die Konferenz wählte ein Internationales Büro der Sozialistischen Jugend, das in Ausführung der Konferenz-Beschlüsse die Zeitschrift „Jugend-Internationale“ herauszugeben begann. Insgesamt erschienen 11 Hefte; Mitarbeiter der Zeitschrift waren Lenin , Karl Liebknecht, Sinowjew u. a. m. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 18, Anm. 152]

Der Internationale Sozialistische Jugendverband, noch vor dem Kriege gegründet, stellte zu Beginn des Krieges seine Tätigkeit ein. Sein Büro, das sich in Wien befand, lehnte es trotz der Forderung einer Reihe von Organisationen ab, eine internationale Konferenz der sozialistischen Jugend einzuberufen, um die Stellung des Verbandes zum Kriege festzulegen. Das Büro selbst nahm eine zentristische Haltung ein. Die Internationale Jugendkonferenz wurde daher gegen den Willen des Büros durch den schweizerischen Jugendverband einberufen. Sie fand am 5. und 6. April 1915 statt und nahm eine Resolution an, in der gesagt wurde, dass „der Krieg in unversöhnlichem Gegensatz zu den Interessen der Arbeiterklasse“ stehe, die Politik des Burgfriedens verurteilt und zu entschiedenen Aktionen aufgefordert wird, um die herrschenden Klassen zum Frieden zu zwingen. Die Konferenz beseitigte das alte Büro und wählte ein neues. Das neue Büro der Jugendinternationale stand in Verbindung mit der Zimmerwalder Linken und stellte seine Zeitschrift zur Veröffentlichung ihrer Artikel zur Verfügung. Lenin vermerkte in seinem Artikel einige Abweichungen von der Linie des revolutionären Marxismus in diesem „Kampf- und Propagandaorgan" der „Jugend-Internationale“ und verweilte insbesondere bei der Behauptung, dass zwischen den Ansichten der Marxisten und denen der Anarchisten über den Staat kein Unterschied bestehe, welche Ansicht Bucharin in seinem Artikel „Der imperialistische Raubstaat“ unter dem Pseudonym „Nota bene“ aufgestellt hatte. [...] Gegen diese anarchistische „Courbette“ nach „links“, die für die sich eben organisierende internationalistische Jugend besonders gefährlich war, trat Lenin vor allem in diesem Artikel auf. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 78]

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