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Jaurès gegen Anleihe an Zarismus

Im Jahre 1906 wandte sich die zaristische Regierung, deren Finanzen durch die Kosten des Krieges mit Japan und der Unterdrückung der Revolution von 1905 zerrüttet waren, an die französische Regierung und an die französischen Bankiers um Abschluss einer gewaltigen Anleihe im Betrage von 2½ Milliarden Francs. Die französische Sozialistische Partei und besonders Jaurès führte während des ganzen Frühjahrs 1906 eine hartnäckige Kampagne gegen die Gewährung der Anleihe an den Zarismus. Jaurès trat mit einer Rede im französischen Parlament gegen die Anleihe auf, in welcher Rede er unter anderem erklärte: „Die finanziellen Schwierigkeiten des Zarismus zu verringern, heißt, ihm die Möglichkeit geben, Zeit zu gewinnen und das Volk noch einmal zu verdummen … das heißt, im Namen Frankreichs die Verantwortung mit übernehmen für die Morde und den Volksbetrug des Zarismus … Jeder, der dem Zarismus Gold gibt, (unterstützt die Mörder des Volkes. Spritzer von Blut und Schmutz werden jene besudeln, die ihn unterstützen“. Die Kampagne Jaurès’ gegen die Anleihe hatte keinen Erfolg. Die französische Bourgeoisie war an der Unterdrückung der Revolution und an der Befestigung des Zarismus interessiert, und sie gab ihm das Geld dazu. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 152]

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