Die Geschichte der „Antwort an Vandervelde“ ist folgende: Nach Kriegsbeginn wandte sich der belgische Kriegsminister an den russischen Gesandten in Belgien, den Fürsten I. A. Kudaschew, mit der Bitte um Beförderung eines Telegramms von E. Vandervelde an die russischen Sozialisten, worin zur aktiven Beteiligung am Kampfe gegen den „preußischen Militarismus“ aufgefordert wurde. I. A. Kudaschew verlangte eine Durchsicht des Telegrammtextes und eine Unterredung mit E. Vandervelde. Die Unterredung fand im Empfangszimmer des Kriegsministers statt. Kudaschew redigierte den Text des an die sozialdemokratische Duma-Fraktion gerichteten Telegramms, er ersetzte den Ausdruck „Kampf gegen den Imperialismus“ durch die Worte „Kampf gegen das preußische Junkertum“. Das Telegramm wurde an die Adresse des Ministeriums des Auswärtigen abgeschickt und von diesem N. S. Tschcheïdse ausgehändigt. Noch ehe dieser Aufruf in die Hände der Duma-Fraktion gelangt war, machte er die Runde durch die bürgerliche Presse-

Der bolschewistische Teil der Duma-Fraktion (die „Fünfer-Gruppe“ – G. I. Petrowski, A. J. Badajew, M. K. Muranow, F. N. Samoilow, N. R. Schagow) arbeitete in einer Parteikonferenz gemeinsam mit den führenden Funktionären der Petersburger Organisation und dem Vertreter des ZK-Büros (Teilnehmer der Konferenz: L. B. Kamenew, N. K. Krestinski u. a.) am 30. September bis 1. Oktober (13. bis 14. Oktober) 1914 in Finnland, 5 Werst von der Bahnstation Mustamäki, die von Lenin erwähnte Antwort an Vandervelde aus. Sie wurde mit kleinen, vom Auslands-Büro des ZK vorgenommenen Abänderungen in Nr. 33 des „Sozialdemokrat“ veröffentlicht, mit der Unterschrift des ZK der SDAPR.

Die Petersburger Liquidatoren erklärten in ihrer Antwort auf den Aufruf Vanderveldes: „In unserer Tätigkeit leisten wir dem Kriege keinen Widerstand.“ Die Fraktion Tschcheïdse schwieg sich aus. Die menschewistische Zentrale, das Organisations-Komitee, deckte sehr deutlich die Liquidatoren und beklagte sich bei Vandervelde über die Spaltungspolitik der Bolschewiki. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 18, Anm. 24]