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Mainzer Republik 1792/93 MEW

Mainzer Klubbisten - Nachdem die französischen Truppen im Oktober 1792 Mainz besetzt hatten, wurde nach dem Vorbild des französischen Jakobinerklubs die Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit (Mainzer Klub) gegründet. Sie forderte die Abschaffung der Feudallasten und die Gründung einer Republik. Im Februar 1793 wurden Wahlen durchgeführt und der Rheinisch-deutsche Nationalkonvent einberufen. Der Konvent erließ ein Dekret, durch das die zahlreichen weltlichen und geistlichen Fürsten gestürzt und Mainz mit den umliegenden Gebieten zur Republik erklärt wurde.

Bei der damaligen politischen und ökonomischen Situation in Deutschland war es nicht möglich, die bürgerlich-demokratischen Errungenschaften der jungen Republik ohne Hilfe der französischen Revolutionsarmee vor der feudalen Reaktion in Deutschland zu schützen. Der Mainzer Klub erhob deshalb die Forderung, das Gebiet dem revolutionären Frankreich anzugliedern. Im März 1793 proklamierte der Konvent den Anschluss der Mainzer Republik an Frankreich. Die Mainzer Klubbisten wurden deshalb nicht nur von selten der adligen Reaktionäre, sondern auch von Seiten der bürgerlichen Kräfte des „Vaterlandsverrats" bezichtigt. Der Mainzer Klub und der Konvent fanden auch nicht die notwendige Unterstützung der Bauernschaft und der Handwerker. Durch das Dekret des französischen Nationalkonvents wurden zwar die feudale Abhängigkeit, die Privilegien des Adels und des Klerus sowie die bisherigen Abgaben und Steuern abgeschafft, aber gleichzeitig bestimmt, dass Kontributionen an Frankreich zu leisten sind. Das war eine wesentliche Ursache für die Unzufriedenheit und Missstimmung unter diesen Schichten.

Mit der Einnahme von Mainz durch die preußische Armee im Juli 1793 wurde die Mainzer Republik beseitigt. Die Mitglieder des Mainzer Klubs wurden eingekerkert un d grausam misshandelt.

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