Lettischer Sozialdemokratischer Verband – sonderte sich 1901 von der ersten lettischen sozialdemokratischen Organisation ab; von kleinbürgerlicher Ideologie durchdrungen, versuchte der „Verband" die Idee des Sozialismus mit eng nationalistischen Tendenzen zu versöhnen; Hauptpunkt des Programms war die Forderung der politischen Unabhängigkeit Lettlands. 1905 äußerte sich die Tätigkeit des Verbandes vorwiegend in Partisanenkämpfen und terroristischen Akten. Da er die Übergabe der gutsherrlichen Ländereien an die Bauern forderte, erfreute sich der Verband kurze Zeit eines gewissen Einflusses auf die lettische Bauernschaft, er wurde jedoch bald von der Lettischen Sozialdemokratischen Partei zurückgedrängt. Seit 1907 spielte er keine Rolle mehr. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 7, Anm. 146]