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Dreyfus-Affäre

Dreyfus war ein französischer Offizier, ein Jude, der im Jahre 1894 vom Kriegsgericht unter der falschen Beschuldigung des Landesverrats zu lebenslänglicher Einzelhaft verurteilt worden war. Die Verurteilung erfolgte unter dem Druck des Generalstabes, an dessen Spitze Monarchisten, Klerikale und Antisemiten standen, die daran interessiert waren, die wirklichen Schuldigen am Verrat von militärischen Geheimnissen an Deutschland – Offiziere, die zu den reaktionärsten Schichten der französischen Armee gehörten – zu decken, und gleichzeitig dem republikanischen Regime, das den Juden das Recht gab, Offiziersposten in der französischen Armee zu bekleiden, einen moralischen Schlag zu versetzen. Als im Herbst 1897 die Sozialisten und die fortschrittlichsten Elemente der bürgerlichen Demokratie eine Kampagne für die Revision des Dreyfusprozesses eröffneten, gewann diese Frage sofort einen ausgesprochen politischen Charakter, da unter der Losung „für oder gegen die Revision" in Wirklichkeit die Anhänger der Republik gegen die Monarchisten kämpften, die mehrere militärische Umsturzversuche unternommen hatten. Die Kampagne rief im Lande eine große Erregung hervor, es kam zu Massendemonstrationen, zu einer erbitterten Pressepolemik usw. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung wurde Dreyfus im Jahre 1899 begnadigt und in Freiheit gesetzt. [Lenin, Sämtliche Werke, Band ?]

Als Dreyfus-Affäre nennt man den Prozess gegen den französischen Generalstabsoffizier, den jüdischen Hauptmann Alfred Dreyfus, der im Jahre 1894 wegen fälschlicher Beschuldigung der Spionage verurteilt wurde. Der ganze Fall war ein Werk des Antisemitismus, der bedeutende Kreise der französischen Bourgeoisie und besonders der Militärclique erfasst hatte, und er offenbarte eine tiefe politische Krise in Frankreich, zugleich auch die Fäulnis im französischen Generalstab, die Käuflichkeit des Gerichts usw. Das Urteil rief eine Welle des schärfsten Kampfes der Anhänger der Revision des Prozesses gegen die Nationalisten und Reaktionäre hervor. Bei der Revision des Prozesses im Jahre 1899 wurde Dreyfus wiederum verurteilt, aber später begnadigt. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 95]

Der Fall Dreyfus – stand im Zentrum des politischen Lebens Frankreichs in den 90er Jahren. Er kam auf als Resultat der falschen Anschuldigung der Spionage gegen einen Juden, den Kapitän Dreyfus. Dem Wesen nach war er aber bloß der Anlass für eine Offensive der monarchistischen Elemente gegen die Republik. Die Konterrevolution operierte auch hier mit gefälschten Dokumenten. Die Antwortkampagne für Dreyfus rollten alle linksrepublikаnischen Kreise mit Jaurès und dem bekannten Schriftsteller Zola an der Spitze auf. Am Ende wurde Dreyfus freigesprochen. [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 14]

Dreyfusiade - der Prozess, in dem der französischen Offizier und Jude Alfred Dreyfus des Verrats angeklagt wurde, stand in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts im Mittelpunkt des politischen Lebens Frankreichs. Der Dreyfus-Fall entstand 1894 auf der Grundlage einer Reihe von Dokumenten, die sich später als gefälscht herausstellten, und wurde vom Kriegsministerium und dem Generalstab bewusst in falsche Bahnen gelenkt. In der Tat war er der Anlass für einen Angriff monarchistischer Elemente gegen die Republik. Die Gegenkampagne für Dreyfus wurde von allen republikanischen Kreisen geführt, angeführt von Jaurès und dem berühmten Schriftsteller Zola. Am Ende wurde Dreyfus freigesprochen. Der Dreyfus-Prozess enthüllte eine Reihe von offenkundigen Verbrechen hochrangiger Beamter der Republik und die monströse Korruption der bürgerlichen Presse und der parlamentarischen Gestalten. [Trotzki, Sotschinenija 20]

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